Hallo Reiner,

5 große Probleme lösen, das braucht Zeit. Das wichtigste ist die Beziehung. Darin das allerwichtigste, die Beziehung zu Dir selber. 62 ff sind ein Weg in das Ziel der Spielfreiheit und dem Suchtdruck in besonderer Form entgegen zu treten sehr richtungsweisend. Ein Beispiel: Am Neujahrsmoger stand ich recht früh auf und fuhr mit der Stadtbahn in die City. Unterwegs fährt die Bahn an locker 1 Dutzend Spielstätten vorbei. Vor einer war das Rolltor runtergezogen-zu. Da kam mir der Gedanke: was ist wenn ich wieder in die Spielhalle gehe, konnte ich diese modernen Kästen vergleichen mit den Dreigroschenautomaten? Beim folgenden Spazierganz in der frischen Luft erübrigte sich der Gedanke. Eben, ein Zwangsgedanke, der nach 5 Tagen abgezogen ist. Wenn die Bahn dort vorbei fährt sehe ich die nun offene Halle nicht mehr. Ich sage mir immer, daß ich 2 Scheiben Glas zwischen einer Spielstätte brauche oder die andere Straßenseite nutzen. Diese so kleinen Schritte helfen die Großen Brocken zu zertrümmern. Immer nur für Heute.
Viele Grüße
Andreas

>>>> tag 63/64/65 <<<<

so weiter geht es

suchtdruck extrem hatte ich am 2 und 3 januar.....ich denke das es genau diese tage sind wo der kampf gegen die sucht anfängt.....was habe ich dagegen gemacht ? erstens habe ich mir gedanklich vorgestellt wie es ist, wenn ich wieder in der spielothek gehe.....die ersten 2 euro wieder in den automaten pfeffere... an die leute die ich wieder treffe habe ich gedacht.... an die bedienung die sagen würde..."hallo Rainer lange nicht mehr gesehen" also die ganze prozedure habe ich mir wirklich bildlich vorgestellt....zu guter letzt habe ich mir noch eine spielothek ausgesucht wo ich dann hin gehen könnte....und ich kann euch sagen....ich war wirklich nah drann spielen zu gehen.....weil ich natürlich auch schon seit ungefähr 2 monate nicht mehr gespielt habe, kam mir auch der gedanke....was ist dennn wenn du jetzt spielen gehst....was erzähle ich in der shg ? genau Rainer...... dann wirst du wieder anfangen zu lügen....und sagen, alles bestens und mich wieder genauso beteiligen alsob ich nicht gespielt hätte... ich habe gedacht...ist es das wert ?..............und so fliegen die gedanken dann hin und her ...... gehe ich oder gehe ich nicht.....und dann musst du dich entscheiden, dann fängt der kampf gegen deine spielsucht wirklich an, du bist wirklich ganz alleine, und du musst ganz alleine entscheiden was du machst...dann ist wirklich keiner da der dir helfen kann, wirklich niemand........... ich habe dann für mich gedacht....verdammt spielen hat nichts, spielen bringt nichts....und will ich zurück in diese kleine sinnlose welt der süchtigen ?....nein das wollte ich nicht....ich wollte da nicht wieder so stumpf vor diese automaten sitzen....wieder mehr zomby als mensch....gefühlslos...gedankenlos....und danach natürlich wieder mit einem schlechten gewissen......nein das wollte ich nicht...und so wurde mein kampf gegen die spielsucht an diesen beiden tagen beendet...... immer vor und nachteile in erwägung gezogen ....und wenn ich dann ehrlich zu mir selber bin, und das muss ich sein ....dann komme ich immer wieder zu den ergebnis..........wenn du wirklich aufhören willst dann sind es grade diese tage die wahrscheinlich die entscheidende sind ....die tage an denen spieldruck hast......dann mußt du stärke zeigen,  stirn zeigen......und du musst verlieren können !........... wie meine ich das jetzt ?
wenn du bei spieldruck nachgibst hat die sucht gewonnen ......und wass will ich ?......ich will gewinnen, und das wird bei mir auch so bleiben...egal wie oft ich spieldruck bekomme.......wenn du dein gegner kennst, (der sehr stark ist) und deine schwäche (spieldruck)...dann mußt du vor diesen gegner kapitulieren.....den mußt du außem weg gehen...den mußt du mit allem mitteln meiden.....da liegt noch son spruch bei mir im gedanken der mir mal jemand sagte....." du kannst ruhig eine große klappe haben, hauptsächlich du kannst schnell weg laufen wenn kritisch wird"......und was mach ich ? ich laufe weg ...ich kann diesen gegner nicht besiegen ...aber ich kann weglaufen 

Rainer

 

Hi Reiner!

Du vergleichst kapitulieren mit weglaufen?

Nöh ... wenn ich deinen Beitrag Revue passieren lasse, dann hast Du Dich mit Deinem "Gegner" konfrontiert ... Du hast Dich ihm gestellt.

Du hast sicherlich ungemein mit Dir gerungen - aber hast Du wirklich gekämpft?

Kannst Du dich noch erinnern an die Zeit, wo Du nicht diesen Gegner hattest?

Hast Du damals Deine Entscheidungen so intensiv überdacht?

Ist Dein Gegner heute vielleicht eher ein Interessenskontrahent, der Dich zum Nachdenken motiviert?

Könntest Du die positiven Aspekte Deiner Sucht nicht eher als Verbündeten sehen?

...

Hast Du in den Zeiten der Not mit Deiner Frau darüber gesprochen?

zitat @ olli Du vergleichst kapitulieren mit weglaufen?

wo ist der unterschied bezogen auf spielsucht ?

zitat@olli Könntest Du die positiven Aspekte Deiner Sucht nicht eher als Verbündeten sehen?

ich kann hier drüber nachdenken wie ich will......positive aspekte ?.....spielen war für mich abtauchen in einer anderen welt...die reale welt hat mich gehasst und ich hasste die reale welt......das sich die welt verändert hat, wollte ich wohl nicht mehr sehen, ich konnte es auch nicht mehr sehen.....zu sehr war ich in meiner eigenen welt gefangen. was soll ich hier denn für positives rausziehen ? den einen treibt es im selbstmord und meiner einer hat es zum nachdenken bzw zum aufhören bewegt.....positives.....sorry olli.....einmal in rage geschrieben ....finde an ich spielsucht nichts positives mehr....besser gesagt ...und das schrieb ich am ersten tag.....es kotzt mich an......es ist wie ich mich damals als kleines kind gefühlt habe......da wirst du von deinen eigenen vater verprügelt ....bekommst nichts zu essen...also alles schlimme was du dir vorstellen kannst ....endlich bist du weg (ich im kinderheim) und wo verlangst du nach.....richtig ....nach dein vater......später wird dir erst richtig bewusst was er getan hat....und dann ist das verlangen noch meinem erzeuger noch weniger wie null ....du hasst ihm und willst ihn nie mehr wieder sehen ....diesen gleichen prozess mache ich jetzt mit spielen durch......fast 40 jahre in einer anderen welt gelebt, der abschied am anfang war leicht.....ein verlangen zurück ist geblieben....aber das zurück wäre genauso falsch wie wenn ich damals zurück nach hause gegangen wäre ....das wäre auch nicht gut ausgegangen       


zitat @olli  Hast Du damals Deine Entscheidungen so intensiv überdacht?

es gab "damals" nichts zu entscheiden....ich lebte in meiner eigenen kleinen welt und wollte diese auch nicht verlassen.....so gesehen hast du absolut recht.....ganz klares nein...habe ich nicht....muss ich aber jetzt...ansonsten verpasse ich mein mir gesetztes ziel.

zitat@olli  Ist Dein Gegner heute vielleicht eher ein Interessenskontrahent, der Dich zum
Nachdenken motiviert?

die frage habe ich hier oben beantwortet....nichtwar ?


zitat @ olli.....Du hast sicherlich ungemein mit Dir gerungen - aber hast Du wirklich gekämpft?

NATÜRLICH....es findet ein innerlicher konflikt statt......ich zitiere mich mal selber....(gehe ich oder gehe ich nicht)  mein gegner war noch in weiter ferne ( dieses bezieht sich auf den 2 und 3 januar 2013), also ich war noch auf der bahn am fahren. hätte ich mein gegner irgendwo gesehen (die spielothek)dann hätte er vielleicht gewonnen (so groß war mein verlangen) ! jetzt zitiere ich dich nochmal .. habe ich mal irgendwo von dir gelesen........... "vordas du spielen gehst trifft du tausend entscheidungen" stimmt doch oder ? und ist dieses nicht gleich zu setzen mit einen kampf ? ich persönlich denke im falle von meiner sucht ist es keine normale entscheidung wie im täglichen leben ....wie zb kaufe ich jetzt äpfel oder birnen ....sondern auf der sucht bezogen ist es für mich ein innerlicher kampf...der für mich dann eskalieren könnte wenn ich damit direkt konfrontiert werde....sprich wenn ich eine spielothek reinlaufen würde, nur unter den vorwand ein kaffee zu trinken ....das meinte ich damit das ich gegen diesen gegner nicht gewinnen kann und diesen deshalb meide bzw ich versuche mich anderweitig abzulenken....gedanklich suche ich mir ein anderes thema oder ich denke ...was könnte ich denn noch so machen ....alles ist besser aber gehe auf keinen fall spielen denke ich dann (das dann als kleine lösung gegen den suchtdruck). oder wie schon gesagt "ich laufe weg" 



Kannst Du dich noch erinnern an die Zeit, wo Du nicht diesen Gegner hattest?

ja olli......das kann ich ....das war die zeit wo ich glaubte das ich an einem automaten gewinnen konnte......nach ein paar jahren spielen (wenn du nicht alzu blöd bist) weißt du schon (wenigstens ich) das du nicht gewinnen kannst....das was dann übrig bleibt ist die möglichkeit dich aus der realen welt zu verabschieden, um dann in deiner eigenen fantasiewelt weiter zu leben....wahrscheinlich denke ich mal wollte ich in der welt wo ich aufgewachsen bin, nicht mehr sein ! und so blieb mir nur diese welt wie ich dachte, und da diese neue welt mich auch nur in schwierigkeiten brachte ..... habe ich meinen gegner schon relativ früh kennen gelernt.....leider war ich geistlich so etwas von verblödet ....ich habe es einfach nicht geschafft mich zu wehren... bzw gedacht sucht ist sucht ...da hängst du jetzt drann ...und einen ausweg habe ich erstmal gar nicht in betracht gezogen.....bzw immer nach dem motto wieso sich noch wehren ....gewinnen kannst du gegen diese diese sucht eh nicht.     

zitat@olli Hast Du in den Zeiten der Not mit Deiner Frau darüber gesprochen <<<<<<<<<<<ß

ich zitiere mich selber mal ... dann fängt der kampf gegen deine spielsucht wirklich an, du bist wirklich ganz alleine, und du musst ganz alleine entscheiden was du machst...dann ist wirklich keiner da der dir helfen kann, wirklich niemand.



dazu ...ein ganz klares nein ....werde ich es in zukunft machen ? nein olli werde ich nicht und kann ich auch nicht ......ich bin der süchtige und nur ich kann entscheiden was ich mache......helfen .....meine frau.....wie soll die mir helfen ?.... mit ein gespräch eventuell ...nein nein das funtioniert nicht ! .....ich bin soviel alleine unterwegs....und meine frau ist dann auch nicht da....und dann kommen doch die momente wo der suchtdruck dich überfällt ....dann muss ich mich entscheiden.....meine frau ....was weis die denn über suchtdruck ? kann ich dir sagen .....GAR NICHTS !....wie oft lese ich ...in therapie gewesen und trotzdem wieder gespielt.....wie enorm viele gespräche haben diese spieler gehabt ? ....nur ich kann mit spielen aufhören.....helfen kann nur ich mich selber ....ich bin nicht gott...aber ich bin damit angefangen und nur ich kann es beenden............auch wenn ich noch 10000000 gespräche führen werde....am ende muss MEIN KOPF entscheiden ob ich spielen gehe oder nicht........und diese entscheidung ob du nun willst oder nicht triffst du nun mal ganz alleine. dieses forum und auch die shg (leider nur alle 2 wochen) helfen mir dabei die richtige entscheidungen zu treffen.

Kannst Du dich noch erinnern an die Zeit, wo Du nicht diesen Gegner hattest?

als kleine ergänzung ...wenn du die zeit meintest wo ich noch keinen automaten berührt hatte ....ja das kann ich sehr gut ..... das war die zeit von meiner geburt bis zu meinen 11....12 lebensjahr..........  und die war mindesten genauso beschissen.

Rainer

>>>> tag 66 <<<<

@olli zitiert... Dein Beitrag ist ein super Statement zu Reiners letzten beiden Beiträgen #wink mit dem Zaunpfahl# ;-)

immer diese hinterhältigen drohungen ....könntest meine frau sein 

so......jetzt nachdem ich mal son bischen viel heimweh (nach mein verkorkste vergangenheit) hatte geht es mir schon wieder viel viel besser.....ich habe trotzdem nochmals drüber nachgedacht ......und dachte......was ist in dir passiert...was hat das verlangen spielen zu gehen ausgelöst....und siehe da....es gibt ein grund.
ich hatte doch erzählt das ich da ein paar probleme lösen muss....(finanzielle) ok das ist nun mal so, das trifft mich wirklich hart...aber das kann ich eh nicht ändern.
eines von diesen problemen hat mich aber besonders getroffen.....es ist die kleinste zahlung die ich leisten muss ......aber diese ist sowas von ungerecht....da qualmt mir sowas kopf, da konnte ich in dem moment einfach nicht mit fertig werden....... ich versuchs mal zu erklären....ein mitarbeiter wurde von mir gekündigt (viel krank und ein seltens erscheinen) natürlich wußte ich wo ich mich drauf eingelassen habe ....er ist spiel/drogen und alkohol süchtig...aber ich dachte komm gibt den eine chance....alles andere bekommst du schon im griff......da er natürlich wenig da war, sind für im eine menge minus-std. aufgelaufen (nach 2 monate knapp 80 std) diese habe ich bei der letzten abrechnung abgezogen (schließlich hat er hier auch nicht für gearbeitet)und was macht dieser den ich eigenlich nur helfen wollte  ....richtig der geht zum arbeitsgericht, und klagt auf nachzahlung von std. die er überhaupt nicht da war ....und was ist ...das gericht gibt ihm recht ...mit der begründung...wenn ich keine arbeit hätte wäre es doch mein problem und nicht seins ....dabei habe ich arbeit satt ...aber wenn er nicht kommt...naja...das hat mich wirklich gewurmt ...und wann kam der brief vom amtsgericht .....richtig 2 januar......jetzt kann ich da schon wieder besser mit umgehen ...aber im ersten moment diese ungerechtigkeit ....die mußte ertsmal verdauen ....in berufung gehen wäre eine option ...aber es könnte dann auch noch viel teuerer werden....in der vergangenheit habe ich alles bis aufs ultimo durchgezogen....weil auch bei solchen sachen wollte ich nicht verlieren ...und schon gar nicht bei so einer ungerechtigkeit .....aber meine allgemeine einstellung hat sich ein bischen geändert.....lieber bezahl ich und habe wieder meine ruhe anstatt das da irgendwelche für mich belastende prozesse geführt werden, mit einen ungewissen ausgang.
ich bin mir sicher (es gab ein problem) und ich wollte wieder abhauen.....bzw flüchten und zurück im meiner alten welt....und dann hätte das richtig geld gekostet, ich kenn schließlich meine vergangenheit und dann wäre es wirklich teuer geworden....und das alles durch diesen typ ....nein..durch den lasse ich mir mein ziel auch nicht versauen...auf keinen fall....aber das mußte mir erstmal bewußt werden.
das wird mit sicherheit nicht das einzige problem sein jetzt und in der zukunft, aber beim nächsten werde ich nicht mehr wie son gerupftes huhn reagieren...sondern das in ruhe angehen lassen ....deutsche sprichwort (habe ich auch schonmal gehört) "in der ruhe liegt die kraft" ich glaube da ist eine menge wahrheit drann.

Rainer     
   

Hi Rainer!

Diesen Beitrag habe ich heute morgen begonnen. Er bezieht sich auf Deinen vorletzten Beitrag.


Mannomann, Du hast ja eine riesige Wut im Bauch.

Aber ich weiss auch, dass sie sich hauptsächlich gegen Dich selbst und Deinen Vater richtet.

Mir erging es eine Zeit lang genauso.

Mein wirklich liebevoller Vater macht/e permanent Fehler.

Ich habe auch genug Prügel eingesteckt - habe dabei die Schuld immer bei mir gesucht.

Danach habe ich den Spieß herumgedreht - und alle Schuld bei ihm gesucht.

Aber so ist es einfach nicht ... es sind zwei unterschiedliche und dabei trotzdem gleichfalls viel zu einfache und falsche Wege.

Wieso erwarte ich einen "perfekten" Menschen als Vater?
Wieso erwarte ich von mir "perfekt" zu sein?

Ich habe Dir die Fragen gestellt, weil ich irgendwie auf der Suche bin, das Gefühl der Kapitulation in Worte fassen zu können.

Habe ich mir meine Fehler während der Jahrzente der Suchtausübung verziehen?
Ja - bis auf einen.
Habe ich die meines Vaters verziehen?
Auch ja!

Meine Kapitulation sagt mir, dass ich süchtig bin - ich KANN DIES NICHT ÄNDERN!
Es bringt mir nichts, wenn ich mich damit beschäftige, wer jetzt woran eine Schuld trägt.
Es bringt mir nichts, wenn ich darüber sinniere, was gewesen wäre wenn ...
Die Epochen, in denen ich selbst ein "suchtfreies" Leben hätte herbeiführen können - sie sind vorbei.
Ich kann jetzt nur noch darüber bestimmen, dass ich ein "suchtausübungsfreies" Leben haben möchte.
Und ja - vollkommen richtig - das kann nur ich selbst für mich bestimmen.

Kapitulieren bedeutet für mich keinesfalls ein weglaufen.
Genau das Gegenteil ist doch der Fall ...
Ich stelle mich dem Suchtdruck.
Ich konfrontiere mich mit meinen Fehlern, meinen Schwächen.
Ich wäge auch meine positiven Eigenschaften ab und versuche sie zu stärken.
Ich versuche ein besserer Mensch zu sein und rufe mir die Fehler der Vergangenheit ins Gedächtnis, um aus ihnen zu lernen.
Auf dem Weg der Genesung werde ich selbst offener - zu mir selbst und zu den Menschen in meiner Umgebung.
Kapitulation bedeutet auch gefühlsmäßig zu begreifen, dass ich so bin, wie ich bin.
Ich darf Suchtdruck verspüren und ich darf mir dabei mein Notfallköfferchen nutzen um für mich weiterhin spielfrei bleiben zu dürfen.

Wären in meinem Leben ein paar Dinge anders gelaufen und ich wäre nicht süchtig geworden, so glaube ich doch felsenfest daran, dass ich mich niemals so intensiv mit mir beschäftigt hätte wie heute.
Woher hätte ich es erlernen sollen? Welche Intention hätte ich haben sollen? Welche Motivation?

Ich bin meiner Sucht daher dankbar.
Durch sie sehe ich in eine vielleicht bessere Zukunft.

Wenn ich also an einer Spielhalle vorbeikomme, dann schreit mich mein Teufelchen auch an und lockt und lockt ...
Wenn ich in der Kneipe jemanden an einem Automaten spielen sehe, dann fängt er an mich zu Bauchpinseln ...
Dann setze ich mein inneres Lächeln vor ihm auf und sage ihm in ruhigem Ton mein Mantra.
Ich kann es noch so leise aufsagen, es übertönt das Teufelchen um Längen.
Ich kämpfe nicht, weil ich akzeptiert habe, dass er ein Bestandteil von mir ist.
Ich kann so das Schreien meiner Sucht durch eine frühzeitige Entscheidung ersticken.

Hi Reiner!

Ich danke Dir ...

( ich habe nun mal diese denkweise)....

Wieso hinterfragst Du diese Denkweise denn nicht? Ist sie so tief in Dir verankert? Kannst Du nicht aus Deiner Haut?

#grins# Übertriebener Perfektionismus ebenso wie absolute Lethargie sind Symptome unserer Krankheit.

ich will unbedingt die ursache wissen warum das dann so ist

Ach Reiner ... darüber nachzudenken ist ja ok - nein, es ist sogar prima ... aber Du wirst den Grund sehr oft gar nicht finden können.
Unsere Sinne z.B. können äußere Einflüsse erkennen, ohne dass wir sie bewusst wahrnehmen.
Das kann das Blinken eines "Open"-Schildes in einem Schaufenster sein, welches wir im Augenwinkel gerade so noch registriert haben.
Es kann das Geräusch des Wechselgeldes morgens beim Bäcker sein, wenn es auf die - wie nennt sich so ein Teil überhaupt? - "Wechselgeldmetallplatte" auf der Theke fällt.
Dein Kurzzeitgedächtnis nimmt es auf und leitet es weiter - ins Langzeitgedächtnis.
Dort vermischt es sich unbemerkt mit Deinem Suchtgedächtnis und dieses wird dann langsam aktiv.

Ich darf Dir Ilona mal aus einem Telefonat mit mir zitieren: Manchmal ist das eben so ...

ich vergleiche das mit russischem roulette ....einmal sucht druck ...gut gegangen ...zweimal suchtdruck ...wieder gut gegangen usw ....aber irgendwann geht es daneben....

Wieso verflixt musst Du hier ein "Spiel" als Beispiel nehmen? #lach#

Ich betrachte das lieber von einer anderen Seite:
Einmal gut gegangen -> Bestätigung -> Lerneffekt -> Motivation
Zweimal gut gegangen -> Bestätigung -> Lerneffekt -> Motivation
Dreimal gut gegangen -> Bestätigung -> Lerneffekt -> Motivation
...
Dabei darfst Du aber dieses nicht vergessen - es passiert zeitgleich:
riesiger Suchtdruck
etwas geringerer Suchtdruck
noch etwas geringerer Suchtdruck
...

oh man ...teilweise hast du auch ne menge müll geschrieben....

Du ... weisst Du, wie egal mir das ist ... Dir war es wichtig es zu schreiben und damit war es vielleicht nicht wahr ... aber es war RICHTIG.
Ja und wenn Du oder ich mal Müll schreiben und diesen Eindruck bei einem späteren Lesen haben ... was zeigt es denn? Wir haben unsere Ansichten entfaltet - haben sie vielleicht gar verändert.

Wir arbeiten eben an uns und da bleibt so ein Müll eben nicht aus ... #grins#

Hi Freitagessen,

Dein Zitat:

.... denn nur so kann ich mich gegen mein feind schützen......mit ihm leben ?.....nein...das werde ich niemals können....genauso wenig wie ich mich nicht mit "24 std." zufrieden gebe kann, und auch niemals zufrieden geben werde......
 
Wenn du deinen Feind nicht besiegen kannst, verbünde dich mit ihm. (Altes Sprichwort)

Weißt Du, ich hatte mal einen sehr guten Freund und wir hatten einen gemeinsamen beruflichen Auftrag. Leider setzte „mein Freund“ dass genannte Sprichwort, ohne mein Wissen als eigene Schutzfunktion,  in die Tat um. Ich verlor den Auftrag und einen Freund. Eine gemeinsame Sache begonnen zu haben und dann die im Boot sitzenden „Kameraden“ an den „Gegner“ zu verraten, um seinen eigenen A…zu retten, da blieb für mich nur diese Wahl. Diese Entscheidung war für mich endgültig und es gab keine Verhandlungsbasis! Auch wenn damit verbunden, viele schöne Jahre voller Gemeinsamkeiten auf einmal verloren gehen, es war für mich eine sehr herbe Enttäuschung.
Nun ja, eingehend auf Deinen oberen Text,  kann man sagen, dass man auch mit einem Feind leben kann, man muss diesen nicht besiegen. Manche Feinde lassen sich einfach nicht besiegen, dafür reicht die eigene Kraft nicht! Am Ende, zurückzukommen auf „ meinen Freund“, er hat noch heute, viele Jahre später, diesen oben genannten Auftrag und lebt mit seinen Feinden…
Mario
 

>>>> tag 67 <<<<

moin olli

ich für mich bekämpfe mein sucht mit allen erdenklichen mitteln die mir grade so im sinn kommen.....ich mache dieses überwiegend indem ich in meiner vergangenheit forsche....... fehler finden nun mal in der vergangenheit statt !...bei mir spielt es sich ungefähr so ab ....sobald ich erkenne das ich ein fehler gemacht habe, werde ich alles tun damit dieses nicht nochmal passiert.....(ich habe nun mal diese denkweise).... aber natürlich habe ich diesen fehler schon sehr früh erkannt (spielsucht), aber ich dachte, hier trifft mich doch nicht die schuld, sondern meine vergangenheit ist schuld .....und warum sollte ich für fehler anderer leute grade stehen ...immer nach den motto......ich bin süchtig und alle anderen sind schuld daran ! BIS ICH DANN EINES TAGES ERWACHTE....und mich hier im forum angemeldet habe um mir eine bestätigung für meine fehler zu holen  mit den gedanke....ich sitze in der scheiße...und wie komm ich da jetzt wieder raus!?

wenn dann zb wie in der ersten januar woche mich der suchtdruck überfällt....dann gebe ich mich nicht damit zufrieden in dem ich sage ...ist normal...haben andere auch.....mach dir keine sorgen, vorwürfe oder was auch immer....nein so läuft das bei mir nicht......ich will unbedingt die ursache wissen warum das dann so ist ...warum spürte ich plötzlich son suchtdruck......irgendetwas läuft grade in mein gehirn ab was da eigentlich nichts mehr zu suchen hat.....und dass, das muss ich unbedingt ausschalten bzw in zukunft verhinderen damit es nicht nochmal passiert...und wenn doch, dann bin ich gut vorbereitet. ich vergleiche das mit russischem roulette.....einmal sucht druck ...gut gegangen ...zweimal suchtdruck ...wieder gut gegangen usw ....aber irgendwann geht es wahrscheinlich daneben....und dann ? ....und ich habe einfach kein bock auf "und dann" ! dieser suchtdruck war für mich auch neu aber auch gleichzeitig auch eine lehre....den habe ich so in dieser form noch nicht erlebt....aber es ist gut das er mich erreicht hat.... denn nur so kann ich mich gegen mein feind schützen......mit ihm leben ?.....nein...das werde ich niemals können....genauso weinig wie ich mich nicht mit "24 std." zufrieden gebe kann, und auch niemals zufrieden geben werde.......es reicht für mein kleines gehirn einfach nicht aus......anders zu denken.
vieles habe ich hier schon geschrieben.....wenn ich das so nochmals durchlese denke man manchmal....man oh man ...teilweise hast du auch ne menge müll geschrieben....aber es waren meine gedanken, es waren die gedanken die ich in diesen moment hatte .....aber trotzdem ...du hast recht.....natürlich hatte ich wut ....und natürlich suchte ich einen schuldigen für mein verhalten, für meine sucht und für was auch immer....ich denke das ist aber auch irgendwie menschlich....oder ? heute und jetzt denke ich an meine zukunft und natürlich immer noch viel an meiner vergangenheit, aber nur um fehler die ich in der vergangenheit gemacht habe in zukunft auszuschließen......und nur so kann ich für die zukunft denken.

so bin ich nun mal ......ich kann nicht anders sein oder anders denken....ich müßte mich verstellen...und nicht mehr den sein der ich bin, dann würde das eventuell gehen...aber ob ich das will oder überhaupt kann ...ich glaube nicht.

Rainer

wie sind euere beiträge denn vor meine gekommen ...ich war noch nicht fertig ......zauber zauber

Na genau,

aber mit DSL 128000 geht alles schneller und wahrhaftig bei Tag 68. hast Du auch super geschrieben, Wunder gibt es immer wieder...
Mario
 

@master

Wenn du deinen Feind nicht besiegen kannst, verbünde dich mit ihm. (Altes Sprichwort)

da gebe ich dir wirklich absolut recht.....
und natürlich handhabe ich das genauso....vor allem wenn es das geschäftliche betrifft !

trotzdem....wenn ist um meine sucht geht spüre ich da mittlerweile eine große abneigung....und da sich mein "feind" nicht so einfach vertreiben läßt (was mir durchaus bewußt ist) habe ich vorsorglich schonmal die scheidung beantragt bzw eingereicht !
natürlich ist dieser "noch" nicht damit einverstanden....aber er wird sich trotzdem damit abfinden müssen.....weil ich fest entschlossen bin mich zu trennen.

Rainer 

@olli

Wieso hinterfragst Du diese Denkweise denn nicht? Ist sie so tief in Dir verankert? Kannst Du nicht aus Deiner Haut?

kann ich oder kann ich nicht     ....was denkst du ?     

bei meiner sucht möchte ich keine abstriche machen.......in diesen einmaligen ausnahmefall ziehe ich lieber schwerbewaffnet in den krieg.......sicher ist sicher.....und weil ich so denke wie ich denke klappt das auch...was wiederum keine selbstverständlichkeit ist......übrings.....nachdem ich unmengen an beiträgen aufgesaugt habe, komme ich zu dem ergebnis das ich nur ein produkt dieses forums bin ....(ich plädiere somit auf unschudig)....was mein DENKEN betrifft...... das habt ihr jetzt davon ......        

Rainer

hahahaha Master ....nicht schlecht.....tag 68 ....ich idiot ....das habe ich jetzt erst gesehen ...super ...na dann bis übermorgen

Rainer