Hallo, ich erzähl einfach mal los. Ich bin weiblich, 39 Jahre alt und seit ca 9 Jahren spiesüchtig. Früher bin ich immer ins Casino gegangen, dann hat es mir irgendwann gereicht und ich hab mich sperren lassen. Das ging auch eine Zeit lang gut bis ich dann anfing im Onlinecasino zu spielen. ICh kann damit nicht mehr aufhören, und das schlimme ist, mir macht das spielen auch noch spass.
So dann hatte ich den ersten Schritt gemacht und habe mir eine Therapeutin gesucht. Da ging ich ca ein JAhr hin und hab mich immer gefragt, wie mir das helfen soll. Leider hat Sie mir überhaupt nicht geholfen. Die Dame war schon etwas älter so das Sie keine Zulassung für Kassenpatienten mehr hatte sondern nur noch Privatversicherte genommen hat. Da ich das bin und Sie mir sympatisch wahr ging ich dahin. Ich hab den Eindruck sie wollte sich auf die alten Tage eine kleine Unterhaltung können. Es kam mir immer so vor, als würde ich zu einer Oma zur Kaffeestunde gehen. NAch ca. einem Jahr fragte Sie mich allen Ernstes, ob ich mir vorstellen kann, dass ich Sie langweile, bei mir würde es ja immer nur um die gleichen Sachen gehen. Dazu kommt, dass sie eine bestimmte Therapieform bei der Kasse beantragt hat und diese aber nicht gemacht hat. Sie macht jetzt Ihr eigenes Ding. Auch das hat Sie mir am ANfang nicht gesagt. So und nun bin ich mal wieder in so ein schönes tiefes Loch gefallen, meine Stunden sind weg und ich bin völlig frustriert. Ich meine, da macht man schon diesen Schritt und dann sowas.
ICh fühl mich so traurig und einsam. Ich hab keine Freunde, nicht wegen dem zocken, aber irgendwie will nie einer etwas mit mir zu tun haben, keine Ahnung warum.ICh find es einfach nicht raus.
ICh weiss nicht weiter. So dann ist mir langweilig, alleine macht nichts spass und dann kommt wieder der Klcik ins Casino.

und nu???

keine Ahnung
aber danke dass ich meinen Frust bei Euch ablassen kann

Hallo snuffi,

Herzlich willkommen bin auch ganz neu dabei und dir vielleicht auch keine grosse hilfe.
Von dem Online spielen hab ich null Ahnung.Kann mir aber vorstellen das es noch schwieriger ist davon loszukommen als sich in einer öffentlichen sh jeden Tag outen zu müssen.
Wie sieht es bei dir mit Familie,Eltern oder shg aus?
Warst du ehrlich mit deiner therapeutin? Ich hab am Anfang alles was mir unangenehm war bewusst verschwiegen.Wer macht sich schon gerne nackig? Umsonst sind Therapien nie nur manchmal braucht es etwas länger bis man bereit ist sich richtig zu öffnen.
Vielleicht eine stationäre Therapie machen? Da sind dann auch Gruppentherapien die einen die Augen öffnen können,warum man manche schwierigkeiten hat.Vielleicht bekommst du dort auch heraus warum es mit Freunden nicht so klappt.
Gegen Langeweile wird sich bestimmt auch besseres finden als zu zocken horch mal in dir rein,was hat dir vor dem spielen alles gefallen?

Wünsch dir von ganzen Herzen,das du es ernsthaft versuchst spielsucht frei zu werden

LG Moni

Hi Snuffi!

Aber ja sicher darfst Du ...

#Scherz ein#
Ich darf Dich aber jetzt auch auseinanderpflücken - ja?
#Scherz aus#

Nun ja ... mit Schuldzuweisungen ist das immer so eine Sache ...
Da gibt es immer zwei Parteien ... jede hat ihre eigene Sichtweise ...

Also wenn ich zu einer Therapeutin ginge, dann würde ich mich vollkommen in ihre Hand legen.
Ich persönlich habe von Psychologie Null Ahnung - sie hat es irgendwann studiert, hat sich weitergebildet im Laufe der Jahre.
Sie hat also einen immensen fachlichen Wissensvorsprung, den ich nie im Leben mehr einholen kann.
Also akzeptiere ich zunächst einmal das, was sie macht.
Wenn ich nun aber keinerlei Sinn in ihren Handlungen sehe - keine Ziele, die ich erreichen kann - dann frage ich nach.
Erinnerst Du Dich an den Film Karate Kid? Wo der Junge Autos polierte und Zäune strich?
Er meckerte rum - und da zeigte ihm sein Meister, dass er die ganze Zeit Abwehrtechniken gelernt hatte ...

Was für mich ein Zeichen für Deine ... ich nenne es einmal ... Unkenntnis ist, ist Deine Aussage: Das Schlimme daran ist - das Spielen macht mir Spaß.

Natürlich macht Spielen Spaß - das ist Sinn und Zweck ...
Dein Gehirn wird angeregt Endorphine auszuschütten - Glückshormone.
Du brauchst also kein schlechtes Gewissen zu haben, weil Dir das Spielen Spaß macht.
Hast Du hier bei der Therapeutin nachgehakt?
Hast Du Eigenverantwortung gezeigt?

Leider hat Sie mir überhaupt nicht geholfen.

Mir erscheint daher, dass nicht sie unfähig war, Dir zu helfen, sondern Du warst nicht bereit genug für sie.
Das ist einer der häufigen Probleme von uns Süchtigen.

Trotz alledem wirst Du aus dieser Therapie wichtige positive Erfahrungen für Dich mitnehmen.
Was denkst Du - welche könnten das für Dich sein?
Mache Dir die Mühe, sie für Dich mal aufzuschreiben.

So - nun kommen wir zum Online-Spielen.
Eine der wichtigsten Werkzeuge ist Prävention.
Diese kannst Du für Dich betreiben, wenn Du Dir z.B. die kommerzielle Software Gamblock installierst.
Sie verhindert den Aufruf für uns schädlicher Seiten.
Bist Du dazu bereit?
Das Teil lässt sich schwer wieder vom Rechner entfernen - aber es geht mit ein wenig Hintergrundwissen.
Das lässt sich aber auch wieder verhindern, wenn Du Dir jemanden an Land ziehst, dem Du vertraust.
Gerne werde ich dieser Person dann mitteilen, was zu tun ist.
Sie soll mir einfach eine EMail schicken.

Meine Liebe - hier im Forum bist Du NIE alleine ...

Was hast Du denn bisher unternommen, um einen Freundeskreis aufzubauen?

also das mit der Therapeutin war wirklich ein linkes Ding. Ich bin ein sehr ehrlicher Mensch. Ich hab ihr immer erzählt wenn ich gespielt habe. ICh dachte auch Sie hat ja studiert und die Erfahrung. ICh habe auch oft zu ihr gesagt, ich verstehe das hier nicht, ich weiss nicht, wie mir das helfen soll. Als ich dann mal wieder erzählt habe, das ich gespielt habe, sagte sie zu mir, ich würde sie langweilen und bei mir gehts immer um die gleichen THemen. Sie hat selbst vorgeschlagen, die Therapie zu beenden. Und später hat mein Freund bei ihr angerufen und sie gefragt, welche Therapie sie beantragt hat, da sagte sie, sie hätte das und das beantragt aber sie hätte jetzt ihre eigene Methode. Ich glaube in diesem Fall wirklich nicht,d ass das an mir lag, wirklich nicht. ICh war total offen, ich hab ihr alles erzählt, immer. ABer sie ist auch nicht wirklich darauf eingegangen.

Ja mit den Freunden ist das so eine Sache, man trifft sich geht was trinken, alles super, sie sagt, war toll könnten wir wiederholen und ich frage und mache und tu und werde total hingehalten. Zum zweiten Treffen kommt es fast nie. Menschen reagieren komisch auf mich, ich weiss nicht woran es liegt.
Wenn ich dann mal nachfrage heisst es, nee mit dir ist alles ok, ich weiss nciht was die anderen haben...

tjaa sehr hilfreich würde ich sagen

Moin Snuffie, auch ich bin seit gestern neu hier und spielsüchtig. Habe mich bereits zu einer stationären Therapie angemeldet. Du siehst, Du bist wirklich nicht allein mit Deinem Problem. Würde gerne mit Dir in Kontakt treten, da Du ja schreibst, daß Du keine sogenannten Freunde hast.

Also, Langeweile ist ganz gefährlich für einen Süchtigen od. eine Süchtige. Suche Dir Beschäftigung, mache Dir einen ganz genauen Tagesplan für Haushalt, Arbeit, usw.
Zum Thema Therapeut(in): Nicht zu jedem Therapeuten hat man gleich Vertrauen und wird sich öffnen. Diese Erfahrung habe ich auch schon gemacht. Mann muss eben suche, bis man den richtigen gefunden hat (Kann aber dauern und kostet viel Zeit).

Auch eine Selbsthilfegruppe ist sehr sehr hilfreiche. Falls es keine Spielergruppe bei Euch in der Nähe gibt, gehe doch zu den AA´s od. sonst einer Gruppe. Es hilft wirklich über eine schwere Zeit. Ich selbst gehe seit letzter Woche wieder zu den AA´s
hätte es man beibehalten sollen, dann wäre ich vielleicht nicht erst wieder in meine neue Sucht reingerutscht. Die alles Gute u. viel Kraft u. Stärke, und immer nur für 24 Std. leben, das hilft. L.g. Otte

hallo Otte danke für deine ANtwort,

du sag mal, wie läuft das so in der Gruppe ab? Hilft das wirklich? Ich kann mir das immer gar nicht so vorstellen

Hi Snuffi!

Das kommt immer darauf an ...
Ist die Gruppe therapeutisch geleitet - oder nicht.
Ist sie einem Dachverband zugehörig - oder nicht.
Die Leute sind Dir sympathich - oder nicht .
Die Örtlichkeiten sind Dir genehm - oder nicht.
Es gibt für SHG´s keine Patentrezepte.

Bist DU bereit über Dich nachzudenken und Veränderungen herbeizuführen - oder nicht.

Ich kann Dir nur sagen - gehe hin - sei offen - schaue es Dir an.
Und wenn Du dann zweifelst, dann lag das vielleicht nur an Deinem ersten Eindruck? Dann schaue es Dir noch mal an ...

Du hast absolut gar nichts zu verlieren - womit Du nur gewinnen kannst.

Habe keine Angst - Da sitzen Leute, wie Du und ich.
Sie kommen aus allen Gesellschaftsschichten - ethnischen Gruppe - beiderlei Geschlechts - ok, manchmal auch von nem anderen Planeten #feix# ...
Aber sie verbindet allesamt ein Ziel - spielfrei und zufrieden leben.

Hallo Snuffi,
also, in der Gruppe wird man wirklich mit seinen Problemen verstanden. Der Weg u. die Gedanken eines jeden Einzelnen sind fast immer mit meinen u. wahrscheinlich auch Deinen identisch. Es ist eigentlich egal, ob es um Glücksspiel, Alkohol, Drogen, Medikamente od sonst eine Sucht geht, der Verlauf ist meistens immer gleich bei jedem Süchtigen.

In der Gruppe kann ich reden od. aber auch nur zuhören u. nicht´s sagen, außer Deinen Namen vielleicht bei der Vorstellungsrunde.

Du bist ja schon hier im forum, daß ist doch gut für Dich. Genauso läuft es eigentlich in einer Selbsthilfegruppe, nur eben mündlich.

Wünsche Dir gute 24 spielfreie Stunden. L.g. Otte