Hallo,
habe gerade entdeckt, dass das ZDF am Sonntag, den 4. März um 18.30 Uhr einen Film über das Leben von drei Glücksspielsüchtigen sendet. Gucken wir uns den zusammen an?
viele Grüße
Ilona
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© ZDF / Harald Schmuck
Ein Film von Broka Herrmann.
"Jahrelang habe ich nur gelogen und betrogen, um mein Leben in Spielhallen zu finanzieren", erklärt Ingo S. vor dem Gefängnis in Berlin-Tegel. Ingo S. ist spielsüchtig, das hat ihn ins Gefängnis gebracht.
Auf über eine Millionen schätzen Experten die Zahl der Spielsüchtigen in Deutschland, die Dunkelziffer ist hoch, das Internet und die wachsende Zahl von Sportwettenanbietern heizen die Entwicklung an. Spielsucht ist ein Tabuthema. Spieler tarnen sich, halten ihre Sucht geheim vor Kollegen, Freunden und vor allem vor der eigenen Familie.
Die ZDF.reportage begleitet drei Spieler durch ihren Alltag. Dem Film gelingt es, sonst verborgene Gefühle und Lebenslügen abzubilden.
Soraya H. hat es im Pokern schon mal bis zur Europameisterin gebracht. Dreimal die Woche blufft sie in Kasinos. Davor, danach und dazwischen zockt sie gegen den Rest der Welt im Internet. Sie hat die Nacht zum Tag gemacht, schläft, wenn andere arbeiten und spielt, wenn diese schlafen. Soraya H. ist so erfolgreich, dass sie in manchen Monaten weit über 20.000 Euro gewonnen hat. Ihren erlernten Beruf als Hebamme, den sie 17 Jahre lang "mit viel Freude ausübte", hat sie längst aufgegeben, weil "das Pokern einträglicher" und die "Spannung noch größer ist", wie sie im Film verrät.
Wolfgang T. träumt nicht von der Weltmeisterschaft im Pokern, sondern vom Jackpot im Automatenspiel. Ohne Wissen seiner Frau, die er seit Monaten belügt. Fast allabendlich treibt er sich in Spielhallen herum, sein Schuldenberg hat sich im letzten Jahr verdoppelt. Langsam aber stetig rutscht er in die Sucht. Als aktuellen Tiefpunkt seiner noch jungen Spielerkarriere hat er sein überschuldetes Geschäftskonto mit den Ersparnissen seiner Kinder ausgeglichen. "Erbärmlich", wie er in einem lichten Moment über sich selbst urteilt.
Ingo S. hat all das und noch viel mehr hinter sich. Über 20 Jahre hat er ein Doppelleben geführt. Durch die Spielsucht ruinierte er sein gut gehendes Maler-geschäft, war maßgeblich dafür verantwortlich, dass das Häuschen seiner Schwiegereltern unter den Hammer kam, fälschte Urkunden, hinterzog Steuern und verschuldete sich mit 600.000 Euro. Vor vier Jahren brach das Lügengebäude in sich zusammen. Ingo S. musste eine langjährige Gefängnisstrafe antreten und besuchte anschließend eine Therapie, von der er heute sagt: "Das war meine Rettung."
Die Reportage "Nichts geht mehr! - Wenn Spielen zur Sucht wird" läuft am Sonntag, den 4. März, um 18.30 Uhr im ZDF.
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