Hi Marcel!
Weisst Du, als ich Deinen ersten Post las, da dachte ich ganz abfällig #schäm#:
"Pffff - die paar Tage ...! - Ist das ein Grund stolz zu sein? Ist es vielleicht, wie so oft, nur eine Euphorie über eine kleine Spielpause?"
Doch das waren meine ersten intuitiven Gedanken, die ich ganz schnell an Seite gewischt habe.
Jede Spielfreiheit beginnt mit dem ersten Tag!
Dann kommen hinzu die Tage 2, 3, 4 ... 7.
Jeden Tag hattest Du die Wahl spielen zu gehen - und Du hast Dich dagegen entschieden!
Gestern nun der Tag Nummero 18 - und ich gehe davon aus - heute ist der 19. .
So mancher Tag vergeht wie im Fluge. An solchen überkommt/überkam mich nicht ein Gedanke ans Spielen. Sie waren "einfach" spielfrei zu überstehen.
Doch dann kommen nun mal auch wieder Tage, an denen Du den Stolz auf Deine Spielfreiheit messen darfst - Tage, an denen Dich Dein Leben mit all seinen - auch negativen - Facetten wieder einholt.
Dann meldet sich das Suchtgedächtnis - der Wunsch der Verdrängung - der Drang zu spielen wird fast übermächtig.
Marcel - Du hast Dich dem gestellt!
Du hast Dir erlaubt, diese niederschmetternden Gefühle zu "erleben".
Vielleicht kannst Du Dich heute mehr darüber erfreuen?!
"ich wünschte ich könnte einen knopf drücken und hätte die möglichkeit von vorn zu beginnen. ich beginne zwar von vorn, aber trage die bürde der vergangeheit mit mir...und die kann man nicht so einfach abschütteln..."
Auf der einen Seite - wer wünscht sich das von uns nicht?
Auf der anderen Seite - es gibt diesen Knopf weder für uns, noch für sonstwen.
Es ist ein Unterschied, ob Du es Dir "nur" wünschst - oder ob Du mit Dir und Deiner Vergangenheit haderst.
Du hast viele viele "falsche" Entscheidungen getroffen, die Dich heute hierher geführt haben - klaro. Ebenso wirst Du auch noch viele Jahre die Folgen zu tragen haben.
Egal, ob Du nun in die Insolvenz gehst, oder eben nicht.
Du hast aber auch sehr sehr viele wertvolle Erfahrungen gemacht.
Weisst Du, was einmal ein SHG-Freund gesagt hat? - Ich bin heute froh, ein süchtiger (abstinenter) Spieler zu sein.
Damals war ich erschrocken - heute stimme ich ihm zu!
Zum Tagebuch:
"...ganz so intim möchte ich mich hier dann doch nicht präsentieren"
Da stellt sich mir die Frage: Wieso nicht?
Welches Thema könnte zu intim sein, als dass wir Anderen es nicht auch erlebt oder gefühlt hätten?
Hier schützt Dich die Anonymität!
Wenn Dich etwas spezielles bedrückt, dann schreibe es - formuliere es - setze Dich damit auseinander!
Und wenn Du denkst: Zum Thema x finde ich im Forum nix - keiner von Euch schreibt darüber ...
... dann mache den Anfang. Vielleicht trauen wir uns ja nur nicht