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Er tut es immer wieder...

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Offline Silke

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Re: Er tut es immer wieder...
« Antwort #45 am: 25 Januar 2007, 19:57:28 »
Hallo Sandra,

Harry hat Dir schon so viel geschrieben, was ich so direkt unterschreiben könnte!
Daher wiederhole ich das auch nicht nochmal.

Mir fällt auf, daß Deine Denkansätze nun doch eine andere Richtung einschlagen --> bleibe auf diesem Weg. Dieser Weg  wird auch für Dich schwer ABER es lohnt sich ! Wie auch immer die Geschichte ausgehen wird. Du bist in erster Linie Mutter und musst an Deine 3 Kids denken und für sie da sein ABER auch an Dich denken und endlich wieder Sachen machen, die Du vernachlässigt hast, die Dir aber gut tun!!!!!!

Gut, daß Du Dir das Buch bestellt hast. Ich bin mir sicher, daß es Dir helfen wird!

Egal, wie Du Dich fühlst oder wie es läuft: HIER kannst Du immer herkommen und Dich ausheulen, wütend sein aber vielleicht auch irgendwann wieder froh.

Viel Kraft!
Silke

Re: Er tut es immer wieder...
« Antwort #46 am: 26 Januar 2007, 08:09:22 »
Hallo zusammen,

ja warscheinlich habt Ihr Recht.

Eigentlich hab ich das ja auch schon gewußt, aber man hat ja immer noch irgendwie Hoffnung, dass es vielleicht doch anders geht. Aber wie es aussieht wohl kaum.
Es ist nur so, dass ich mit reden bei Ihm nicht weiterkomme, weil sein Entschluß feststeht, dass er nicht zu einer Beratungsstelle will und ich weiß nicht was ich sonst machen soll, um Ihn dazu zu bewegen, dorthin zu gehen.

Wenn es nun hart auf hart kommt und er mir im Februar wieder kein Geld für Miete usw. gibt, dann muß er ausziehen. Ich hoffe das ich so konsequent sein kann, weil ich eigentlich mit Ihm zusammen bleiben will, aber was soll ich sonst machen.

Es fällt mir sehr schwer, weil ich Ihn liebe und auch nicht weiß wie ich das meinem Kind erklären soll.

Trotzdem danke!

Viele Grüße Steffi

Re: Er tut es immer wieder...
« Antwort #47 am: 26 Januar 2007, 16:58:16 »
Hallo zusammen!!!

Ich bin es mal wieder.

Mein Männe war jetzt erstmal für ein paar Tage weg. Er wollte drüber nachdenken, warum er denn überhaupt spielen geht!
Ich habe die Zeit genutzt und alles was nicht Niet und Nagelfest ist in Sicherheit zu bringen.
Also er kommt weder an mein Geld noch an das geld der Kinder ran. Nur sein Geld kann ich ja leider nicht wegnehmen.

Ich habe das Buch gelesen, was mir Ilona empfohlen hat, habe mir dazu aber noch ein anderes besorgt. naja kein richtiges Buch eher son Ratgeber, aber ich muß sagen, das hat mir doch erheblich weiter geholfen.

Im Moment läuft es ganz gut hier zu hause. Ich lasse nicht locker und dränge Ihn mehr oder weniger jeden Tag etwas zu erledigen, damit die Therapie bald angehen kann.

Meld mich wieder..


LG Janine

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Offline Harry

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Re: Er tut es immer wieder...
« Antwort #48 am: 28 Januar 2007, 09:17:00 »
Hallo Janine,
ich hoff du hast noch Kraft. Ich denke mal du bist so auf einem richtigen Weg, nur lasse nicht nach ohne Therapie wird er es nicht schaffen.
Ich schick dir mal n Topf Mut kann ja nicht schaden (_Mut_).

Liebe Grüße
Harry


Re: Er tut es immer wieder...
« Antwort #49 am: 28 Januar 2007, 17:51:46 »
Hallo ihr Lieben!

Hier ist Sky aus Bielefeld!
Ich brauche ein paar Ratschläge und etwas Hilfe und würde gerne an eurem Forum teilnehmen.
Es geht um meinen Bruder. Er ist spielsüchtig und das jetzt seit ungefähr zehn Jahren. Er ist 27 Jahre alt, verheiratet nund hat drei Kinder zwischen 4 und 1/2 Jahren und ist als Dachdecker tätig. Meine Familie weiß nicht mehr weiter!!!

Ich versuche auf diesem Wege Informationen zu sammeln, wie wir ihm helfen können. Wir kommen aus einem kleinen Ort, mehr ein Dorf, wo jeder jeden kennt.

Er hat zwar einen festen Job, aber am Ende des Monats ist sehr wenig Geld übrig, da er seine ganzen Schulden abzahlen muss. Meine Schwägerin ist mittlerweile für alle wichtigen Sachen alleinberechtigt, d.h. das Konto läuft über sie und seine Ausweise sind sicher bei der Bank deponiert. Er kommt an seine Papiere ohne ihre Einwilligung nicht heran, so dass er keine Kredite oder ähnliches abschließen kann. Er findet aber immer neue Wege an Geld zu kommen. Es gibt keinen Bekannten, den er nicht um Geld gefragt hat. Ständig ruft jemand beí meiner Schwägerin an und sagt ihr, dass ihr Mann ihm Geld schulde, oder sie wird sogar zu Hause aufgesucht. Meine zwei anderen Brüder werden ebenfalls ständig angesprochen.

Er ist ständig bei irgendwelchen Pfandleihhäusern und verkauft dort alles, was ihm in die Finger kommt, angefangen beim Schmuck meiner Schwägerin bis zum Arbeitsmaterial seines Arbeitgebers. Er versucht alles zwar wieder einzulösen, aber er schafft es natürlich nicht immer.
Wir haben sehr große Angst um ihn. Er und seine Frau streiten sich ständig und sie wollte sich auch sehr oft von ihm trennen, hat es aber nicht getan. Er hat alles aus den Augen verloren und nimmt nichts mehr wahr.

Er liebt seine Kinder über alles und bis auf seine Spielsucht ist er ein toller Vater und Ehemann, aber mittlerweile glauben wir, dass keiner mehr an ihn rankommt.
Wir reden mit ihm, versuchen ihn zu unterstützen, er sieht seine Fehler ein und beteuert jedesmal, es nicht wieder zu tun, aber dann hat er sich nicht mehr in Gewalt und spielt wieder.
Vor ein paar Wochen hat er wieder gespielt, meine Schwägerin hat ihn zur Rede gestellt und er hat ihr angedroht, erst sich selbst und dann die Kinder umzubringen, um bei ihr so Schmerzen und Schuldgefühle zu verursachen!!!

Was sollen wir machen ??????????????????????????????????????????????????????????

Bitte antwortet auf meine Nachricht!!!

LG Sky

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Offline Harry

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Re: Er tut es immer wieder...
« Antwort #50 am: 28 Januar 2007, 18:35:42 »
Hallo Sky,
die einzigste Möglichkeit die ich sehe, ist dass seine Frau ihn vor die Alternative stellt das Spiel oder seine Familie. Wenn er die Familie wählt was ich hoffe ihm klarmacht, dass er dann eine Therapie machen muss, da Sucht eine Krankheit ist aus der man alleine nicht mehr rauskommt. Es gibt sicher in Bielefeld eine Suchtberatung die euch weiterhelfen kann.

Liebe Grüße
Harry

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Offline Silke

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Re: Er tut es immer wieder...
« Antwort #51 am: 28 Januar 2007, 21:11:59 »
Hallo Sky,


ich kann Deiner Schwägerin und auch Dir nur DRINGEND raten, Euch professionelle Hilfe zu holen bevor es womöglich zu spät ist.
In Bielefeld gibt es eine Beratungsstelle für Glücksspieler UND natürlich deren Angehörige. Die Leute dort sind superfit und können Euch mit Sicherheit helfen. Wenn Deine Schwägerin diesen 1. Schritt nicht alleine schafft gehe mit oder pass z.B. auf die Kids auf (könnte ja auch ein Problem sein ohne Babysitter) , damit sie erstmal hingehen kann.
Ich stelle hier mal die Adresse usw. ein (andere Adressen findet man ansonsten auch auf der Startseite unter ADRESSEN !

Fachstelle Glücksspielsucht
 
 Schildescher Str. 101
  33611  Bielefeld
 Telefon: 0521/801-2714
 Fax: 0521/801-2799
   E-Mail: frank-gauls@johanneswerk.de

LG
Silke

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Offline Mavrole

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  • Am Ende des Tunnels gibt es immer ein Licht!
Re: Er tut es immer wieder...
« Antwort #52 am: 29 Januar 2007, 20:45:27 »
Hi Leute

hier ist ja mal wieder eine Menge los im Forum. Kann es eigentlich sein, daß es auch ein bißchen an der Jahreszeit liegt?
Im Winter scheint mir, gehen die Spieler öfter los, als sonst.

Na ja.

Einige kennen mich ja noch. Bin auch Angehörige und kann vieles den Mädels nachempfinden und ganz besonders mal wieder jetzt.

Ich habe mir damals lange überlegt, ob ich meinen Mann heiraten soll. Um genau zu sein, 5 Jahre. Als wir uns kennen lernten, hat er mir gleich erzählt, daß er spielen geht. Aber ich habe natürlich in keinster Weise gecheckt, was das eigentlich bedeutet.

Mittlerweile sind wir 2 Jahre verheiratet und er hat eine Therapie vor ein paar Jahren in Münchwies gemacht. Danach war er eine Weile spielfrei. Dann kleiner Rückfälle und vor kurzem wieder das komplette Programm. Wir haben gerade ein Haus gekauft und ich verwalte die Finanzen. Er will sie nicht in der Hand haben. Aber er ist wieder "voll drauf" seit letztes Jahr im Juli. Er hat von mir immer Geld bekommen, in einem bestimmten Turnus und eine bestimmten Betrag. Das er wieder spielen geht, vermutete ich schon eine ganze Weile. Nur konnte ich ihm nichts beweisen, da ich sehr lange arbeiten bin, so daß er sehr viel Zeit hatte.

Am 28. Dezember letzten Jahres kam dann das große Geständnis. Er hatte einen Bausparvertrag von 2000 auf ein still gelegtes Sparkonto umgeleitet und zudem noch 700 € Schulden bei verschiedenen Leuten. Ich war diesmal so geschockt, daß ich noch nicht einmal eine Träne verloren habe. Leider waren da auch Leute dabei, denen er schon gesagt hat, daß sie ihm kein Geld leihen sollen... Aber man kann denen auch keinen Vorwurf machen, weil sie das Ausmaß bzw. sich mit der Krankheit noch nicht richtig befasst haben und daß es eigentlich fatal ist, wenn man demjenigen auch noch was leiht, sondern im Gegenteil, daß man ihnen damit in keinster Weise hilft.
Also wie gesagt: Früher habe ich geweint, geschrien usw. Diesmal hatte das ganze eine ganz andere Qualität. Wahrscheinlich weil wir jetzt verheiratet sind und es wirklich an unsere Existens gehen könnte.

Folgende Situation haben wir jetzt: Er geht wieder in die GA. Mittwochs alle 14 Tage (Schichtarbeit) und jeden Sonntag und geht wieder in Einzelsitzungen zum Suchtberater. Morgen haben wir ein Paargespräch beim Suchtberater und ich bin sehr erwartungsvoll. Er hat zu meinem Mann gesagt, daß ich auch Einzelgespräche haben kann, die ich 1000% auch wahr nehmen werde. Eine Angehörigengruppe gibt es bei uns leider nicht in der Nähe, so daß ich die Einzelgespräche auf jeden Fall wahr nehmen werde. Die Schulden , die er jetzt hat, muß er mit einem Nebenjob wieder beschaffen, die werden nicht von unserem gemeinsamen Geld abgetragen. Ich mach mich doch nicht zur Co Abhängigen. Ich gehe weder in die Spielhallen, noch mach ich sonst irgend son Scheiß mit. 

Unser Umgang miteinander war 14 Tage lang sehr, sehr , sehr schlecht. Zur Zeit ist es wieder etwas freundlicher zwischen uns. Ich vermeide aber gerade jeden körperlichen Kontakt. Es gibt keinen Kuss, keine Umarmung, nichts! Neulich sagte er mir, daß er mich gerne mal wieder in den Arm nehmen würde, daß ich aber ja alles abblocke. Ich sagte zu ihm, daß ich zur Zeit nicht über meinen Schatten springen kann. Ich bin noch zu verletzt und habe nun ein Schutzschild um mich aufgebaut. Es wird noch eine Weile dauern, bis er wieder durchbrochen ist. Ich hoffe, daß uns die Paargespräche wieder näher bringen. Für ihn ist es eine ganz andere Situation, wie für mich. Ich hatte daß Gefühl, ich solle ihm nun nach seiner Beichte die Apsolution erteilen (wie im Mittelalter, Ablassbriefe kaufen und dann gleich wieder Scheiße bauen) und sagt ihm, daß ich das nicht kann. Für ihn ist es vielleicht ein Ende oder Abschluß. Für mich ist es ein Anfang, ein Anfang vieler Überlegungen. Wie lange mache ich das mit, wenn es diesmal wieder nicht klappt. Was mache ich, wenn es mal wieder ein paar Jahre gut geht und dann wieder anfängt? Und dann sind vielleicht Kinder da. Und... ich verfolge das Forum immer wieder. Es gibt und gab ja schon viele spielsüchtige Eltern, die die Sparkonten ihrer Kinder dafür geplündert haben. Was passiert mit dem Haus, welches ich auf keinen Fall verlieren will... Und und und.
Mittlerweile ist meine Verfassung wieder ganz gut. Viele Freunde von uns wissen es schon. Er wollte nicht, daß ich es einer Freundin erzähle, die kenne ich erst 2 Jahre und mit denen hat er nicht so ein enges Verhältnis, wie ich. Aber ich habe das eiskalt abgeblockt. Ich schäme mich auch, solche Sachen zu erzählen, aber ich finde es wichtig, daß Freunde es wissen. 1. Weil ich auch jemanden zum Reden brauche. 2. Weil man es auf keinen Fall verschweigen sollte und 3. Weil ich finde, daß es auch Sicherheiten bieten kann, wenn die Freunde oder Bekannte wissen, daß man ihm nichts leihen darf, egal was für verrückte Stories er erzählt.

Was sagt Ihr zu meinen Einstellungen? Will es mal zur Diskussion stellen. Kann ja auch sein, daß ich nicht immer alles richtig mache oder manches noch zu überdenken wäre.

Mavrole
Wenn das Leben Dir ein Citrone schenkt, dann mach Limonade draus!!!!

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Marzipine

Re: Er tut es immer wieder...
« Antwort #53 am: 30 Januar 2007, 07:46:03 »
Hallo Mavrole,
wieso ist hier eine Menge los? So schlimm finde ich es nicht. Außerdem geht ein Spieler nicht nach Jahreszeit spielen, er spielt im Winter genauso oft oder wenig wie im Sommer. Kann es sein, dass du ein wenig agressiv bist?
Außerdem finde ich es nicht so toll, dass Du die Spielerei Deines Mannes an die große Glocke hängst (bei Freunden!!!). Ich denke, das solltest Du Deinem Mann selber überlassen. Wenn Du eine gute Freundin hast und Dein Mann hat kein enges Verhältnis zu ihr, solltest Du ihr das im Vertrauen erzählen ohne Deinen Mann damit zu belasten. Die Spielerei ist eine Krankheit und es ist bestimmt ganz schlimm für Euch beide, damit umzugehen. Aber ihn bloszustellen bringt doch auch nichts. Da ihm Leute anscheinend Geld geben, obwohl sie wissen, dass er Spieler ist, kann ich nicht nachvollziehen und ich finde es richtig, dass Dein Mann selber Sorge tragen muss, das Geld mit Nebenverdiensten zurückzuzahlen. Diese Geldgeber wissen wahrscheinlich nicht, zu welchen Lügen ein Spieler fähig ist. Wenn Du im Moment die körperliche Nähe Deines Mannes nicht ertragen kannst, ist das O.K.. Solltest Du ihn aber damit nur betrafen wollen, ist auch das nicht in Ordnung. Außerdem schreibst Du, dass er schon seit Juli wieder drauf ist. Eine lange Zeit.
Egas was Du nun machst, Dein Mann muss es einfach wollen und entscheiden vom Spielen wegzukommen. Ihn bei Freunden schlecht zu machen, ohne dass er es will und ihn mit Distanz zu bestrafen finde ich gemein.
Ich bin selber Spieler und weiß wovon ich schreibe. Es ist ein verdammt harter Weg, vor allem ist es eine Kopfsache, was natürlich auch körperlich sehr viel Energie kostet. Selbst nach einer Therapie muss man jeden Tag an sich arbeiten.
Die Würde eines Menschen ist unantastbar. Ich hoffen Du verstehst was ich meine.
Viele Grüße
Marzipine

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Offline Mavrole

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  • Am Ende des Tunnels gibt es immer ein Licht!
Re: Er tut es immer wieder...
« Antwort #54 am: 30 Januar 2007, 08:24:13 »
Hi Marzipine,

da Du Spielerin bist, ist es OK für mich, daß Du so reagierst. Also ich hatte noch vergessen zu sagen, daß er es meiner Freundin und Ihrem Mann schon einmal selber gesagt hatte, als er noch spielfrei war. Wir waren zusammen essen und er erwähnte, daß er ein Problem mit dem Spielen hätte und deswegen auch schon fast 3 Monate in einer Theraphie war. Sie haben damals dazu nichts gesagt. Entweder Sie haben es nicht kapiert, was ja auch nicht verwunderlich wäre, wenn man sich nie mit dem Thema befassen mußte oder sie haben es in dem Moment eher übergangen.
Und schlecht machen würde ich meinen Mann nie. Das hast Du völlig falsch verstanden. Warum mache ich jemanden schlecht, wenn ich über Wahrheiten erzähle, die mich gerade seelisch belasten?

Und ob ich agressiv bin? Mit Sicherheit bin ich das! Was Du hier im Forum liest, ist aber schon die abgeschwächte Form. Als Angehörige(r) entwickelt man natürlich eine große Agressivität. Es geht hier an meine Existenz. Wir haben geheiratet und da hat man gewisse Verantwortung und Fürsorge für den Anderen zu tragen.Und diese Fürsorge vermisse ich gerade bei meinem Mann.  Ich nehme dieses Verantwortung in der Ehe jedenfalls sehr ernst. Nur: Oft ist es so, daß Ehepartner zu dieser Sache eine andere Wertigkeit habe. Ist ja auch normal. Können ja nicht alle gleich denken.

Und noch zu dem Thema Belebung hier im Forum. Es war schon mal eine ganze Weile nicht so viel los. Und festgestellt hatte ich das im letzten Sommer. Ich bin schon sehr lange dabei. Und zwar länger, als in meinen Daten steht. Aber zwischendurch wurde das Forum mal gesprengt und sie mußten alles wieder von vorne aufbauen, da mußten wir alle uns neu anmelden.

Und das mit dem körperlichen Kontakt hast Du ganz falsch verstanden. Es ist keine willentliche Distanz. Ich kann nur versuchen, es Dir zu erklären. Aber es wird für Dich schwierig sein, weil Du nicht zu der Grupper der Angehörigen gehörst. Ich kann einfach nicht. Ich habe oft genug selber das Bedürfnis, mich bei meinem Mann anzulehen und mich trösten zu lassen. Das Problem an der Sache dabei ist, daß er der Verursacher ist und mit diesem Wechselspiel der Gefühle in dem Moment komme ich nicht klar. ICH HABE KEIN VERTRAUEN MEHR ZUR ZEIT. Frage: Würdest Du jemanden in den Arm nehmen, zu dem das Vertrauen fehlt? Wie willst Du Dich dann trösten lassen.

Ihr geht alle einen sehr harten Weg. Aber unser Suchberater hat neulich mal gesagt, daß die Angehörigen eigentlich die sind, die den noch härteren Weg gehen. Sie müssen starke Persönlichkeiten sein, damit sie sowas überhaupt durchstehen.

Ich hoffe, Du hast ein bißchen mehr verstanden von dem , was ich sagen wollte.
Manchmal ist es gut, wenn man auch ein bißchen zwischen den Zeilen lesen kann.

Mavrole



Wenn das Leben Dir ein Citrone schenkt, dann mach Limonade draus!!!!

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Marzipine

Re: Er tut es immer wieder...
« Antwort #55 am: 30 Januar 2007, 08:59:05 »
Hallo Mavrole,
einen harten Weg gehen beide Seiten. Ich muss dazu sagen, dass ich keinen Menschen wirklich geschädigt habe. Mein Mann ist 4 Jahre tot, da fing ich mit dem Spielen an durch eine Freundin, das war ein Fehler, das weiß ich heute. Auch war ich nie in Spielhöllen sondern in Spielbanken, aber das kommt aufs gleiche raus. Natürlich habe ich mir auch Geld geliehen und auch habe ich gelogen, für was ich das Geld brauchte, war für alles, nur nicht für die Spielbank. Heute wissen es meine Kollegen, Familie und gute Freunde. Ich habe entschieden mich selber zu outen. Natürlich bin ich immer noch dabei, Schulden zu begleichen, aber das ist überschaubar.
Bei Dir ist das anders. Du hast einen Partner der Eure Existenz gefährdet.  Letzten September hatte ich meinen körperlichen Zusammenbruch und habe eine stationäre Therapie gemacht. Super, dadurch habe ich wieder zu mir Vertrauen gefasst und wenn es mir nicht so toll geht, gehe ich zu meinem Therapeuten und nicht zur Spielbank. Aber glaube mir es kostet viel Kraft, Energie und Selbstvertrauen. Ich habe einen guten Beruf und bin nicht von anderen Menschen direkt abhängig. Vielleicht wenn ich weiter spiele, wird es eines Tages so kommen. Zur Zeit bin ich gefestigt und kann meinen inneren Schweinehund bekämpfen. Es wird von Monat zu Monat besser. Meine Tochter ist aus dem Haus und ich habe mir nun einen Hund angeschafft. Also nach dem Büro wartet eine Verpflichtung, man wird gebraucht und das ist wichtig.
Drücke Dir die Daumen das alles gut für Euch wird.
VG Marzipine

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Offline Harry

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Re: Er tut es immer wieder...
« Antwort #56 am: 30 Januar 2007, 20:04:21 »
Hallo Mavrole,
ich bin selber Spieler aber auch verheiratet. Das Verhältnis zu meiner Frau war zwischendrin auch gestört aber in der Zeit als ich gezockt habe. Ich verstehe nie das Verhältnis zwischen Spieler und Angehörige. Ich hätte mich sicher anders verhalten beim Spielen wenn ich nicht schon lange als Alkoholiker trocken gewesen wäre. Bei mir gab es nie heimliches Spielen und Lügen. Die gab es zu der Zeit der Trinkens.
Du schreibst das du weisst das Spielen eine Krankheit ist. Nur wenn du das weisst warum bist du dann so agressiv, wenn dein Mann Symptome hat die zur Sucht gehören. Lügen ist da wohl das schlimmste.
Ich habe häufig das Gefühl Angehörige hassen ihren Partner wenn er Spieler ist. Soweit hätten wir (meine Frau und ich) es nie kommen lassen. Bevor ich hassen würde wäre ich schon lange geschieden. Das man Misstrauisch ist solange ein Spieler zockt is ok. Aber wenn das noch sehr lange anhält wenn er eine Therapie gemacht hat kann ich eigentlich nicht verstehen. MAn merkt doch einen Rückfall sehr schnell.
Meine Frau war wohl damals auch misstrauisch als ich nach der Entziehungskur nach hause kam, aber sicher nicht länger als ein paar Monate. Ohne Vertrauen funktioniert doch keine Beziehung.

Lieben Gruß
Harry

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Marzipine

Re: Er tut es immer wieder...
« Antwort #57 am: 31 Januar 2007, 07:22:40 »
Hallo Harry,
das hast gut rübergebracht.
VG Martina

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Offline Silke

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Re: Er tut es immer wieder...
« Antwort #58 am: 31 Januar 2007, 08:21:43 »
Hallo Harry,

ich will mal eben einen Versuch starten und erklären, warum mavrole trotz ihres Wissens, daß es sich um eine Krankheit handelt so wütend und aggressiv ist.

Zu wissen, daß es sich bei Sucht um Krankheit handelt ist sozusagen das eine, jedoch wirklich zu begreifen, WAS das eigentlich in seiner Konsequenz BEDEUTET und dieses dann auch noch zu akzeptieren, ist m.A. etwas anderes. Der Verstand sagt Dir: es ist eine Krankheit (also keine Absicht, Dir weh zu tun, alle Symptome usw...) ABER hierbei wird eine Seite zu wenig beachtet: die Gefühlsebene und diese kann auch mavrole NICHT willentlich beinflussen! Sie ist mit ihrem Mann ja per se gerade auf dieser Ebene eng verbunden. Sie wird einen Weg für sich finden müssen, mit Ihrem Mann weiter einen gemeinsamen Weg zu gehen und somit auch die erforderlichen Konsequenzen durchziehen (beide!) oder sie kann es irgendwann nicht mehr "ertragen", weil auch sie daran kaputt geht. Aggressivität auf Seiten der Angehörigen resultiert aus Ohnmacht, Enttäuschung, Hilflosigkeit.

Nur mal so ein Gedankenanstoß!

LG
Silke


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Offline Harry

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Re: Er tut es immer wieder...
« Antwort #59 am: 31 Januar 2007, 09:25:49 »
Hallo Silke,
ja ist mir alles schon klar. Ich habe ja auch extra das Wort Hass vermieden. Es geht mir nicht darum warum der Angehörige einees Spielers so empfindet. Sondern warum man nicht schon vorher gestopt hat. Ich würde mich sicher von meiner über alles geliebten Heidi eher scheiden lassen bevor es zu Hass kommt. Meine Frage an die Angehörigen ist warum man so lange mitgemacht hat das HAss entstehen konnte. Warum hat man dem Süchtigen nicht schon vorher seine Grenzen aufgezeigt, und ihm gesagt bis hierher und nicht weiter. Das ist es wodrum es mir geht.
Der 1. Schritt muss vom Angehörigen kommen, der muss dem Spieler klarmachen so geht es nicht mehr wweiter. Wenn der Schritt nicht kommt denkt der Spieler doch alles ok keiner hat was gemekrt das ich krank bin.
Bei meiner damaligen Entziehungskur vom Alkohol gab es ein Angehörigen Seminar da hat der Chef den Angehörigen klargemacht "ihr seid doch selber schuld das eure Männer gesoffen haben ihr habt doch die Fenster zu gemacht wenn sie geschrieen haben wenn sie getobt haben anstatt die Fenster weit aufzumachen damit der Nachbar was merkt und den MAnn am nächsten Tag darauf anspricht" bitte das jetzt nicht falsch verstehen aber vielleicht brauchen die Angehörigen sowas um zu verstehen und nicht mehr Hass zu emfinden. Ich weiss nur das ich mit so einem Emfinden wie es mir hier als bei Angehörigen entgegen schlägt ich wohl auch nicht trocken geblieben wäre.
Meine Frau war auch misstrauisch am Anfang das ist normal zumal ich in die Kneipe musst wo ich früher gesoffen habe um mir zu beweisen dass ich es kann.
Aber als sie 10 mal gemerkt hat das ich da drin war und trocken raus gekommen bin war das meiste Misstrauen überwunden.
Was ich nicht verstehe ist das Misstrauen über lange Zeit. Man merkt doch sofort wenn einer wieder anfängt, ob es nun Alkohol oder Spielen ist. Sucht bleibt nicht verborgen, wenn man richtig hinsieht. Vielleicht ist es auch das, es heisst Liebe macht blind, nur nach eineer Therapie merkt man den Rückfall sicher schneller weil die Sucht viel schlimmer ist. Der Süchtige will dann die Zeit aufholen die er trocken war.
Ich hoffe mal irh versteht das jetzt so wie ich es will. Das ist nicht gegen die Angehörigen das soll nur aus der Sicht des Süchtigen erklären.

Lieben Gruß
Harry

 

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