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Es muss aufhören...

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Es muss aufhören...
« am: 13 April 2012, 14:27:44 »

Hallo zusammen,

Bevor ich mich hier registriert habe, habe ich ein wenig gestöbert und mir sind immer wieder die deutlichen ehrlichen Worte aufgefallen, die mehr sehr gefallen haben. Jetzt zu mir...

Mein Name ist Patrick und ich kämpfe schon lange gegen das Verlangen spielen zu gehen. Leider siegt das Gefühl immer wieder.
Ich bin 33 Jahre alt und werde am 1.5 einen neuen Job anfangen, was wirklich eine berufliche Chance für mich ist....

Mein Umfeld:

Mein Vater, den ich leider nie kennengelernt habe, ist vor einen paar Jahren verstorben. Als er noch lebte, hatte ich irgendwie nie das Bedürfnis ihn kennenzulernen , weil meine Mutter mir immer erzählt hat, wie schlimm es mit ihm war, auf Grund seiner Spielsucht! Mir wurden die Augen geöffnet durch meine ex- Freundin, die mir immer gesagt hat, dass mir was in meinem Leben fehlt. Ihr habe ich auch Meine Spielsucht gestanden. Nur leider hat sie es nicht wirklich ernst genommen, wie auch, wenn man Affären hat und nich wirklich an die Beziehung geglaubt hat. Sie hat mich ziemlich oft belogen. Neujahr verließ sie mich dann. Mit meiner Mutter und meinem Stiefvater habe ich Streit, weil sie mich nicht unterstützen, sondern mir nur noch weitere Probleme machen. Wie ich zb letztes Jahr noch 6 Handyverträge hatte...zum Rest meiner Verwandten habe ich auch kein Kontakt, wenn ich mal jemanden sehe, fragen sie mich meistens, ob ich ihnen Geld leihen kann. Freunde habe ich ein paar, aber die wissen auch nicht wirklich wie sie mir helfen können. Einer passt wirklich auf mich auf, wobei es natürlich schwer für ihn ist, weil er ja nun auch Familie zu Hause hat....

Meine Geschichte:

Angefangen hat es eigentlich schon sehr früh, ich habe im kindesalter mir schon die Automaten angeschaut, wenn ich ehrlich bin...Mit 18 Jahren war ich dann auch das erste mal in der Spielothek. Mit meinem damaligen Freundeskreis habe ich mir schon dort die Zeit vertrieben, irgendwann ist dann mein bester Freund verstorben, was meine Situation nicht besser machte. Ich war immer wieder spielen, wenn ich Geld hatte, war natürlich verschuldet und hatte Mitte des Monats kein Geld mehr. Weitere Schulden wurden mir dann von meinen Eltern aufgebrummt, weil ich damals ein Auto privat für meine Eltern auf meinem Namen gekauft habe (in Raten) und meine Eltern es nicht mehr weitergezahlt haben, nachdem das Auto einen Totalschaden erlitten hat. Ich habe dann das dümmste überhaupt probiert und versucht, das Geld zu gewinnen. Was mich immer mehr in die Schulden getrieben hat. Meine damalige und tolle Freundin hat mich unterstützt, wo sie nur konnte, aber wir waren beide einfach zu Jung. Doch sie hat mich dazu gebracht mich im Alter von 23 Jahren nochmals zu bewerben und ich hatte großes Glück und habe noch eine Chance bekommen. Vor der Ausbildung verließ sie mich leider, doch meine Neuen Freunde waren da und ich bin eine etwas längere Zeit nicht mehr spielen gegangen. Irgendwann packte es mich dann doch wieder und ich habe hier und da mal ein wenig gespielt. Ich weiß spielen ist spielen...nach meiner Ausbildung ging es so weiter...meine Schulden wurden leider nicht wirklich weniger, nur mein Verdienst stieg an. Ich spielte 3-4 Monate nicht, dann 3 Tage hintereinander usw...irgendwann nahm ich mir einen größeren Kredit auf, um alle Schulden in eine Summe zu finanzieren. Natürlich mit dem Hintergrund nie wieder spielen zu gehen, das ging dann auch ein ganzes Jahr gut. Aber auch hier packtes mich dann wieder, aber das einzig positive war, dass ich keine neue Schulden machte. Als ich dann meine Ex- Freundin kennenlernte ging es mir gut. Ich möchte nicht sagen, dass ich das spielen unter Kontrolle hatte, es war nur so, dass meine Verluste sehr gering waren und ich mich dem Thema nicht wirklich weiter beschäftigt habe. irgendwann ging es dann total bergab, die Beziehung lief total beschissen, ich hatte mich von meinen Freunden distanziert, weil sie gegen meine ex- Freundin waren und ich war ziemlich allein. Dies ist natürlich meine eigene Schuld gewesen, ich habe viele Dinge akzeptiert und toleriert, die mir total gegen den Strich gingen und dann bin ich um mich abzulenken spielen gegangen. Ich wollte keine Trennung, denn ich wollte nicht ganz alleine sein, obwohl ich innerlich schon wusste, dass ich das schon war. Ich hatte keine Freunde, eine Familie, die gegen mich und für sie waren und ich hatte eine Freundin die mich an der Nase herum geführt hat....ich habe nur einer Stelle Glück gehabt und das ist, dass ich wegen einer dummen Sache negativ in der Schufa stand und ich keinen Kredit mehr bekam! Als sie mich dann Neujahr verließ wurde es auch nicht besser und bis heute Kämpfe ich dagegen, diese beschissene Spielothek aufzusuchen...meine Freunde haben mich mit offenen Armen wieder empfangen, was ich finde, großes Glück ist und ich ihnen dafür auch sehr dankbar bin...auch habe ich einen etwas größeren Bekanntenkreis kennengelernt. Im Moment bin ich noch leicht verschuldet, was aber kein Problem wäre, wenn ich aufhören könnte zu spielen!  Was mich am meisten nervt, ist mein Selbstbewusstsein praktisch nicht mehr vorhanden ist. Ich Zweifel teilweise so an mir selbst, dass ich keine Ahnung habe, was ich machen soll. Ich war auch mal bei einer Beraterin, ich bin dreimal hin und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie mir gar nicht helfen möchte. Habe nun einen neuen Berater aufgesucht und versuche erneut mir helfen zu lassen. Ich bin für alles selbst verantwortlich, dass weiß ich und ich habe bestimmt viele falsche Entscheidungen getroffen, aber ich versuche jeden Tag Spielfrei zu bleiben. Nur irgendwann packt es mich wieder und ich verliere die Kontrolle ( nur dann richtig)!...

Ich bin für jede Hilfe dankbar...

LG

Re: Es muss aufhören...
« Antwort #1 am: 13 April 2012, 19:47:28 »
Hey Steini,

schön das du den Weg zu uns gefunden hast.Du hast eine Menge negatives
in deinem Leben erfahren müssen, das ist sehr prägend für ein schwaches
selbstwertgefühl.Aber ich denke so wie du schreibst wirst du es schaffen.
Es ist wichtig Freunde zu haben die nicht spielen, weil man sich nur gegenseitig
runterzieht.Du könntest erst einmal deine EC Karte deinem besten Freund geben
damit er dir nur einmal die Woche Geld zum Leben gibt und den Rest für Miete
und andere Verpflichtungen mit dir gemeinsam überweist so das du wieder den normalen Umgang mit Geld lernst.Bei mir hat das ein paar Wochen gedauert, aber es war schön
immer wenigstens alles bezahlt zu haben und geld zum essen überzuhaben.
Wenn ich heutzutage nach über 2 Jahre spielfreiheit Spieldruck empfinde lese ich hier ein bischen und denke daran wie beschissen ich mich damals gefühlt habe.
Es ist im Nachhinein leichter aufzuhören als sich jeden Tag diesem Stress auszuliefern.
Was ich so beim Lesen deines Texes meine herauszuhören würde ich dir anraten Psychologische Hilfe mal anzunehmen.Du hörst dich sehr traurig an und ich kann es auch nachvollziehen, wenn man so viel durchgemacht hat, haut es den stärksten Mann mal um.
Du schreibst sehr offen und ehrlich das kann ja auch nicht jeder,das ist eine grosse stärke und davon besitzt du bestimmt noch einige sonst hätten sich deine Freunde
bestimmt von dir abgewandt.Freue mich für dich das du einen neuen Job hast auch das wird dich vom spielen ablenken.Sehe einfach mal das viele Positive nicht an vergangenes denken sondern blicke jeden Tag den du spielfrei bist glücklich in den Spiegel.Das stärkt dein Selbstwertgefühl glaube mir und dir wird es ruck zuck wieder besser gehen.Unternehme mal was mit deinen Kumpels und scheue nicht das alleine sein
das hat auch viel gutes, weil es dir erlaubt sich mit dir als Person mal auseinanderzusetzen.Du glaubst gar nicht was man über sich alles erfahren kann.
Ich wünsche dir erst mal genug Willensstärke immer für 24 Std spielfrei zu bleiben
und freue mich wieder von dir hören zu dürfen.


LG Moni
                                                               

 

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