Hallo zusammen,
erst mal denke ich, ist der wichtigste Schritt der, die Spielsucht vor dem Arzt zuzugeben. Und das ist offensichtlich der Knackpunkt! Dazu könnte der Arzt Mut machen, indem er entsprechende Flyer (wie schon Silke erwähnte)über Sucht und Glücksspielsucht in seinem Wartezimmer auslegt. Somit wird dem Patienten suggeriert, daß Spielsucht zumindest in seiner Praxis ein ernstzunehmendes Thema ist. Es ist sicherlich immer schwer eine Krankheit zu akzeptieren und zuzugeben, der so viel negatives anhaftet wie einer Sucht (man hat sich nicht im Griff, man ist ein Versager, man kann nicht nein sagen....)Hinter der Spielsucht steckt ja eine ganze Menge - nicht jeder hat das "Potenzial" spielsüchtig zu werden und die Frage für den Arzt ist wahrscheinlich auch erst mal "warum ist es soweit gekommen?". Das ist dann aber der nächste Schritt. Das Outing ist wohl das schwerste und dafür muß die Gesellschaft fit gemacht werden - mehr Transparenz und raus aus der Tabu-Ecke!Mein Exmann hat seine Sucht lange als Burnout getarnt, keiner hat´s gemerkt. Er wurde dementsprechend behandelt - brachte aber natürlich nicht den gewünschten Erfolg. Erst nach der Kapitulation vor der Krankheit und dem Geständnis konnte ihm geholfen werden. Doch dieser Schritt bis dahin hat fast 20 Jahre gedauert!! Schamgefühle, Angst - für die er einen hohen Preis zahlte. Die Angst muß dem Patienten genommen werden, der Hausarzt ist die erste Anlaufstelle. Hat er Ahnung von Spielsucht, wird er die nötigen Schritte tun (Überweisung an entsprechende Ärzte) Spielsucht ist eine Erkrankung der Seele und genauso behandlungsbedürftig wie andere Krankheiten auch! Das wissen die wenigsten "Normalen". Letztendlich ist nicht nur der Patient erkrankt, sondern oft sein ganzes Umfeld. Da ist dringender Handlungsbedarf, Ärzte besser zu schulen!LG - K.