Hi Giuseppe!
Du bist eine Spaßbremse das stimmt
Gerne gemacht ... #grins#
Nein, ich denke einfach - wir hintergehen uns selbst so oft, wenn wir spielen, dass es schwer ist, die Wahrheit irgendwann wiederzuerkennen.
Von daher war mein Satz mit einem Gefühl des Bedauerns verbunden ...
Zurück zur verbotenen Gastronomie:
Ich kann Dich da vollauf verstehen ... Du fühlst Dich wohl dort, triffst Freunde und Bekannte. Du kannst Deinem Hobby, dem passiven Fußball frönen.
Das hört sich bis hierher absolut super an - nicht wahr?
Aber für Dich ist dieser Ort auch ein Tempel Deiner Sucht.
Dort hängen/stehen die Automaten - dort verlocken Dich andere Spieler die Automaten zu "übernehmen" - dort hat die Bedienung bereits (bildlich) das Wechselgeld in der Hand, wenn Du reinkommst.
Für DICH ist es ein Ort der Versuchung - und so lange Du dort hin gehst, versuchst Du Dich unterbewusst zu testen.
Das geht heute gut - morgen - nächste Woche - den Monat darauf ...
Doch irgendwann besteht die Gefahr - vielleicht schiebst Du dann Stress auf der Arbeit oder der Familie vor - wirst Du der Verlockung nachgeben.
Ich habe auch nicht behauptet das ich Trocken bin.
Das weiss ich - aber Du bist momentan abstinent - die Grundvoraussetzung, irgendwann trocken zu werden.
Mir scheint Dein Zitat schon fast wie eine Ausrede zu sein - ein Freifahrtschein.
Es impliziert einen potentiellen Rückfall.
Deshalb frage ich Dich - wie aufrichtig ist Dein Wunsch spielfrei zu werden?
Bitte beantworte Dir die Frage nicht als Schnellschuss.
Lasse Dir Zeit dazu - denke darüber nach - versuche tief in Dich hinein zu blicken.
Und wenn Du zu dem Schluss kommst: Ich möchte aufrichtig nicht mehr spielen!
... dann stellt sich die Frage, wie Du Konfrontationen aus dem Wege gehen kannst.
Du brauchst sie nicht.
Du weisst ganz genau, was mit Dir passiert, wenn Du spielst.
Du weisst ganz genau, dass Du fehlendes Geld in der Haushaltskasse nur duch Lügen verschleiern kannst ...
Weisst Du, vor einigen Jahren war ein Freund aus der SHG bei einem Therapeuten.
Der propagierte eine "Konfrontationstherapie" - sprich, er ging mit dem Freund in eine Spielhalle, um ihn mit seinem Verhalten dort zu konfrontieren.
(deshalb sprach ich "ohne Hilfe" an ...)
Mag sein, dass er damit schon Erfolge erzielt hatte.
Damals, wir waren ungefähr 10 Personen in der Gruppe, war die einhellige Meinung:
Blödsinn!
Weshalb? - Nun, weil wir alle erkannt hatten, dass wir Meister der Verstellung dem Therapeuten nicht authentisch gegenübertreten würden.
Wir wüssten, dass wir beobachtet würden - Fassaden aufbauen würden.
Die gleichen Fassaden, an die wir selber glauben "müssen", um nach außen glaubhaft zu wirken.
Eine Do it yourself - Konfrontation ist daher meiner Meinung nach zum Scheitern verurteilt - wenn nicht kurz-, dann langfristig.
Wir glauben an unsere eigenen realitätsfremden Lügen!
Irgendwann wirst Du in dieses Caffee wieder aufsuchen und mit den Konfrontationen umgehen können.
Doch zunächst bitte - endecke Dich selbst - lerne Dich kennen - ändere Deine Denk- und Verhaltensmuster.
Ansansten wage ich zu behaupten, wirst Du scheitern - eine Erfahrung, die ich Dir gerne ersparen möchte.