Unterstützen Sie unsere Arbeit Jetzt spenden!
Hallo Gast
Online-Selbsthilfegruppen Glücksspielsucht
» Mittwochsgruppe    |    » Samstagsgruppe
     

Vorstellung

  • 14 Antworten
  • 10121 Aufrufe
Vorstellung
« am: 07 Januar 2013, 16:10:43 »
Hallo Leute,

gestern hab ich mich wohl etwas voreilig in einen Thread gestürzt ohne mich richtig vorzustellen.

Also ertsmal bin ich nicht 1987 geboren (dann hätt ich wohl schwer eine schon 11-jährige Tochter) ich bin im Oktober 46 geworden und komm aus dem schönen Südtirol.
Glücksspiele waren für mich nie besonders ein Thema, mein Vater spielte ganz normal einmal die Woche Lotto und ich eigentl. überhaupt nichts.
Es war so vor ca. 5 Jahren, da kaufte ich mir erstmal ein Rubbellos und dann immer wieder eines, es artete aber ganz und gar nicht aus, hielt siich alles im Rahmen.
2009 schaftte ich es endlich meine Freundin und unsere gemeinsame Tochter aus Kuba nach Südtirol zu holen (Jemanden aus Kuba rauszuholen ist bei Gott nicht einfach, da braucht es ca. 150 Dokumente, Beglaubigungen, Übersetzungen usw.) - ich will gar nicht mehr dran zurückdenken, was mich das alles an Schweiß und Nerven gekostet hat. Im Juni 2009 waren sie also endlich hier bei mir, damals war ich arbeitslos, an Glücksspiel war also in keinster Weiße zu denken, zumal ich mit meinem kargen Arbeitslosengeld auch noch meine kl. Familie unterhalten musste.
Rubbellose, ja ab und zu, so ca. für 30 € im Monat, das wars, von Geldspielautomaten hatte ich zwar gehört, sie kamen mir immer suspekt vor und die paar Kommentare die ich damals hörte (zum Schluss gewinnt eh nur die Maschine) haben mir als Abschreckung gereicht!
Im September 2010 fand ich dann eine rel. gut bezahlte Arbeit, da wurde es mit den Rubellosen rasch mehr, ich gab sicher an die 100-150 €/Monat dafür aus (der höchste Gewinn waren 200 € für ein Los das 20 € gekostet hat :o)
Was ich damals noch nicht wusste war, dass meine cub. Freundin hier mit anderen Kubanischen Mädels immer wieder in Glückspielhallen unterwegs waren, sie hatte ja "zum Glück" noch kein Einkommen und konnte daher auch nicht viel anfangen, 2 ihrer Freundinnen hatten aber ein ziemlich gutes Einkommen und konnten dementsprechend viel spielen. Ich weiß noch wie sie mir dann manchmal von scheints "Riesengewinnen" ihrer Freundinnen erzählte, ich sagte ihr draufhin: "und wieviel hat sie vorher reingeschmissen?", oder erzähl doch auch mal wie oft sie 100te  € verliert!" (Im Nachhinein erfuhr ich, dass die in 3 Jahren an die 20.000 € verschmissen hatte :o)
Ab und zu sagte sie doch ich solle es doch auch mal versuchen, ok, ich ging also 2 od.3x in so eine Bude, warf auch einige Münzen rein (nie mehr wie 10€) und zum Glück verlor ich auch immer alles, daher blieb meine Abscheu von diesen Kisten erhalten.
Trotzdem kaufte ich immer mehr Rubellose (die waren 2010/2011 so richtig "in" hier in Südtirol und -fast- jeder kaufte sie)
Im Januar '11 kam unser Prachtsohn Diego auf die Welt und unser Familienglück schien perfekt. Im Oktober 2011 bekam ich die Anstellung bei der Firma wieder bei der ich schon in den 90ern 7 Jahre gearbeitet hatte, darüber war ich überglücklich, denn ich wusste ja, dort muss man sich nicht den "A..." aufreißen und verdient überdurchschnittlich gut! Im Januar 2012 zogen wir in eine größere Wohnung mit Garten um (alles wurde sofort finanziert, zum Großteil von meinen Eltern, die ja unsere alte Wohnung verkauft hatten) Im Frühjahr letzten Jahres ging es uns einfach super, wir hatten keine Schulden mehr, nein, wir hatten sogar an die 10.000 € gespart, kurzum es ging uns einfach zu gut, obwohl wir nat. einiges an meine Eltern zurückzahlen sollten, aber eben nur sollten und nicht mussten, da waren meine Eltern dann doch wieder zu gut zu uns.
Knackpunkt war dann der 9.März letzten Jahres (ich verteufle diesen Tag noch bis heute) da besuchten wir eine gemeinsame Freundin (ebenfalls Kubanerin) in Bozen, die fing dan gleich an zu schwärmen, sie hätte letzte Woche 4.000 € bei den Slotmaschinen gewonnen und vorgestern auch wieder an die 500 €, gleich nebenan in dieser Spielhalle. Das wollt ich mir dann doch anschauen, und wir gingen da rein.
Es war eine supermoderne neue Spielhalle, das Ambiente dort beeindruckte mich, sie "testete" 2 Automaten und setzte sich dann am 3. nieder. Innerhalb 30 Min. hatte sie über 800 € am Tacho - ich wäre fast vor Neid geplatzt, dachte mir : da kauf ich seit Jahren diese Scheiß-Rubellose wo man eh nichts gewinnt, und die setzt sich da hin, schmeisst ein paar Euro rein und schwupps hat sie über 800 gewonnen!
Bei der Rückfaht aus Bozen kaufte ich mir aus Ärger noch um 50 € Rubellose, aber wieder nichts!
Also ging ich am nächsten Tag auch in so eine Spielothek in unserer Stadt, schmiss ein parr Euro rein, und siehe da: Gewonnen!! ich war damals schon mit 20-30 Euro Reingewinn zufrieden, sagte dies auch gleich meiner Freundin, und sie nat. "siehste, hab ich dir ja gleich gesagt"!?
Ab da gingen wir oft gemeinsam zocken, das Ersparte schrunpfte so gemählich vor sich hin, also wir im Mai unseren Kuba-Urlaub bezahlen wollten, sagten sie mir auf der Bank, dass ich nicht mehr genügend Geld aufm Konto hätte! WAAAAAS?? ????? So was war mir doch noch nie passiert, auf diesen Urlaub haben wir doch lange hingearbeitet, was war denn nur passiert?Ich sah mir den Kontoauszug mal genau an und siehe da: an etlichen Wochenenden 600-800 € abgehoben!  >:(
Aber das gab mir noch viel zu wenig zum Nachdenken, zumal mir die Bank ja uch noch entgegekam und ich das Konto (ausnahmsweisse) überziehen durfte! Vor dem Urlaub wurde noch wie wild gezockt um vllt. noch etwas mehr Urlaubsgeld rausschlagen zu können, Fazit war aber das wieder an die 400 € verloren gingen, also im Urlaub den Gürtel eng schnallen, was in Kuba ja nicht so ein Problem war, denn wie gesagt meine Freundin ist von dort, und ich hab früher auch mal ein Jahr dort gelebt und wusste ja wie man auch z.B. mit 20 Euro/Tag problemlos leben kann.
Insgeheim dachte ich auch die 2 Wochen in einem Land wo es sowas wie Glückspiele gar nicht gibt, wird mir schon helfen - das Gegenteil war aber der Fall, ich sparte drüben dermassen, das ich ja noch einiges übrig hatte um bei uns gleich wieder spielen zu können!VERRÜCKT!! Nicht wahr?
Hier wieder angekommen, kaum ausgepackt, gleich in eine Spielothek, 300 € futsch!!Und ein Verlust machte mich damals noch ärgerlicher, das verlorene Geld musste doch wieder rein, kaum war das Gehalt da, wieder los und so weiter - es war der "teuerste" Sommer den ich je hatte, im Juli war ich schon chronisch pleite, nur mehr das Wichtigste wurde gezahlt oder gekauft, keine Extrasachen, nein, das Zocken war ja viel wichtiger!
Meine Freundin hatte mittlerweile auch eine Arbeit gefunden, 3 Std. 5 x die Woche, immerhin verdiente nun auch sie an die 450-500 € /Monat.
Im August ging ich gemeinsam mit ihr zu so einer Therapeutin: sie sagte gleich, ich solle in so ein Therapiegemeinschaft für 6-8 Wochen und meine Freundin können schon 1x die Woche zu weiteren Gesrpächen kommen!
Das ging uns irgendwie am A... vorbei und wir gingen erstmal ne Runde zocken!
Ab August verlief dann unsre Leben ungefähr so: kaum hatten wir das Gehalt bekommen (so um den 10. des Monats) wurde wie wild drauflosgezockt, bis ich nur mehr die eiserne Reserve für den Rest des Monats hatte um die Familie nicht hungern zu lassen - ja ehlrich, war so! ::) Wobei ich betonen muss, dass ich es trotz dieser Sucht geschafft habe, mich nie zu verschulden, weder auf kriminelle Weiße an Geld zu kommen! Darauf kann ich im Nachhinein schon etwas stolz sein, bes. wenn ich so einige Beiträge hier lese.

Im Herbst wurde bei uns in Südtirol viel über Glücksspiele und deren Auswirkungen diskutiert, vllt. wissen es einige von euch noch nicht: Italiener (und somit auch wir Südtiroler) sind seit 2008 Spitzenreiter bei den Ausgaben für Glücksspiele WELTWEIT!!!
Letzes Jahr hat es in Südtirol Ausgaben in Sage und Schreibe von 700 MILLIONEN €nur für Glücksspiel gegeben, das bei einer Einwohnerzahl von nichtmal 500.000 = knapp 1.500 € pro Kopf wurden also im letzten Jahr rein zum Fenster hinausgepulvert, oder besser gesagt in die korrupten ital. Staatskassen gespielt! Ich bin mir ziemlich sicher dass damit Südtirol weltweit den Vogel abschiesst!!
Vllt. auch interessant dieser Artikel: http://www.suedtirolnews.it/d/artikel/2013/01/05/suedtiroler-sind-spielwuetig.html  von vorgestern. Wahnsinn hier! Wenigstens sind im Dezember die Lokal-Politker eingeschritten und haben zumindest in 3 Städten die Automaten aus Bars entfernen lassen,unsere Stadt gehört noch nicht dazu, trotzdem verschwanden am Stichtag (15.12.12) aus den meisten Bars schon die Automaten, wohl in weißer Voraussicht ;D) bei Traffiken und Spielotheken können südt. Politker wenig machen, da die ja mehrheitlich dem oder zum  Staat gehören, und da wird auch kein Einlenken sein, denn wie oben geschrieben, ist dies ja ein gewaltiger Zusatzverdienst für diesen eh schon maroden Staat!

Nun gut, wieder zurück zu mir bzw. uns- ich bin seit 1 Monat im Krankenstand und habe noch ca. 1 Monat vor mit, wegen einer hartnäckigen Entzündung am Fuß, ich dürfte eigentlich gar nicht umherlaufen, aber das ist nicht so einfach wenn man Familie hat, die Tochter ist immer wieder irgendwo hinzuführen und Einkäufe sind nat. auch zu machen, aber ich hab immer noch viel viel Zeit!!
Es war im Sommer mal, wo ich 1 Woche krank war und da fast nur gezockt habe, diesmal sieht es zum Glück etwas anders aus. Ich bin auch nicht der (lt. Medien) durchschnittliche Zocker, die sollen ja meist Geringverdiener mit Pflichtschulabschluß sein, meist auch Single od. getrennt und oft mit Alkohol-Problemen,  ich war aber in der Schule immer unter den 5 Besten, mein Vater war sogar Diplomat, habe Familie, liebe meine Freundin und habe 2 wunderbare Kinder und hätte die Bekannte damals in Bozen 800 € verloren und nicht gewonnen, meine Abscheu vor diesen Kisten würde wohl bis heute anhalten.
Zu meiner Freundin noch was: sie steigerte sich dermassen rein vor den Automaten, ja wie ein kleines Kind, wenn sie gewonnen hatte, jubelte sie dass alle nur verdutzt zu ihr schauten, verlor sie, ärgerte sie sich ebenfalls überdimmensional, ich schämte mich oft richtig. Es gab zuletzt auch immer öfter Zoff wegem dem Spielen, zuletzt kurz nach Weihnachten, ich schrie sie richtigehend nach einem Spilo-Besuch an: "merkst du nicht, das bei diesem Scheiß-Gezocke nicht nur unser Geld draufgeht, nein , es wird auch unsere Beziehung früher oder später beenden"!
Das hat bei ihr wohl gewirkt, denn seitdem geht sie nicht mehr, und wie sie so spricht, meint sie es auch Ernst, ich bin froh darüber, denn wenigstens hat sie es sich zu Herzen genommen.
Das hat bei mir schon Enormes bewirkt, ich hoffe es hält bei ihr an, denn dann wirds auch für mich immer schwieriger heimlich zocken zu gehn, denn dort sind ja alles Leute die sie auch kennt und die trifft man ja ständig auf den Strassen hier (leben in einer Kleinstadt) und die sagen es ihr auch früher oder später. Und da unsere Beziehung sehr auf gegenseitiges Vertrauen aufgebaut ist, hoff ich dass auch ich zur gänzlichen Ensicht komme. Klingt kindisch, ist aber nun mal so!

Ich weiss, es ist nicht fair, aber wenigstens ist diese Dauergespenst aussm Kopf, das sich nur mehr ums Zocken gedreht hat, mein Gott, wir haben ja eine Familie zu ernähren, 2 Kinder zu erziehen, die haben wir beide oft und zu oft kläglich vernachlässigt. In letzter Zeit redeten wir oft über unsere Sucht, zum Glück sind wir früh genug zu dieser Einsicht gekommen, denn je länger so ein Wahn anhält desto schwieriger ist er zu kurieren, so weit weiß ich schon Bescheid! ;D

Mein Gott ich schreibe und schreibe, ich weiß es ist nicht leicht lange Beiträge zu verfolgen, aber für mich ist es ein nützlicher Zeitvertreib, beim Schreibem fallen mir oft neue Dinge ein, die mir hoffentlich mal helfen. Ja eigentl. schon geholfen haben , denn im Moment z.B. hab ich an die 200 € bares in der Brieftasche und gehe nicht zocken, sondern warte hier brav bis meine Kinder von den Großeltern wieder zurück sind und meine Freundin von der Arbeit kommt, ja vor 3 Wochen wär ich in dieser Zeit sicher in der Spilo gelandet, also für mich ist es schon ein Fortschritt den ich nat. ausbauen möchte. Nun weiß ich wohl zu gut, dass es nicht halbe Sachen gibt (oder "halbschwanger" wie Olli meint) , aber ich bin einfach nicht der Typ der von heut auf morgen mit etwas aufhören kann, war in den 80ern mal drogensüchtig, da hats erst bei der 5. Therpaie, die 18 Monate dauerte, geholfen, auch mit Alkohol und Tabletten hatte ich schon Probleme, als ich auf Kuba lebte war ich Sex-Süchtig (was im Nachhinein noch die "schönste" Sucht war)- lt. einer Psychologin bin ich ein SUCHTTYP!!! :'( - aber mit dem muss ich leben und den Willen zum Aufhören hab ich ja, bei den andere Süchten hats ja auch geklappt, wieso also bei der Spielsucht nicht auch.
In einem Automatenforum bekam ich den Rat, zu versuchen nicht mehr so oft spielen zu gehn, immer seltener. Den befolge ich seitdem, nur ist dies ein  Zocker-Forum und je mehr ich von meinen Abwanderungsgedanken schrieb desto mehr wurde ich als "Störfaktor" empfunden, obwohl es dort auch ziemlich viele User gibt die vom Aufhören wollen, schreiben.

Ich hoffe daher sehr, dass ich es mit: immer seltener spielen gehen, viel hier in diesem Forum lesen und schreiben , ich es schaffen kann!! - bitte euch daher mir bei diesem Vorhaben auch etwas zu unterstützen. :)

SHG gibts bei uns ja nicht, schade eigentl. zumal Südtirol wohl eins von den heissesten Pflastern weltweil bzgl. Spielsucht wäre, wie gesagt, mir gefällt dieses Forum , ich werde früher oder später auch wieder einen Therapeuten aufsuchen, vllt. hat sich ja seit August was zum Positiven hier entwickelt und es wird die ganze Problematik etwas ernsthafter angegangen!

So das wars dann erstmal,  ;)

Lukas
« Letzte Änderung: 07 Januar 2013, 17:20:59 von villa1987 »
Gute 24 Stunden

*

Offline Olli

  • *****
  • 7.310
Re: Vorstellung
« Antwort #1 am: 07 Januar 2013, 17:17:24 »
Hi Lukas!

Hey - das meine ich jetzt ernst - Dein Schreibstil macht Dich sympathisch.

Aber ich lache gerade lauthals in mich hinein, was Du für Rechtfertigungsgründe findest ...
Ich hoffe, Du kannst darüber MIT mir lachen - denn ich bin überzeugt davon, dass Dir das bewusst ist.

Habe nicht viel Zeit - daher nur dies:
Die Spielsucht durchzieht alle Alters- und Sozialschichten.
Spielsucht hat absolut nichts mit fehlender Intelligenz zu tun - auch hier bleibt kein IQ-Pünktchen unbelegt.

Übrigens: Dankeschön, dass Du mich an Deinem Leben so ausführlich ;-) teilnehmen lässt.
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Vorstellung
« Antwort #2 am: 07 Januar 2013, 17:58:33 »
Hi Olaf

Hi Lukas!

Hey - das meine ich jetzt ernst - Dein Schreibstil macht Dich sympathisch.

Danke ;)


Aber ich lache gerade lauthals in mich hinein, was Du für Rechtfertigungsgründe findest ...
Ich hoffe, Du kannst darüber MIT mir lachen - denn ich bin überzeugt davon, dass Dir das bewusst ist.

hmmm, darüber können wir ja diskutieren wenn du mal mehr Zeit hast


Habe nicht viel Zeit - daher nur dies:
Die Spielsucht durchzieht alle Alters- und Sozialschichten.
Spielsucht hat absolut nichts mit fehlender Intelligenz zu tun - auch hier bleibt kein IQ-Pünktchen unbelegt.

Weiss ich doch, ich meinte ja auch nur was lt. Medien so als der typische Zocker verstanden wird. Es gibt hier auch Bankiers, Manager und sogar Oberärzte die ständig zocken gehn, sind allerdings von weiter weg. Haben wohl Angst dass man sie erkennen könnte ;D

Übrigens: Dankeschön, dass Du mich an Deinem Leben so ausführlich ;-) teilnehmen lässt.


Tja so bin ich halt nun mal. wenn ich schon anfang zu erzählen, dann am liebsten gleich alles, es dient aber auch dazu, dass ich später mal dies alles wieder nachlesen kann - wie immer es auch mit mir weitergeht, jetzt ist es verewigt :D und ich hoffe dass ich mal sagen kann: siehe da, so hast du es also damals angefangen von den Automaten weg zu kommen!
Gute 24 Stunden

*

Offline andreasg

  • *****
  • 2.080
Re: Vorstellung
« Antwort #3 am: 07 Januar 2013, 18:03:47 »
Hallo ich bin Andreas, bin Spieler und mehrfach süchtig,

hier einfach einmal ein Link der -bene grazie an meinen Freund-
mir so in den Sinn gekommen ist:

http://www.giocatorianonimi.org/lombardia.htm

aber es szimmt: in Südtirpl habe ich noch - keine Spieler SHG gefunden.
Schöne 24 Stunden
Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

*

Offline Master

  • **
  • 43
  • Fressen & Gefressen werden
Re: Vorstellung
« Antwort #4 am: 07 Januar 2013, 18:13:14 »
Herzlich Willkommen in diesem Forum, Lukas,

ich bin nur ein kleiner Fisch (laut Bild eigentlich Krokodil) in diesem großen Teich, trotzdem ein paar Zeilen von meiner Person. Bin auch einer der guten Sechziger!

Dein Zitat:
"merkst du nicht, das bei diesem Scheiß-Gezocke nicht nur unser Geld draufgeht, nein , es wird auch unsere Beziehung früher oder später beenden"!
Du hast verdammt nochmal Recht!

Dein Zitat:
„auch für mich immer schwieriger heimlich zocken zu gehen“
Wenn Du eine Gewinnphase bekommst, glaube ich, dass alle wieder glücklich sind und gemeinsame Spielabende erleben…

Weißt Du, ich denke, wenn der hohe Geldverlust erst mal erzielt wurde, wird man alles dran setzen, diesen wieder auszugleichen. Das heißt, spielt man weiter, gibt es kein Ende! Das verlorene abschreiben und den Weg gehen, ohne überhaupt zu spielen. Das ist nicht einfach, aber auf Dauer, schonen Du und Deine Partnerin die Nerven.

Schulden machte ich auch nicht, hab nur mein eigenes Konto bestohlen…

Übrigens Sexsüchtig hört sich echt geil an, wünschte meine Partnerin hätte diese Sucht, mmnh :P

Mario
 ::) ::) ::) ::) ::) ::) ::) ::) ::) ::) ::) ::) ::) ::) ::) ::) ::) ::) ::) ::) ::) ::) ::) ::)

*

Offline Olli

  • *****
  • 7.310
Re: Vorstellung
« Antwort #5 am: 07 Januar 2013, 19:48:27 »
Mario ... sie ist doch nur gut zu Dir ... sie lebt ihre sucht heimlich aus ... aber nur ganz wenig ...  ;D
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Vorstellung
« Antwort #6 am: 07 Januar 2013, 19:51:48 »


Hallo Mario,



Dein Zitat:
„auch für mich immer schwieriger heimlich zocken zu gehen“
Wenn Du eine Gewinnphase bekommst, glaube ich, dass alle wieder glücklich sind und gemeinsame Spielabende erleben…

Weißt Du, ich denke, wenn der hohe Geldverlust erst mal erzielt wurde, wird man alles dran setzen, diesen wieder auszugleichen. Das heißt, spielt man weiter, gibt es kein Ende! Das verlorene abschreiben und den Weg gehen, ohne überhaupt zu spielen. Das ist nicht einfach, aber auf Dauer, schonen Du und Deine Partnerin die Nerven.


Mir ist durchaus bewusst, dass dieses heimliche Gezocke ein waages Spiel mit dem Feuer ist!
Ich weiß auch genau, dass einer "Gewinn-Phase" schnell der weitere Absturz folgen wird!

Ich war die letzten 2 Wochen genau 2x Zocken, jedesmal "nur" für ca. 1/2 std. und ich hab nicht verloren, das 1. mal sogar ein Plus von 90 € gemacht, das 2. mal auch noch 50€!
So; was hab ich nicht gemacht: ich hab nicht weitergespielt wie früher um  vllt. noch mehr zu gewinnen, ich war mit dem Gewinn zufrieden, obwohl es mich arg in den Fingern juckte! So wie alles angefangen hatte, damals war ich auch mit kleinen Gewinnen zufrieden und bin raus aus der Spilo! (Vllt. suche ich auch nur den umgekehrten Weg , raus aus dieser Sucht?)
Schon vor Betreten hatte ich ein schlechtes Gewissen, meine Freundin zockt nicht mehr und ich, obwohl ich es ihr auch versprochen habe, gehe heimlich doch wieder diesem Laster nach.
Ich sezte mir wenigstens vorher ein festes Limit von 50 €, d.h. ich nahm nur die 50 € mit und liess auch die Bankomatkarte zu Hause um ja nicht wieder in Versuchung zu kommen. Den Verlust hatte ich schon eingeplant und war auch durchaus vertretbar für unser Budget, aber auf was ich schonmal stolz bin: Ich zockte nach dem Gewinn nicht weiter, und steckte das Geld ein!

Das klingt jetzt sicher für einige langjährige Aussteiger als nicht sehr sinnvoll. Entweder er lässt es ganz oder er ist immer noch süchtig! Stimmt!
Ihr müsst aber auch akzepieren, dass ich - wie bereits geschrieben - kein Typ bin der etwas einfach so vollkommen lassen kann, für mich war diese Erkenntniss schon ein großer Schritt (und sicher nicht leichter)  - Wäre mein Ziel: "verantwortungsvoll zu spielen" hätt ich mich hier nicht angemeldet, dazu gibts ja andere (- Zocker -)Foren, mein Ziel ist es sicher mal damit endgültig aufzuhören, meine Methode dazu ist ja wie vorher beschrieben, und mein Ziel ist mit Sicherheit ganz damit aufzuhören, denn wenn man länger mit dem Feuer spielt verbrennt man sich sicher!

Ich weiss auch nur zu gut, wie SHG und Therapeuten darüber denken, es ist eben alles eine Kopfsache, (wie viel Therapien habe ich denn nur wegen anderen zu liebe gemacht) deswegen will ich es diesmal auf diese Weisse versuchen, weil ich denke dass ich es hier mit diesem Forum auch schaffen kann und hoffe eben dass es von euch akzeptiert und evtl. auch unterstützt wird.

Danke schon mal vorab

Lukas
Gute 24 Stunden

*

Offline Master

  • **
  • 43
  • Fressen & Gefressen werden
Re: Vorstellung
« Antwort #7 am: 08 Januar 2013, 10:48:15 »
Hi Lukas,

hier ist nochmal der kleine Fisch…, :-*
dass Du in diesen Forum akzeptiert und unterstützt wirst, davon kannst Du fest ausgehen!

Es gibt beim Straßenradrennen das gelbe Trikot für den Sieger und es gibt zahlreiche andere Trikots für bestimmte Wertungen. Du entscheidest Dich derzeit wohl ehr für das zum Beispiel „gepunktete Trikot“, des besten Bergfahrers. Darauf kann man stolz sein, aber vom gelben Trikot des besten Fahrers, dass Maß aller Dinge,  bist Du weit weg, weil Dir die Puste vorm Finish ausgeht.

Wenn man bedenkt, dass es  wieder kälter werden soll, passt ein einfarbiges Shirt individuell sowieso besser zu anderen Sachen, nur nebenbei bemerkt. ;D

Die Sucht öffentlich in Frage zu stellen, ist der richtige Weg und auf diesen befindest Du Dich jetzt!

Dein Beitrag, bei Wetten dass….ich es schaffen werde, klingt gut, sehr gut!!!

Mario
 ::) ::) ::) ::) ::) ::) ::) ::) ::) ::) ::) ::) ::) ::) ::) ::) ::) ::) ::) ::) ::) ::) ::) ::)

*

Offline Olli

  • *****
  • 7.310
Re: Vorstellung
« Antwort #8 am: 08 Januar 2013, 13:05:57 »
Hi Lukas!

Ich brauche mal Deine Hilfe, denn meine anfängliche Sympathie wird gerade durch eine beginnende Antipathie verdrängt.

Es regt mich nämlich auf, wenn jemand scheinbar so viel bewusst ist und entgegen aller Logik dagegen handelt.

Deine Beiträge zeugen von Intelligenz.
Aber, mein Freund, Du mißrauchst sie, um Dich vor Dir selbst zu rechtfertigen.

Du vergisst dabei (oder auch nicht ...), dass andere Menschen Dich bis zu einem gewissen Grade durchschauen können.

Deine Weltsicht ist mir nicht unbekannt ... Du verdrehst die Realität zu Deinen Gunsten.
Und woraus bestehen Deine Ziele? - Spielen ... spielen ... spielen ...
Oder allgemeiner  - als ein Faden, der sich durch Dein Leben zieht ... Suchtausübung.

Was hast Du gelernt in Deinen Therapien?
Dir wird gesagt, dass Du ein Suchttyp bist.

Was machst Du daraus? Du machst Dich zu etwas besonderem. Die normalen Regel gelten nicht für Dich. Du bist der Typ, der sich eben länger erlauben darf in der Suchtausübung zu verweilen. Du präsentierst die Erkenntnis als großen Schritt für die Einzelpersonmenschheit Lukas ...

Das ist eine Selbstdarstellung, bei der sich mir die Nackenhaar sträuben. Das ist Verleugnung pur.

Ein Suchttyp zu sein bedeutet alarmiert zu sein. Ich kann jederzeit in allen möglichen Bereichen ein Suchtverhalten entwickeln und in bekannte mir selbst verhasste Verhaltensmuster abrutschen.
Ich laufe Gefahr jederzeit meinen multiplen Süchten eine weitere hinzuzufügen.
Also darf ich mich achtsam beobachten und nur bei einem Hauch von Selbstzweifeln darf ich mein Verhalten in eine andere Richtung lenken.

Sehe ich da etwas von Prävention bei Dir ... Nada!

Du verlangst von Deiner Frau, dass sie mit dem Spielen aufhört und spielst selber heimlich weiter?
Wie hinterfotzig ist das denn?
Du verkaufst Dich hier als den Samariter und vergewaltigst das Vertrauen Deiner Frau in Dich?
Macht es die Sache besser, wenn Du nur selten gehst und nur wenig verzockst?
Willst Du mir das wirklich so verkaufen?
Wie - verdammt noch mal - wichtig ist Dir Dein schlechtes Gewissen, wenn Du es durch die Suchtausübung verschleiern kannst?

Du willst für Dich den "langsamen" Ausstieg wählen?
Das ist rumgeeiere ... das ist eine Verzögerungsstrategie!

Kannst Du für Dich die Frage mit einem klaren Ja oder Nein beantworten? :
Willst Du spielfrei werden?

Was ist es Dir wert spielfrei zu werden?

Was bist Du bereit zu opfern?


Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

*

Marzipine

Re: Vorstellung
« Antwort #9 am: 08 Januar 2013, 13:24:17 »
Hallo Lukas,
nun möchte ich mich gerne auch mal zu Wort melden  ;)
Die Automaten gewinnen immer und immer wieder. Auch wenn Du mal mit Gewinn nach Hause gehst, das wird auf Dauer nicht funktionieren. Solltest Du wirklich glauben, das Spiel im Griff zu haben, so ist das nicht richtig, das ist Denken eines nassen Spielers.
Eigentlich solltest Du aus Deiner Erfahrung gelernt haben und das schlimme, ja das ganz schlimm an der Sache ist, Du hast Kinder.
Ich weiß doch selber wie das ist wenn man verliert. Der Kopf ist zu mit negativen Gedanken, die Laune ist im Keller, man reagiert agressiv oder man fällt erst einmal in ein Loch.
Kinder können darauf keine Rücksicht nehmen, sie erwarten von den Eltern Aufmerksamkeit und Fürsorge, was auch richtig ist.
Deine Frau hat aufgehört und eines Tages wird sie Dir eine Szene machen, warum DU es nicht schaffst davon loszukommen. Wenn plötzlich kein Geld da ist um die Familie zu ernähren, ab-gesehen davon Kinder kosten Geld, was passiert dann?

Spielsucht ist eine Sucht die man nicht klein halten kann oder meint, ich habe es im Griff, kein Süchtiger hat seine Sucht im Griff solange er nicht absolut clean ist und zwar von heute auf morgen. Denke an Deine Kinder, jedes Mal wenn Du eine Halle betreten willst dann hole Dir die Gesichter Deiner Kinder vors Auge, wie sie Dich anschauen wenn Du nach Hause kommst und alles verspielt hast.
Ich wünsche Dir gutes Gelingen beim NICHT MEHR SPIELEN, das verzockte Geld ist sowieso weg, futsch das wirst Du nicht wieder sehen.
Hör auf und Du wirst Dich frei fühlen, Du kannst Dich auf Dich, Arbeit, Freunde u. Familie kon-zentrieren. In Tirol gibt es doch Berge also gehe wandern und mache Dich frei von dieser Spiel-sucht, ansonsten könntest Du alles verlieren.
Schöne Grüße Marzipine

Re: Vorstellung
« Antwort #10 am: 09 Januar 2013, 01:52:03 »
Hallo Olli,

mann mann! Hab deinen Beitrag bereits heut Nachmittag gesehen und ihn mir  dann immer wieder durchgelesen! Jetzt hab ich ihn mir sogar ausgedruckt und werd ihn immer mit mir tragen, denn du hast so viel Wahrheit über mich rausgefunden ohne mich überhaupt richtig zu kennen. Wie machst du das? Bist du Psychologe oder kennst du mich etwa doch schon (geheim) jahrelang??  ;D
Ich bin baff! ehrlich! So was hat mir noch kein Therapeut oder Psychologe (die mich ja viel viel besser kennen sollten) so vor die Nase gesetzt. Kompliment!

Tja Olli, ich bin wirklich ein komischer Suchttyp - ich sags dir ehrlich: als Anfang der 80er diese Videospiele á la Pacman usw. bei uns rauskamen, da spielte ich regelmäßig nach der Schule oft stundelang in den Bars.
Ein Spiel kostete damals 200 Lire = ca. 10 Cent! Und wenn man gut war, wie ich, konnte man mit 10 Cent gut 1-2 Stunden spielen! Natürlich kam dann kein Geld raus oder so, es war reines Vergnügen, und ich spielte viel, will also heißen, schon damals war ich in gewisser Hinsicht Spielsüchtig, nur eben war es Spaß was kaum Geld kostete und Familie hatte ich ja auch noch keine zu ernähren!

-....übrigens: hab gehört dass die Schweizer die ganze Spielautomaten-Problematik ganz gut in den Griff bekamen, indem sie einfach so ne Art Geschicklichkeitsübungen in die Spiele einbauten, d.h. also nur wer geschickt spielte konnte auch gewinnen, wodurch nat. dem Gewohnheitsspieler die Lust verging. Die Zahl der Spielsüchitgen in der Schweiz soll darufhin rapide gesunken sein :o - aber gut, die Scbweiz hat ja Einnahmen aus Glückspielen nicht so nötig wie andere Länder!

zurück zu mir:
Als ich dann Mitte der 80er drogensüchtig wurde, waren natürlich die Drogen wichtiger als alles andere, das war zwar anfangs eine geile Zeit (Rockkonzerte und viel Weiber) endete aber in Katastrophen - hatte 3 Selbstmordversuche, bei einem war ich 5 Tage im Koma, in der Zeitung stand schon ich wäre klinisch tot! Damals war ich 19 - Kannst dir vorstellen was meine Eltern damals durchgemacht haben? Und wie gesagt erst nach der 5. Therapie ließ ich die Hände davon, dann kam bald der Alkohol, ich war zwar nie so ein richtiger Alkoholiker, aber die Wochenenden in den 90ern, die hatten es schon in sich! Mir wurde insgesamt 7x (!!) der Führerschein abgenommen, das letzte mal endgültig und nur mit etlichen Rekursanträgen durfte ich ihn vor 3 Jahren wieder machen.
Wegen den ganzen Führerscheinentzügen musste ich auch eine 3-Monatige Therapie in Salzburg machen, ja eben musste, wegen dem Lappen.
Trotzdem war ich an Erfahrung reicher geworden, obwohl ich mir bis heute noch an den Wochenenden ein paar Bierchen genehmige.
Zwischendurch gabs auch immer wieder mit Tabletten Probleme, ich schluckte in den 80ern u 90ern so ziemlich alles, auch illegale Substanzen, am besten gefielen mir aber ganz normale Kopfschmerztabletten, die in ein gewissen Dosis ein echt „geiles“ Gefühl erzeugten! So..... was jetzt wenn ich dir sage, das ich auch heute noch ab und zu so eine Dosis nimm (von den Kopfschmerztabletten also so ca. alle 4-6 Wochen mal) um einfach etwas relaxter draufzusein? Es ist aber so, gleich wie ich mir auch so 2-3 Joints - pro Jahr -in mich reinziehe!
Was bin ich also: Unheilbar, verrückt oder nicht mehr zu helfen? Früher wurde ich unter meinem Kollegenkreis als total Verrückter vorgestellt, sie erzählten viel von mir rum, für die Jungen in unserer Clique war ich ein Hero! (wollt ich aber gar nicht sein!)
Erst seit ich meine Familie bei mir hab (also seit 2009 ) bin ich ziemlich ruhiger geworden, hab viele alte Kollegen nicht mehr so häufig frequentiert, einige verstehen immer noch nicht das man mit 4-köpfiger Familie nicht mehr so viel ausgehen kann.
Was ist nun mit dieser Spielsucht? Stimmt schon wie du schreibst: „Ich kann jederzeit in allen möglichen Bereichen ein Suchtverhalten entwickeln! „ so hab ich darüber noch gar nicht wirklich nachgedacht, macht mir aber mächtig zu denken.
Weißt du Olli, ich bin überhaupt ein Spieler-Typ, nein, nicht unbedingt an den Automaten oder Pacman, nein ich nimm mein Leben einfach zu locker, ich sehe den Ernst der Lage nicht! Ich bin tief, ja sehr tief gefallen und trotzdem, hab ich nicht sehr viel gelernt! Ich trinke, rauche, und nimm immer mal wieder diese Tabletten, alles hält sich im Rahmen und ist sicher nicht gesund, aber eben auch nicht so tierisch schädlich wie früher!
Was also mit der Spielsucht anfangen? Ich bin ein Suchttyp! Ja! - und wenn bei diesen Automaten nicht so viel Geld drauf gehen würde, es würde ja nicht sonderlich jemand stören, stimmts? Denn die Gesundheit wird ja nicht besonders belastet, es sind die ganzen  finanz. Auswüchse die dann auf einen zukommen, deswegen bin ich auch froh rechtzeitig zur Einsicht gekommen zu sein und dieses Forum kenne lernen durfte.
Hab mir einige Berichte durchgelesen, und bin bei einigen ganz blass geworden vor lauter Schauergeschichten! Ja, wie damals bei der Alk-Therapie, es kommen oft nur Leute die nicht mehr anders können (Fettleber, wenn sie das Saufen nicht lassen haben sie nur noch 1-2 Jahre) gleich wie hier: 10Tausende € Schulden über Schulden, Wohnung verloren, Frau, Kinder alles weg! So weit würde es bei mir nie kommen, da leg ich meine Hand ins Feuer! Trotzdem bin ich spielsüchtig!
Du sagst: Ein „langsamer Ausstieg“ ist Rumgeeiere, ist Verzögerungsstrategie – ein Spiel mit dem Teufel, ja ich weiß!
Aber was ist, wenn ich jetzt z.b. einige Wochen nicht spiele und der Suchtdruck wird dann so groß dass es mich auf einmal packt und das ganze bis dahin gesparte Geld verzocke?
Davon hab ich nämlich eine Heiden-Angst!
Morgen bekomm ich das Weihnachtsgeld nachgezahlt, (schätze so zw. 500-600€) weil ich ja vor Weihnachten krank geschrieben war, ich soll in die Firma fahren und bekomme es direkt in bar in einen Umschlag ausgehändigt! So….. lechz lechz…..aber nein, ich hab mir heut eine Liste angefertigt was ich alles zu zahlen hab und was ich zu kaufen hab , und zwar werde ich das alles in bar zahlen, bei der Versicherung, bei der Kindertagesstätte  und in den Geschäften. Beide Kinder haben ja auch demnächst Geburtstag, da ist das Geld schon mal gut angelegt!
Zocken?? Vllt. Der Fuffi der übrig bleibt??? Und wenn; nur der Fuffi!!

Olli,mir sind heut an die 250 Gedanken durch denKopf gelaufen, was ich wohl antworten könnte. Jetzt ist es 1 Uhr nachts und ich schreib nichts als die Wahrheit, ist das nicht herlich, nichts als die Wahrheit schreiben!Ich hab richtig Tränen in den Augen! Wie oft hab ich Psychologen und Therapeuten angelogen nur um "besser da zu stehn"? Was bringt es mir hier auch noch weiter zu lügen?? Was?? Es ist ein anonymes Forum, niemand kennt mich persönlich, also was sollte es mir schon bringen hier auch noch zu lügen??

 - ich könnte jetzt schreiben: sicher will ich spielfrei werden, ich werde nicht zocken gehen, auch nicht wenn 50 € übrig bleiben -  Ich will aber , wie bis jetzt immer ,ehrlich bleiben, deswegen sage ich : Olli ich hoffe, ich bin morgen so stark und muss nicht mehr zocken gehen! !

Werde dann morgen berichten, und nochmals herzlichen Dank für deine Analyse, werde sie mir morgen noch einige male durchlesen.

So es ist spät geworden, wünsch euch allen gute 24 h (vor allem mir! ;))

« Letzte Änderung: 09 Januar 2013, 02:12:26 von villa1987 »
Gute 24 Stunden

Re: Vorstellung
« Antwort #11 am: 09 Januar 2013, 02:22:49 »
Hi Marzipine (heisst du wirklich so? ;D)

auch deine Worte hab ich mir zu Herzen genommen, besonders das mit meinen Kindern! Ich bin auch schon wieder dabei gute Freunde und Bekannte von vor der Sucht wieder zu kontakieren, mit Einem der auch Familie hat, machen wir am Samstag einen gemeinsamen Ausflug mit unseren Familien.
Auch nächstes Wochenende ist schon mit Familien-Ausflügen verplant
Unter der Woche ist es noch nicht leicht, da ich ja noch im Krankenstand bin, deswegen hilft mir z.zt. dieses Forum ungemein weiter!

Wünsch dir ebenfalls gute 24 h und Danke für deine Unterstützung

Lukas
Gute 24 Stunden

*

Marzipine

Re: Vorstellung
« Antwort #12 am: 09 Januar 2013, 08:46:57 »
Moin Lukas,
um Deine erste Frage zu beantworten, nein ich heiße natürlich nicht Marzipine aber ich liebe Marzipan und außerdem klingt mein Vorname so ähnlich  ;D (Martina). Aber wichtig ist das nun wirklich nicht!
Versuche bitte heute kein übrig gebliebenes Geld zu verzocken. Damit könntest Du schön essen gehen mit Deiner Frau u. wenn noch mehr übrig bleibt auch mit den Kindern. Heutzutage liegt das Geld nicht einfach mal so rum oder ist das in Tirol so????
50 € ist viel Geld und mit Geld spielt man nicht  ;). Ich darf das heute mal so sagen.
Du hast Dich nun so geoutet, dass ich der Meinung bin, Du schaffst das, Du hast den Willen, Du belügst Dich nicht mehr und das ist das wichtigste DU siehst Dich ohne in den Spiegel zu schauen. Also bleibe einfach standhaft und gebe Dein Geld für sinnvolle Sachen aus.
Gutes Gelingen und ich drück Dir die Daumen.
LG Martina

Re: Vorstellung
« Antwort #13 am: 10 Januar 2013, 00:19:57 »
Hallo,

dieser Tag wurde leider durch ein tragischen Schicksalsschlag überschattet! Mein langjähirger Schulfreund ist gestern auf schreckliche Weiße ums Leben gekommen!Er wollte die Straße auf einem unbeleuchteten Zebrastreifen überqueren und wurde voll von einem Auto erfasst! Er verstarb kurz nach Einlieferung ins Krankenhaus!
Ich kannte ihn von klein auf, wir spielten oft nach der Schule zusammen, er war damals einer meiner besten Freunde, auch nach der Schule hatten wir noch regen Kontakt - er war allseits beliebt und sogar etwas bekannt (hat Bücher geschrieben) - Er hinterlässt Frau und 3 Kinder.
Er arbeitete in der Verwaltung des Krankenhauses wo er starb, ich weiß noch wie 2009 Freundin und Tochter aus Kuba herkamen, er war uns bei allen Formalitäten bzgl. Krankenkasse und versicherung ungemein behilflich  - er wird hier eine große Lücke hinterlassen!
Angesichts solcher Schicksasschläge kommt einem das saubblöde herumgeklimpere an einem Automate so absurd und kindisch vor, ich verschwendete heute keinen Gedanken daran!
Kling vllt. sarkastisch, aber vllt. braucht es ab und zu so einen Schicksalsschlag um zu merken dass die ganze Glücksspielwelt nur eine Scheinwelt ist die mit der Realität sehr wenig zu tun hat!
Gute 24 Stunden

*

Offline Master

  • **
  • 43
  • Fressen & Gefressen werden
Re: Vorstellung
« Antwort #14 am: 10 Januar 2013, 10:57:38 »
Mein aufrichtiges Mitgefühl, Lukas!

Dieser Verlust wird sich als tiefer anhaltender Schmerz einprägen und wird Dich nie wieder verlassen. Ich selber hatte letztes Jahr einen Freund und Arbeitskollegen verloren, von heute auf morgen war alles vorbei…

Er hinterließ im Alter von 42 seine Frau und 4 Kinder, wobei das jüngste kein Jahr alt war. Die darauffolgenden Tage und Wochen waren kalt, sehr kalt und beeinflussten mich im Denken und Handeln. Ich erstellte die musikalische Begleitung zur Trauerfeier und ließ meinen Gefühlen freien Lauf. Wenn ich heute, fast ein Jahr später, auf Deinen Verlust hier in diesem Forum reagiere, weißt Du, dass mein Schmerz gegenwärtig ist.

Alles Gute, Mario
 :'(

 

Wir danken dem AOK Bundesverband für die Finanzierung des technischen Updates dieses Forums