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Wie kann ich meinem Freund helfen!

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Wie kann ich meinem Freund helfen!
« am: 09 August 2006, 21:17:29 »
Hallo!

Ich bin neu hier, hab auch noch nie was in ein Forum geschrieben. Aber ich weiß gerade echt nicht mehr weiter.

Ich bin seit acht Jahren mit meinem Freund zusammen. Seit fünf Jahren wohnen wir zusammen. In dieser Zeit hat mein Freund immer mehr Schulden bekommen. Ich konnte mir das auch nicht erklären, hab ihm aber alles geglaubt. (so naiv muß man erst mal sein) . Ich hab mich auch selbst verschuldet, um ihm Geld zu leihen.
Und erst jetzt nach all der Zeit hat er mir gestanden, das er spielsüchtig ist. Das war, nach dem er mal wieder das Geld für den monatlichen Einkauf verzockt hat.
Das ist jetzt eine Woche her. Ich weiß, es war ein schwerer Schritt für ihn. Ich hab mich auch dazu entschieden ihm zu helfen, aber ich weiß nicht ob ich die Kraft dazu habe.

Ich werde jetzt erst mal sein Geld verwalten (wegen laufenden Pfändungen ist das nicht mehr allzuviel)  Wir machen dann notwendige Überweisungen zusammen und der Rest liegt dann bei mir und er bekommt täglich "Taschengeld".

Er hat auch einen Termin bei einer Beratungsstelle ausgemacht, der ist aber erst am 23.8. Ich weiß einfach nicht, wie ich mich bis dahin verhalten soll.
Ich will ihm keine Vorwürfe machen, aber es passiert einfach. Er hat mich acht Jahre lang belogen. Mir fallen ständig Situationen ein.... rückwirkend war es so offensichtlich. Und ich hab nichts gemerkt.

Kann mir vielleicht irgendjemand einen Rat geben?


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Offline Harry

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Re: Wie kann ich meinem Freund helfen!
« Antwort #1 am: 09 August 2006, 22:25:48 »
Hallo Eden,
erst mal eines, es wird dir wahrscheinlich nicht helfen aber das Lügen gehört zur Sucht dazu, ich habe damals auch meiner Frau erzählt ich hätte nur 2 Bier getrunken (Alkohol war meine 1. Sucht die ich aufgehört habe). Aber wenn man eine Therapie macht dann lügt man auch nicht mehr weil man dann weiss das es Sucht ist.
Natürlich nur wenn man einsieht das man süchtig ist, nur das merkt der Angehörige nach der Therapie sofort. Ich würde immer eine Therapie empfehlen obwohl viele auch ohne (AA Anonyme Alkoholiker oder GA Gamblers Anonym) Therpie trocken werden. Aber ich denke mal das man nach einer Therapie ehen zufrieden absinent werden kann, und das sollte für jeden wichtig zu sein. Wenn ein Spieler oder auch Trinker oder anders Süchtiger ein Leben lang trocken bleibt aber jeden Tag darum kämpfen muss, dann finde ich persönlich das nicht gut, Mit hat mal eine trockene Alkoholikerin for 15 Jahren gesagt, als ich in einem tiefen Loch war und gesagt habe das ich kämpfe nicht zu trinken, ich soll das Käpfen lassen und wieder saufen.
Das hat mir wohl am meisten geholfen. Ich habe das kämpfen aufgehört und mir überlegt was es mir bringt wieder anzufangen ausser Kopfschmerzen.
NIX NIX NIX das kam bei der Überlegung heraus.
Jetzt habe ich so meine Probleme gehabt mit Depressionen und sehr viel länger mit Spielen, ich bin dann nach über 24 Jahren das erste mal an meine  Kindheit gegangen bei einer Therapie in der Psychatrie und habe den Grund für die Sucht gefunden, jetzt geht es mir noch besser als damals vor 15 Jahren, nur hätte mich die Alkoholikerin damals nicht aufgeweckt, hätte ich die Therapie in der Psychatrie wohl nie erlebt.
Wobei wenn bei deinem Freund eh schon alles gepfändet wird kannst  du ihn auch nicht großartig mit einteilen helfen. Nimm dir gleich am Anfang soviel von seinem Anteil wie du für seinen Teil des Lebens brauchst. Wenn er am 1. den Rest verzockt hat er den Rest des Monats nichts mehr, dann gib ihm auch nichts mehr.
Wenn er es begreift was Sucht ist lässt er es, wenn nicht muss er noch weiter runter, das ist aber nur meine Meinung ich hab seit 24 Jahren mit Sucht zu tun, andere in dem Forum werden dir recht geben mit einteilen und so.
Nur eines ist sicher, wenn er eine Therapie macht, und nicht mehr spielt wird er dich nie mehr anlügen.
Ich wünsch dir viel Kraft bis zu einer Entscheidung, wie es mit euch weitergeht, ich hoff doch er begreift das.

Liebe Grüße
Harry

Re: Wie kann ich meinem Freund helfen!
« Antwort #2 am: 10 August 2006, 10:03:31 »
Hallo Harry!

Danke für Deine Antwort!

Wie läuft denn so eine Therapie ab? Werden da auch die Angehörigen miteinbezogen, oder muß der Betroffene alleine da durch? Wie war das denn bei Dir?

Ich sag mir ja auch, das er mich ja nicht anlügen wollte. Das war oder ist halt die Sucht. Aber auf der anderen Seite hab ich das Gefühl das unsere ganze Beziehung auf Lügen aufgebaut ist. Ich kenne ihn ja anscheinend nur als "Spieler".

Naja setzte meine ganze Hoffnung in die Therapie!

Liebe Grüße
eden

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Offline Harry

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Re: Wie kann ich meinem Freund helfen!
« Antwort #3 am: 10 August 2006, 10:42:58 »
Hallo Eden,
das mit der Therapie ist wohl je nachdem wo verschieden. Ich war damals in Münzelsheim, das ist bei Bruchsal, und dort wurden die Angehörigen miteinbezogen. Es gab in den 6 Monaten 4 Tage Therapie wo die Angehörigen dabei waren und von der Leitung erklärt wurde wie so eine Sucht abläuft und was sie dabei selber falsch gemacht hatten. Oft helfen Angehörige dem Süchtigen dadurch das sie seine Sucht helfen vertuschen.  Ein Beispiel ist wenn der Alkoholiker schreit die Fenster zu zumachen damit es die Nachbarn nicht mitbekommen, richtig wäre die Fesnster aufzumachen wenn die geschlossen sind, damit es die Nachbarn auch ganz bestimmt hören und möglicher Weise den Süchtigen am nächsten Tag darauf ansprechen.
Ich habe damals auch immer die Wohnung verwüstet (die Möbel rumgeschmissen). Meine Frau hat das dann bis zum nächsten Tag aufgeräumt, und als ich gefragt habe was denn gestern war, sagte sie du hast gesponnen, hat ja aber alles normal ausgesehen, konnte ja nicht so schlimm gewesen sein. Ich hatte ja immer einen Filmriss.
Das ist nur einer der Fehler die ein Angehöriger machen kann. Mann muss z.B. den Süchtigen auch ganz massiv unter Druck stellen damit er aufhört. Es gibt da noch viele solche Möglichkeiten, die aber immer auf denn einzelnen Fall abgestellt werden sollten.
Wo für deinen Freud eine Therapie in Frage kommt, und wer das bezahlt, kann man in der Suchtberatung erfahren. Geh am besten mit dahin.

Liebe Grüße
Harry

 

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