Unterstützen Sie unsere Arbeit Jetzt spenden!
Hallo Gast
Online-Selbsthilfegruppen Glücksspielsucht
» Mittwochsgruppe    |    » Samstagsgruppe
     

Meine Geschichte + Fragen

  • 13 Antworten
  • 10877 Aufrufe
Meine Geschichte + Fragen
« am: 25 März 2011, 23:02:46 »
Hallo zusammen,

ich lese schon länger in diesem Forum mit und finde meine Geschichte in viele Posts wieder.

Ich hab irgendwann angefangen in online-casinos zu spielen. Am Anfang auch sehr rational und immer nur ein paar Euro. Bis dann der erste große Gewinn kam, ab dann wurde das "Hobby" zur wohl zur Sucht.

Ende 2010 war es dann soweit, ich hatte mein ganzes Geld verspielt,meine Kreditkarte ausgeschöpft und meiner Familie davon erzählt. Alle haben natürlich nur gesagt, dass es ein Ausrutscher war und es jedem passieren kann.

Das schlimme ist wenn einem gesagt wird, dass war nur ein Ausrutscher glaubt man dran und legt das selber auch als Ausrutscher ab.

Januar 2011 hatte ich wieder Geld bekommen und das dann wieder verspielt + meinen Dispo ausgereizt.
Ich hab das dann meiner Freundin erzählt und sie hat mich auch weiterhin unterstützt.
Danach hab ich erstmal einnen Kredit aufgenommen um meine Schulden zu tilgen

Ich glaub da hab ich auch zum ersten mal erkannt das was nicht stimmt und bin auch in eine SHG gegangen.
Ich hab meine OnlineBanking daten abgegeben und meine Kreditkarte gekündigt

Gestern hatte ich dann wieder einen Rückfall, ich kann garnicht sagen wieso.

Mit diesem letzten rückfall bin ich aber ganz anders umgegangen, als  mit dem ersten. ich hab mir eher rationale Gedanken gemacht, als wie zuvor nur mich zu bemitleiden und depri zu werden. Weil ich mein Leben auf keinen Fall so weiter führen will. Ich hatte Geld über die mir letzte Möglichkeit click2pay eingezahlt.

Ich kann nicht sagen wieso, aber irgendwie bin ich seh auf Geld fixiert. Ich hab immer Angst zu wenig zu haben, dass obwohl ich sehr gut verdiene.
Ich glaub einfach das mir die Schulden sehr zu schaffen machen.

Gestern hab ich das Geld per Lastschrift über click2pay eingezahlt und überlege nun ob ich die Lastschriften zurückbuchen lassen soll?

Ich hab gelesen das einige in diesem Forum schon Geld von click2pay wieder zurückbuchen lassen haben. Wie ist das ausgegangen? kam es zu einem Gerichtsverfahren?



Gruß

Jefe







*

Offline Ilona

  • *****
  • 3.892
    • Fachverband Glücksspielsucht e.V.
Re: Meine Geschichte + Fragen
« Antwort #1 am: 26 März 2011, 09:24:54 »
Guten Morgen Jefe,

zunächst zu deiner Frage: bisher kam es nach meiner Kenntnis noch zu keinem Gerichtsverfahren. Leider melden sich viele hier nicht mehr, nachdem das Problem gelöst ist. Daher an dieser Stelle noch mal ein kurzer Appell. Wer hier Hilfe erfahren hat -auch in Bezug auf Rückbuchungen- bitte hier kurz schildern, damit wir wissen wie es ausgegangen ist. Das ermutigt andere und es tut einem selbst auch ein bisschen gut, wenn man nicht nur nimmt sondern auch zurück gibt.  Solche Aktionen wirken zudem besser, wenn man aus den Erfahrungen der anderen lernen kann. Manchmal wäre auch ein klitzekleines Dankeschön angebracht. Mein erster "Inkassobürofall" hat sich nie wieder gemeldet, nachdem klar war, dass die rund 10.000 € gerettet waren. Es kam weder die angekündigte Spende noch ein einfaches "Danke für die Unterstützung".

Doch jetzt zurück zu dir. Das Rückbuchen der Beträge ist sicher ein sinnvoller Schritt, reicht aber nicht um vom Zocken wegzukommen. Da fehlt mindestens ein weiterer Schritt.

viele Grüße, Ilona



Re: Meine Geschichte + Fragen
« Antwort #2 am: 26 März 2011, 10:34:58 »
Hallo Ilona. Danke für deine schnelle Antwort.

Es war ja leider mein zweiter Rückfall. Ich weiß das es einiges braucht als nur das Geld zurückzubuchen. Ich war auch schon in einer SGG und hab halt versucht Maßnahmen zu treffen, damit ich online nichts mehr einzahlen kann. Aber leider ist es so, das die Casino so Sachen wie click2pay anbieten.

Ich glaub der Rückfall hat mir gezeigt, dass es alles keinen Sinn macht ( die zockerei ) wie gesagt nach dem ersten Rückfall war das irgendwie anders. Ich hatte ja vorher schon Geld beim zocken verloren und dadurch Schulden gemacht. Dieser Gedanke an die Schulden macht mich einfach fertig und ich glaube, dass mich das wieder zum zocken gebracht hat.

Ich lass die Lastschriften dann erstmal stornieren.  Wie weit sind die in deinem ersten Fall geangen mahnbescheid ? Es wäre Nett, wenn. Einer nochmal was dazu schreibt wie es bei ihm ausgegangen ist.

Ich muss auch sagen. Nachdem ich hier meinen ersten post geschrieben habe geht es mir schon besser.

*

Offline Ilona

  • *****
  • 3.892
    • Fachverband Glücksspielsucht e.V.
Re: Meine Geschichte + Fragen
« Antwort #3 am: 26 März 2011, 16:21:16 »
Hallo Jefe,

Ein- zweimal in die Selbsthilfegruppe scheint  dir nicht zu reichen. Geh da dich mal regelmäßig hin. Kann ich für nur raten. Oder in eine Beratungsstelle. Es ist natürlich wichtig sich zu überlegen was einem hilft online nicht mehr zahlen zu können. Es hilft einigen aber auch mal zu gucken wozu die Zockerei 'gut' ist. Was bedeutet das für dich? Was gibt dir das? Was gewinnst du? Was verhinderst du? Was gibt es sonst noch so im Leben? Etc.

Viele Grüße

Ilona


Re: Meine Geschichte + Fragen
« Antwort #4 am: 26 März 2011, 18:05:15 »
Hi Ilona.

Ich Versuch jetzt auch wieder regelmäßig hinzugehen. Die zockerei bringt mir eben garnichts ich bin erst 25 und möcht am liebsten dieses Jahr noch mit meiner Freundin zusammenziehen.

Wie gesagt ich glaub das der Gedanke an Geld bzw meine Schulden mich wieder zum zocken bringt. Obwohl ich eigentlich weiß das ich nur verlieren kann und die Schulden ja normalerweise in Hut 18 Monaten abbezahlt sind.

Ich hab echt etwas Bammel meine Geld von click2pay zurückzuhohlen, aber theoretisch dürften die doch keine Handhabe gegen mich haben oder ?


Ich hab nur Angst, das es zu einem Gerichtsverfahren oder einem Schufa Eintrag kommt. Wobei ich glaube das vor Gericht Di. Chancen für mich ganz gut ständen.

Sorry das ich da so drauf rumreite aber die Sache beschäftigt mich total

*

Offline Olli

  • *****
  • 7.340
Re: Meine Geschichte + Fragen
« Antwort #5 am: 28 März 2011, 11:03:47 »
Hi Jefe!

Willkommen in unserem Kreise.

"Die zockerei bringt mir eben garnichts"
Doch, mein Freund - und deshalb hat Dir Ilona die Frage danach gestellt.
Diese für uns so typische Antwort ist ein Bollwerk, um uns NICHT näher mit uns selber zu befassen.

Die wenigsten Otto Normal haben jeh gelernt, sich mit sich, Ihren Handlungen und ihren Gefühlen intensiv zu beschäftigen.
Dann entsteht eine Suchterkrankung - wie soll dieser in diesem Falle junge Mensch auf einmal sich mit sich selber auseinander setzen können?

Dazu bedarf es Übung - und aus meiner Erfahrung heraus kann ich Dir sagen - es ist durchaus erlenbar ;)

Sehr hilfreich waren mir dabei die SHG und SHF´s.
Doch damit mich der Alltag nicht wieder einlullt, habe ich eine Regelmäßigkeit entwickelt:
Ich bin über ein Jahr lang zur SHG gegangen und treibe mich nun seit ein paar Jährchen in SHF´s rum.

Nun, für mich war es wichtig, einige Definitionen anzunehmen.
Ein Beispiel verdeutlicht mir selber klarer, wo ich stehe: der "Rückfall"

Ein Rückfall lt. meiner SHG tritt nur dann ein, wenn ich vorher trocken war.
"Trocken", so wurde mir erklärt, ist man erst nach ca. einem halben Jahr Abstinenz und aktiven eigenen Schritten auf dem Weg der Genesung - SHG-Besuch z.B.

Wenn ich also nun Deine Verwendung des Begriffes betrachte, so kann ich Dir nur verdeutlichen, dass Du lediglich Spielpausen unterbrochen hast.

ABER - nur um Dir zu zeigen, dass ich Dich nicht runterreissen möchte - Du wusstest es nicht anders.
UND - Du besuchst bereits eine SHG und Du bist hier.

"Gestern hatte ich dann wieder einen Rückfall, ich kann garnicht sagen wieso."
Doch - Du kannst es - es ist ganz einfach: Weil DU spielen wolltest!
Demnach s.o. "gewinnst" Du dem Spiel etwas ab ... frage Dich was!

"Danach hab ich erstmal einnen Kredit aufgenommen um meine Schulden zu tilgen"
Autsch (weil ich das schon so oft gehört habe und mir selber auch einst vormachte)!
War da nicht auch ein Hauch eines Gedankens à la:
Jetzt sind die Finanzen wieder geregelt - puhhhh - das passiert mir nicht noch mal - aber ich könnte ja mal einen kleinen Betrag ... ?

Jefe - Du hast sehr sehr wichtige Erfahrungen gemacht - Du hast jetzt mehrfach den Kontrollverlust verspürt.
Du hattest Geld "über" - und konntest nicht anders, als zu spielen.
OK - Du hast die Bankkarte abgegeben - super! - aber mit diesem Geld hattest Du Dir ein Hintertürchen offen gelassen - nicht wahr?
Wie könntest Du Dir diese künftig verschließen?
Wie kannst Du Dich vor Dir selber schützen?
Zu welchen "Opfern" bist Du bereit?

Genesung bedeutet absolute Aufrichtigkeit - nach innen und nach aussen.
Ersteres, so mein Empfinden, ist die größere Hürde.
Sich selber einzugestehen - entgegen aller rationaler Gedanken - Schwächen zu besitzen ...
Zu erkennen, in bestimmten Bereich "machtlos" zu sein, keine "Kontrolle" über sich zu haben ...
Doch dann kam irgendwo durch die SHG die Erkenntnis: Ich darf genau so sein ...

Ich schweife ab ...

Schutzmechanismen:
Es gibt z.B. kommerzielle Software, die den Aufruf schädlicher Seiten verhindert.
Eine nennt sich Gamblock.
Klar, wenn Du Dich mit dem PC super auskennst, dann kannst Du mit mehr oder weniger Aufwand das Ding aushebeln.
Wenn Du aber nun aufrichtig nach innen sein willst, dann lässt Du Dir die Software durch jemanden kontrollieren - holst aktiv Hilfe von aussen.

Du erkennst selber, "nur" Karte abgeben reicht nicht.
Lasse Deine Finanzen überprüfen - Stichwort: "gemeinsame Finanzverwaltung"
Da Du ja hier schon fleissig liest, hast Du meine Beschreibung bestimmt schon gelesen.

Du warst bereits in der SHG ... gut!
Warst Du aber vielleicht nur "anwesend"? (Ist mir damals so passiert)
Oder konntest Du einen Nutzen erkennen?
Wie waren Deine Gedanken in der Gruppe?



Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Meine Geschichte + Fragen
« Antwort #6 am: 28 März 2011, 23:27:59 »
Hallo Olli.

Danke für deinen Beitrag in vielen Dingen Hast du Recht, daher bin ich auch froh das du diesen Beitrag geschrieben hast.
 Ich glaub ich hab die letzen male nach dem ich das finanzielle geregelt hatte gespielt, weil ich dachte ich kann das bestimmt kontrollieren. Dem war natürlich nicht so, das hab ich dann nach dem ersten mal mir selber schon eingestanden und beim zweiten mal auch. Natürlich wieder hinterher und nich während des Spielens oder kurz bevor ich wieder Geld eingezahlt habe.

Das eingestehn von schwächen ist glaub auch ein ganz großes Problem von mir. Ich bin ein sehr ehrgeiziger Mensch und Handel meistens gerade in Sachen Geld sehr bedacht.

Aber langsam muss ich einfach mir eingestehen, dass ich diese wirklich groß Schwäche habe und auch dazu stehen muss.
Natürlich ist es besser seine Finanzen kontrollieren zu lassen, leider ist es aber mittlerweile viel zu leicht geworden an Geld zu kommen, selbst wenn man keinen direkten Zugriff auf sein Bankkonto hat. Hat man ja bei meiner letzen session gesehn.

Ich denke das ist auch ein Lernprozess den man gehen muss,als Spieler, mit seinen Finanzen klarzukommen.

Ich denke ich muss meine Disziplin auch wieder trainieren. Ich bin vielleicht noch nicht lange spielsüchtig, aber ich merke schon wie sehr mich das verändert hat.

Ich möchte schon lieber wieder sein wie früher, als ich das spielen noch nicht brauchte und auch nichtmal einen Gedanken daran verschwendet habe. Man denkt ja auch immer, dass einem sowas nicht passieren kann. Es passiert aber wohl schnell als man denkt und sich eingestehen will.

Ich muss jetzt erstmal sehr an mir arbeiten meinen Willen und Disziplin trainieren.
Ich bin beruflich eigentlich total zu Frieden und mit meiner Feindin läuft auch alles super.

Das sind genau die Sachen die mir wichtig sind. Ich will die Sachen nicht aufgeben indem ich mich immerwieder selbst betrüge und spiele.

Ich danke dir Olli auf jeden Fall nochmal für dein Feedback.
Das ist leider etwas, was ich in der sgh vermisse. Es gibt einem keiner ein richtiges Feedback.

Vom spielen loskommen wird mit Sicherheit kein einfacher Prozess und ich denke es wird länger dauern . Aber ich muss jetzt wirklich die Reißleine ziehen. Ich kann da garnicht als "Gewinner" rausgehen.

Im Forum zu schreiben tut mir sehr gut ich denk ich werde das jetzt häufiger machen.


*

Offline Olli

  • *****
  • 7.340
Re: Meine Geschichte + Fragen
« Antwort #7 am: 29 März 2011, 12:21:19 »
Hi Jefe!

Du brauchst Dich nicht bedanken - durch unseren Austausch profitieren wir beide ;)

"Das ist leider etwas, was ich in der sgh vermisse. Es gibt einem keiner ein richtiges Feedback."

Wenn ich an meine GA-Gruppe denke, dann spricht dort jeder nur von sich und seinen Erfahrungen. Es wird NIEMALS eine Frage gestellt oder nachgehakt - es werden keine Vorschläge gemacht, keine Kritik geübt.
Aber es gibt sehr wohl Resonanz - schön verpackt IN den Erfahrungen.
In solch einer Gruppe stehst DU in der Verantwortung, all das dort herauszuziehen, was DIR hilfreich erscheint - für DICH.
Manchmal sind die "Antworten" offensichtlich, manchmal bekommt man sie im nächsten oder übernächsten Meeting noch einmal unter die Nase gerieben - so lange, bis DU sie verstanden hast.
Deshalb ist es gerade in der Anfangszeit wichtig, dass Du die Gruppe regelmäßig besuchst.
WIR treffen uns immer eine Viertelstunde vor Beginn VOR der Türe - wer will, kann nach dem Meeting mit in ein Cafe gehen.
Dort besteht jederzeit die Möglichkeit vollkommen offen Fragen zu stellen.
Du könntest Dir bei uns auch einen der "alten Hasen" schnappen für ein Einzelgespräch.

Das Feedback, welches Du jetzt vermisst, benötigt einen Lernprozess bei Dir.
Das wichtigste Werkzeug in der Gruppe bist Du selbst, wenn Du offen bist für die Selbstreflektion.
Wenn Du erkennst - "Mensch, der hat in diesem Punkt genauso reagiert wie ich, mal sehen ob ich seinen Lösungsansatz für mich auch annehmen kann."
Das hat nichts mit Intelligenz zu tun - oder dem Fehlen derselben.
Es geht dabei um das "sich öffnen" sich selbst gegenüber, der Analyse, der Adaption von Erfahrungen.
Wir Spieler sind sehr oft Perfektionisten und wir wollen immer alles auf einmal.
Zu akzeptieren, dass dies nicht funktioniert in manchen Bereichen ist sehr schwer.
Habe deshalb viel viel Geduld mit Dir in der Gruppe.

"weil ich dachte ich kann das bestimmt kontrollieren"
Verabschiede Dich von dem Gedanken - diese Kontrolle kommt NIE mehr wieder.
Und weisst Du was? - MIR macht das gar nichts aus - ich spiele viele 24 h nicht mehr - also verliere ich auch die Kontrolle nicht mehr.
Denn meine Werkzeuge um spielfrei zu bleiben - DIE greifen, weil ich sie kontrollieren kann.

"das hab ich dann nach dem ersten mal mir selber schon eingestanden und beim zweiten mal auch. Natürlich wieder hinterher und nich während des Spielens oder kurz bevor ich wieder Geld eingezahlt habe."

#grins# Und wie wird es beim dritten Male sein?
Nein - nein - dieses Eingeständnis, von dem Du sprichst - es ist rational - es ist bestimmt durch Deine Logik.
Was bisher fehlte - was man nicht erzwingen kann - was seine Zeit braucht - das ist das emotionale Eingeständnis.
Dies ist dann ein Teil der sogenannten Kapitulation.
Wie Du sie erreichst - keine Ahnung - bei mir war sie irgendwann einfach da - Monate nachdem ich spielfrei geworden bin.
Durch regen Austausch in SHG und SHF ...

"Aber langsam muss ich einfach mir eingestehen, dass ich diese wirklich groß Schwäche habe und auch dazu stehen muss."
OK, ich habe den Begriff genutzt - mein Fehler - Spielsucht ist eine anerkannte KRANKHEIT.
Diesen Umstand zu akzeptieren ist unsagbar schwerer.
Aber ja - wir leiden an einer geistigen Störung!
Was Dir Hoffnung bereiten wird - Du kannst die Krankheit zum Stillstand bringen.
Du kannst - irgendwann wieder - abhängig von Deiner Motivation und Deinem Willen - wieder ein annähernd normales Leben führen.
Du kannst wieder Deine Ziele angehen und sie verwirklichen.

"Natürlich ist es besser seine Finanzen kontrollieren zu lassen, leider ist es aber mittlerweile viel zu leicht geworden an Geld zu kommen, selbst wenn man keinen direkten Zugriff auf sein Bankkonto hat. Hat man ja bei meiner letzen session gesehn."

Ja, das stimmt - es gibt immer Mittel und Wege um spielen zu können.
Aber dies ist Dir bewusst - Du möchtest JETZT etwas ändern - also verbaue Dir jede einzige Möglichkeit, die Dir gerade einfällt - JETZT!
Anders herum - machst Du es nicht, hälst Du Dir Hintertürchen auf, womit das nächste Spiel schon fast unausweichlich ist.
Ich weiss sehr wohl, wie schwer es ist, sich "kontrollieren" zu lassen.
Jeder einzelne Cent sollte belegbar sein - Du wirst einem Dir nahe stehenden Menschen Rede und Antwort geben müssen. Du wirst verletzbar sein - angreifbar.
Ja, es wird auch vorkommen (vielleicht), dass man Dir etwas unterstellt und Du das Gegenteil nicht beweisen kannst.
Aber Du wirst auch spielfrei sein. Du wirst Stolz entwickeln spielfrei zu sein.
Dein wachsendes Selbstbewusstsein wird Dich motivieren spielfrei zu bleiben.
Und Du wirst Dir auch wieder materielle Dinge gönnen können - Dich selbst belohnen können.

"Ich möchte schon lieber wieder sein wie früher"
Wieso Trübsal blasen? Dir hat das Spielen etwas gebracht.
Du hast Deine Zeit und Dein Geld in Deine Gefühlswelt investiert.
Zeit und Geld "sind unwiederbringlich" verloren!
Aber Deinen Selbstwert kannst Du wiedererlangen.
Orientiere Dich an der Gegenwart - die Vergangenheit kannst Du nicht mehr ändern.

Ui - ist das wieder ein Roman #grins#
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Meine Geschichte + Fragen
« Antwort #8 am: 29 März 2011, 14:15:14 »
Hallo,

Ich glaub ich war bei euch in der SHG. Hab es bis jetzt aber nur einmal von der Zeit her geschafft, weil ich in letzter zeit immer bis 20:00 uhr arbeiten musste.

Du hast recht ich will alles auf einmal und das war dann mir wahrscheinlich zu viel und ich hab wieder gespielt.

Ich denke ich werde das jetzt alles behutsamer angehen, weil es wohl seine Zeit braucht.

Wenn ich mich an den Tag erinner an dem ich in der SHG war, hab ich nur versucht lösungen zu finden wie schulden und das gesicht vor der Famile waren. Ich denke ich muss mich aber viel mehr mit mir befassen.

In der SHG meinte einer man sollte sich wohl "erstmal mit sich selbst beschäftigen und die anderen Sachen regeln sich von alleine"  Er hatte recht .

Ich muss dir recht geben ich war vielleicht doch nur anwesend , obwohl ich gedacht habe ich nehm was aus der Gruppe mit.

der Austausch hier hilft mir sehr.

Mit dem finanziellen ha ich auch schon in angriff genommen, da geht alles was über habe auf ein Sparbuch ( wo ich nicht einfach dran kann ), damit kein Kapital mehr zum spielen da ist.

Gruß

*

Offline Olli

  • *****
  • 7.340
Re: Meine Geschichte + Fragen
« Antwort #9 am: 29 März 2011, 14:54:35 »
Hi Jefe!

Darf ich fragen, aus welchem Ort Du kommst?
In Köln z.B. gibt es neben der von mir beschriebenen GA-Gruppe noch diverse andere - z.B: von der Caritas.

Allerdings würde ich es erst einmal mit Deiner Gruppe weiter versuchen.
Du brauchst Deine Zeit, um Dich einzugewöhnen und und und ...

"Hab es bis jetzt aber nur einmal von der Zeit her geschafft, weil ich in letzter zeit immer bis 20:00 uhr arbeiten musste."

Ja, ja, ja, ja, ja - is klaaaaar! #lach#
Weisst Du, wie oft ich das schon gehört habe?
Es wurde jedesmal mit dringenden Arbeiten etc. logisch begründet.

Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg! #grins#

Setze Dir bitte Deine Prioritäten zu DEINEM Wohl - nicht für den AG, noch für Sonstwen ...

Einmal die Woche früher gehen - mit einem Kollegen die Schicht tauschen - wie auch immer - ist zu 99,999999996 % möglich.

Wenn die einfache Nachfrage beim AG verneint wird, (Stichwort Opferbereitschaft:) dann oute Dich dort dem Chef gegenüber - vertraue Dich ihm an - aber nur, wenn Du dazu bereit bist.

Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Meine Geschichte + Fragen
« Antwort #10 am: 29 März 2011, 15:06:21 »
Ich war bei euch in der shg der GA.

Wie gesagt ich konnte euch leider nur einmal besuchen. Ich hätte aber öfters kommen sollen, dann hätte ich mir vielleicht das letzte mal spielen erspart. 

Aus diesem Zeitmangel heraus und das ich anscheinen etwas tun muss bzw. mich austauschen muss Hab ich mich auch dazu entschieden wenigsten hier zu schreiben.

Ich hab seit dem letzten mal spielen besonders auf deine und Ilonas Reaktion mich nochmal bzw endlich mal nur mit mir beschäftigt und mir Gedanken gemacht wie ich da wieder rauskomme und nicht was ich durchs spielen  verbockt habe ( ich Versuch mich auch von dem Gedanken an Geld zu befreien )

*

MacKayne

Re: Meine Geschichte + Fragen
« Antwort #11 am: 30 März 2011, 09:18:24 »
Hi Jefe85

Ich habe die ganzen Beiträge hier gelesen und möchte mal auf etwas eingehen.

Aus diesem Zeitmangel heraus.......

.....weil ich in letzter zeit immer bis 20:00 uhr arbeiten musste.

Das sind 2 deiner Sätze aus diesem Beitrag und ich muss sagen ich PERSÖNLICH kann das nicht nachvollziehen.
Ich gehe Arbeiten und gehe trotzdem regelmäßig zu meiner SHG. ich setzte prioritäten. Diesen Montag war ich bis um 19 Uhr auf der arbeit. Anstatt dann aber zu sagen ich gehe Heim und setzte mich vor die glotze, bin ich direkt zur SHG und war um 20 Uhr da. 30 Min "zu Spät". Aber weißt du was? das war egal, denn eine SHG kann dir nur empfohlen und nicht angeordnet werden, somit ist es auch nicht so schlimm mal später zu kommen. Und vorallem musst du hin wollen.

Ich war jetzt zum 4. mal in meiner SHG und jede Woche sind neue Gesichter da (abgesehen von der "Stammbesatzung") Ich habe in 4 Wochen 7 Menschen in der SHG gesehn die ich nur einmal gesehen habe und dann nicht mehr. Ich finde das traurig. Denn Wenn man wirklich will, dann kann man auch.

Nimm mir das nicht übel was ich geschrieben habe, da es meine ganz persönliche Meinung ist und ich dir diese nicht auszwingen will sondern sie nur mal Kund tun :)

LG Sven

*

Offline Olli

  • *****
  • 7.340
Re: Meine Geschichte + Fragen
« Antwort #12 am: 30 März 2011, 10:57:31 »
Hi Jefe!

Wenn Du tatsächlich in Köln in die GA-Fruppe gehst, dann grüße Carsten und Co bitte von mir (falls sie sich überhaupt noch an mich erinnern ;) )

Die Jungs sind spitze - klar, sie haben auch ihre Macken - aber das ist nebensächlich.
So haben sie z.B. die Eigenart Dir als Neuling alles auf einmal präsentieren zu wollen ;)
Mann, war ich anfangs überfordert ... ;)

Schaffe Dir bitte die Voraussetzungen dort aufschlagen zu können - Du kannst sooooo viel von ihnen lernen ...
Glaube mir, der "Aufwand" lohnt sich ...
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Meine Geschichte + Fragen
« Antwort #13 am: 06 April 2011, 00:08:41 »
Hallo,

ich war die letzen Tage viel unterwegs, sind doch so einige Dinge liegen geblieben bzw durch das spielen vernachlässigt wurden.

Was man alles machen kann wenn man seine Zeit nicht mit zocken verbringt, wahnsinn!

Ich versuch gerade auf der Arbeit so viele Schichten wie möglich zu tauschen, um auch wieder zur SHG zu gehen. Bis dahin werde ich aber auf jeden Fall in dem Forum aktiv sein.

Auf das Forum kann man auch jeden Tag zugreifen und von Erfahrungen und Berichten lesen, das hilft ungemein.

Ich denke einfach ich wollte am Anfang zu viel, ich hab gemerkt das ich Spielsüchtig bin und wollte es schon am nächsten Tag"bekämpfen". Dabei hab ich mir einfach so viele Möglichkeiten zum spielen offen gelassen, dass es dazu kommen musste wieder zu spielen.

Ich bin gerade dabei jede Möglichkeit zum Spielen zu blocken.

Ich mekre jetzt einfach das eine Spielsucht nicht von heute auf morgen weg sein kann, sonder es ein sehr langer weg ist mit ständigen verführungen. Spielsüchtig bleibt man immer es kommt nur drauf an was man daraus macht.

Gruß





 

Wir danken dem AOK Bundesverband für die Finanzierung des technischen Updates dieses Forums