Hallo mein namenloser Freund!
Ich werde Dir nicht den Gefallen tun im anonymen Internet eine Diagnose zu stellen ... ;-)
Aber ich möchte doch gerne ein paar Gedanken von Dir aufgreifen und Dir Fragen/Anregungen stellen/geben.
Was Du dann daraus machst, liegt ganz alleine bei dir.
Zunächst aber möchte ich Dir sagen, dass ich es toll finde, dass Du so frühzeitig auf Dich achtest und Dir aus meiner Sicht berechtigte Sorgen machst.
Also fangen wir an.
- Du zählst die Gewinne der Freunde auf, gehst aber nur am Rande auf deren Verluste ein.
Für mich siehst es so aus, als "wolltest" Du es gar nicht wissen?
Wenn ja - warum?
- Zu Deinen eigenen Einsätzen: Hast Du Dir mal eine Aufstellung gemacht, wieviel Du selber in die Kisten schmeisst?
Wieviel Prozent Deines Gehaltes gehen drauf?
Wie sieht der Vergleich zu Dingen aus, die du Dir gönnst?
Kleidung, Fahrzeug, Urlaub, Eisessen, Ausgehen ...?
- Ist es wirklich die Langeweile, die Dich in die Halle treibt?
Was verspürst Du beim Spielen?
Sind es nicht genau diese Gefühle, die Du erneut verspüren möchtest? Immer öfter? Immer heftiger?
- Hast Du einmal eine Aufstellung gemacht, wieviel Zeit Du beim Spielen verbringst?
Laut Deinen Ausführungen häufen sich die Besuche ...
- Hast Du Dir mal Gedanken darüber gemacht, wie häufig Du ans Spielen denkst - auch wenn Du gerade auf der Arbeit bist - in der Schule - oder mit Freunden auf dem Fußballplatz?
- Wenn Deine Freizeit dann endlich da ist - verspürst Du dann Euphorie, weil Du jetzt endlich spielen gehen kannst?
- Du zählst Grenzen auf, die Du noch nicht überschritten hast.
Aber es gibt bereits klitzekleine Veränderungen. Welche könnten es sein?
- Verheimlichst Du dein Spielen vor Deinen Eltern? Oder hast Du schon einmal mit ihnen darüber gesprochen? - Hast Du schon einen Freund "angeflunkert", weil Du keine Lust hast Dich mit ihm zu treffen - und gehst stattdessen in die Halle?
- Kannst Du Dir vorstellen, Dein Leben jetzt und sofort so umzustellen, dass Du die Hallen und die Geräte wie die Pest meidest?
Nun, ich habe, denke ich, Dir erst einmal genug zum Knabbern gegeben.
wenn Du Dir noch mehr Sorgen um Dich selbst machen möchtest, dann suche Dir eine SHG in Deiner Nähe und besuche sie.
Stelle genau die gleichen Fragen und höre genau zu.
Solltest Du jetzt bei dem Gedanken zurückschrecken, dann möchte ich Dich direkt beruhigen.
In den SHGs sitzen Menschen wie Du und ich - und sie machen sich über ihr Leben genau die Gedanken, die Du dir gerade machst.
Du wirst freundlich aufgenommen und Du kannst beim nächsten Termin wiederkommen oder eben nicht.
Du entscheidest das ganz für Dich alleine.