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Hallo Gast
Online-Selbsthilfegruppen Glücksspielsucht
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WARUM ???

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WARUM ???
« am: 20 Februar 2011, 21:28:42 »
Ich frage mich "Warum" , doch ich finde keine Antwort. Warum kann ich nicht einfach ein NORMALES ! Leben leben ? Warum muss ich mich selbst bis an den Abgrund führen, mit einem Fuß in die Tiefe tasten und dann wieder zurückschrecken? Wieso befriedigt mich das "Normale" nicht? Warum suche ich immerfort den KICK ? Warum kann ich sehen in welche Richtung ich mich bewege, doch mich nicht aufhalten? Weshalb ist das schöne, befriedigende und erfüllende Leben in meinen Vorstellungen nicht das Leben, welches ich in der Lage bin zu leben? Warum stehe ich mir selbst im Weg? Warum erfreue ich mich nicht am Aufwachsen meiner Kinder, sondern bin mit mir selbst so sehr beschäftigt, dass ich sie fast zu vergessen scheine? Wieso bin ich nicht in der Lage "NEIN" zu sagen, zu den Dingen die mich zerstören ??? Warum?...Habt IHR Antworten?

*

Offline Olli

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Re: WARUM ???
« Antwort #1 am: 21 Februar 2011, 10:33:07 »
Guten Morgen!

Ja, ich habe eine Antwort ... sie passt auf jede einzelne Deiner Fragen:

Weil DU spielen WILLST!

Weil es momentan nichts WICHTIGERES gibt, als das Spiel.

Weil DU an einer Krankheit leidest, der Pathologischen Spielsucht!


Und nun habe ich eine Frage an Dich:

Was bist Du bereit zu tun um zu genesen?

Hast Du Dir darüber schon einmal Gedanken gemacht?
Es gibt Zeiten, sich selber zu bemitleiden - und es gibt Zeiten für Taten.

Erzähle doch bitte einmal mehr von Dir ...
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: WARUM ???
« Antwort #2 am: 21 Februar 2011, 18:59:47 »
Hallo Olli,

ich leide nich an "einer" Krankheit. Ich leide an ganz vielen Krankheiten. Ich habe eine bipolare Störung, ich neige zu Depressionen, ich habe 1999 eine Suchterkrankung (Politoxikomanie) erfolgreich überwunden. Ich weiß was richtig ist...und ich weiß auch was falsch ist. Ich nehme seit 1999 keine bewußtseinsverändernden Substanzen mehr zu mir. Ich habe seither nicht mal mehr auch nur einen Schluck Bier oder sonstiges getrunken. Ich habe es geschafft. Meine Suchterkrankung hat sich aber über das Spiel wieder in mein Leben geschlichen...das ist mir bewußt, und dennoch ist es anders. Es sind zumeist Phasen, in denen ich spielen gehe. Phasen, in denen ich es vorziehe mich nicht mit akuten Problemen zu befassen sondern sie beiseite zu spielen. Ich weiß, dass es richtig wäre die Dinge anzupacken und sich damit auseinanderzusetzen...aber manchmal schaffe ich es nicht, weil ich mir selbst im Weg stehe...und dann gehe ich spielen - um zu vergessen, zu verdrängen, Emotionen (Glücksgefühle) zu erleben. Es ist nicht so wie damals, dass ich von morgens bis abends dicht sein muss. Und manchmal, ja manchmal ist es tatsächlich so, dass ich GEIL bin aufs Spielen. Das aber ist selten der Fall. Meistens gehe ich rein, obwohl ich vorher schon weiß, dass ich mich hinterher Scheiße fühle...dabei spielt es keine Rolle ob ich gewinne oder verliere. Ich besitze das nötige Handwerkszeug um mich da rauszuholen...aber manchmal vergesse ich das. Das was ich jetzt gerade hier tue. Mit Dir schreiben - das allein hilft mir schon ungemein. Es hilft mir, über mich nachzudenken, mir alles einmal mehr bewußt zu machen. Ich habe in meinem Leben schon hunderte von Einzel- und Gruppentherapie, sowie SHG Stunden hinter mir. Ich weiß was gesagt wird. Ich weiß worum es geht. Mein Problem ist, dass ich meinen Scheiß Arsch nicht mehr einmal in der Woche in eine SHG bewegt bekomme. Es geht darum zu teilen, sich mitzuteilen, dass Gefühl zu haben, nicht alleine zu sein mit seinen Sorgen und Nöten. Ich sollte echt mal langsam wieder meinen Arsch bewegen.

Gruß Marcel

*

Offline Olli

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Re: WARUM ???
« Antwort #3 am: 22 Februar 2011, 08:33:55 »
Hi Marcel!

Wow - ich finde Deinen Beitrag klasse ...

Aus Dir spricht tatsächlich verdammt viel Erfahrung und auch Selbstreflektion.

"Ich sollte echt mal langsam wieder meinen Arsch bewegen. "

Das machst Du doch gerade ...

OK, ich weiss selber, dass ein SHF, obwohl es definitv auch seine Vorzüge hat, niemals an eine SHG heranreichen kann.
Vielleicht betrachtest Du Deine Anwesenheit hier als wärest Du gerade vom Sessel aufgestanden.
Jacke an - ab zur Gruppe - wäre dann der nächste Schritt.

Doch was meinst Du - wieso Du Dich schleifen lässt?
... wieso Du gerade unachtsam bist?
... wieso Du gerade diese Sch... egal-Einstellung hast?

Aus Dir spricht (imho berechtigter) Stolz über das, was Du in der langen Zeit alles erreicht hast.
Aber ist es Dir momentan auch "bewusst"?
Du benutzt dieses Wort sehr häufig - wenn ich Dich jedoch richtig lese, dann denke ich, Du "weisst" es lediglich (?).

Wann und wie hast Du Deine letzte Inventur gemacht?
Könntest Du daraus vielleicht wieder die nötige Motivation ziehen?

Denke biite daran, Du fängst niemals mehr bei Null an.
Wie immer so schön formuliert wird - Du bist ein paar Schritte zurück gegangen - und nur die brauchst Du wieder aufzuholen.

Ich komme noch mal zurück zu Deinen Ausgangsfragen:
"Warum kann ich nicht einfach ein NORMALES ! Leben leben ?"

Hmmm, ich weiss, dass ich NIEMALS ein normales Leben führen werde, geschweige denn "kann".
Dieses Ziel ist für mich unerreichbar - von daher habe ich es aus meiner Liste gestrichen.
Ich möchte Leben ohne Suchtausübung - denn gerade nur von diesem Ziel weiss ich, dass ich es erreichen kann. Alles Andere - jedes Fitzchen MEHR ist lediglich äußerst erfreuliche Zugabe.
Was ist überhaupt "normal" - wie definiere ich es? Gibt es das überhaupt?
Wenn ja - werde ich es jeh nur ansatzweise begreifen können?
Was verstehst Du darunter?

Weisst Du, (meine Phantasie geht gerade mit mir durch) - mir kommt es manchmal so vor, als würden wir am Drahtesel den Lenker abschrauben wollen, um das Loch im Schlauch zu reparieren ...
Dabei gibt es für solche Reparaturen einen viel viel einfacheren Weg ...

Gute 24 h
Olaf
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
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Re: WARUM ???
« Antwort #4 am: 22 Februar 2011, 21:37:27 »
Hallo Oli,

ersteinmal bedanke ich mich, für deine Anteilnahme. Du hast recht mit dem was du geschrieben hast...das was ich "weiß" mache ich mir in vielen Momenten nicht "bewußt". Mein Wissen läuft neben meinem Bewußtsein her. Ich kann Dir auch sagen warum. Ich habe Angst, dass mein Wissen in mein Bewußtsein drängt. Angst davor die Augen zu öffnen und zu bedauern, dass ich eigentlich schon viel weiter im Leben sein könnte, als ich es tatsächlich bin.
Zu deiner Frage bzgl. der Vorstellung von einem "normalen" Leben, kann ich Dir sagen, dass ich es mir ungefähr so vorstelle: MIT SICH SELBST IM REINEN SEIN. Dinge tun, von denen man weiß, dass sie gut für einen sind und nicht wider besseren Wissens die falschen Wege einschlagen. Sein Selbst verwirklichen. An den Punkt zu kommen, an dem man sich sagen kann: Ich habe mein Leben gelebt. Ich bin Ich, so wie ich gedacht war. Es ist nie zu spät dafür. Aber es wird einem im Laufe des Lebens immer weniger Zeit dazu bleiben, da hinzukommen. Ich will diese Zeit nicht vergeuden...und tue es doch. Auch diesesn Umstand mache ich mir scheinbar zu selten bewußt, denn sonst würde ich meine kostbare Zeit nicht damit verschwenden, in eine verrauchte Hütte mit blinkenden Automaten zu gehen und darauf warten, dass ein paar Bücher kommen, oder 5 Sonnen oder sonst irgend was. Was ist das ? Ist das Leben ? Nein, das ist kein Leben. Es befriedigt mich nicht einmal mehr, wie es zu Beginn der Fall wahr. Wenn ich vor dem Automaten sitze, dann frage ich mich: "Was machst du hier? Steh auf und geh! Aber eine Drehung geht noch...und noch eine...usw." Ich suche Glück...JA, Ich suche tatsächlich Glück im Leben. Aber nicht dieses Glück, was letztlich wohl eher ein Unglück ist. Ich suche im Grunde genommen etwas ganz anderes. Ich suche Geborgenheit, Zufriedenheit,Zärtlichkeit, Selbstverwirklichung usw....und doch tue ich in dem Moment wenn ich in eine Spielhalle gehe alles dafür, um nicht an dieses Ziel zu kommen. Paradox. Widersprüchlich.
Ich will hier nicht rumjammern. Manchmal ist es besser nichts zu sagen, sondern es zu tun. Wie Erich Kästner einst geschrieben hat: "Es gibt nicht Gutes, außer man tut es".

In diesem Sinne
Viele Grüße

Re: WARUM ???
« Antwort #5 am: 01 März 2011, 02:15:43 »
Hallo Marcel und Olli,
finde eure Beiträge sehr interessant und auch wichtig für mich.

Ich bin Co-Abhänig, mein Mann hat Anfang 2009 eine Therapie gemacht und die war für ein Jahr erfolgreich und dann hat er wieder angefangen.
Er sagt wie du Marcel, dass er mit seinem Leben nicht zufrieden ist, ich ihm zu wenig Liebe und Zärtlichkeit zeigen würde, aber wie kann man das, wenn man mit der ganzen Situation fertig werden muss und das nicht erst seit 2009, sondern schon seit ich es vor ca. 18 Jahren erfahren habe.
Bis ich erstmal den Durchblick hatte und ihn soweit die Therapie zu machen sind schon ein paar Jahre und Euro bzw. DM ins Land gegangen. Da ja nun wieder alles wie vorher ist, fragt ich mich wie lange kann ich das noch aushalten, wie lange spielen meine Kräfte und mein Wille da noch mit.
Es ist immer spannend zu hören, du musst ihn fallen lassen, aber wie macht man das, wenn ich ihn doch lieb?!
Er weiß auch, dass es so nicht weitergehen kann und er auch regelmäßig zur SHG gehen muss
oder nochmal eine Therapie machen, aber dann ist bei ihm wieder die Angst, was wird aus meinem Job, denn mit 50+ ist es auf dem Arbeitmarkt nicht einfach was zu finden.
Ich würde auch gerne ein "Normales" Leben führen und mir nicht immer die Gedanken machen um unsere gemeinsame weitere Zukunft
Wünsche Jedem, der sich das Ziel gesetzt hat vom Spielen loszukommen
VIEL GLÜCK   
VLG von Astrid

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Offline Olli

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Re: WARUM ???
« Antwort #6 am: 01 März 2011, 09:51:03 »
Hi Astrid!

Gerne würde ich Dir auf Deinen Beitrag antworten.
Doch ich würde diesen Thread hier - ja - zerreissen.
Magst Du nicht einen eigenen Beitrag eröffnen?

@Marcel!

Ist Dir schon mal in den Sinn gekommen, dass Du spielen darfst?
Ist Dir schon mal in den Sinn gekommen, dass Du nicht spielen darfst?

Wer schreibt Dir vor, welches Leben Du leben sollst?
Wessen Ziele und Erwartungen hast Du adaptiert?

Könnte es vielleicht sein, dass es Dir leichter fallen könnte, wenn Du Dich endlich selbst akzeptierst? - So, wie Du "momentan" bist?
Mit Deinen guten Seiten - mit Deinen "schlechten" Seiten?

Wann hast Du das letzte Mal (oder überhaupt) eine Inventur gemacht?

Du möchtest Dein Selbst verwirklichen - gut - oder ist es jemand anderen Selbst?

ICH habe meine Zeit in der SH nicht vergeudet.
Im Grunde möchte ich sogar nicht eine Minute davon missen.
Klar gab es die negativen Begleiterscheinungen ... aber nein - nicht eine Minute.
Jede dieser Minuten war eine wichtige Basis für den Weg, den ich vor 4,5 Jahren eingeschlagen habe.
Ohne sie würde mein Leben irgendwie anders dahindümpeln - aber wäre ich dann glücklich?
Wäre mir dann bewusst, dass ich regelrecht abhängig von Bestätigung wäre?
Wäre mir bewusst, dass sich mein Leben um den Wunsch der Erfüllung von Erwartungen Anderer gedreht hat?

ICH weiss, dass ich "schwierig" sein kann - doch das BIN ICH - so bin ICH.
Es gibt mich nun mal nur in diesem Paketchen - und das "darf" auch genau so sein.

Dieses "Bedauern" und "Bemitleiden", wie Du es schilderst, hat mich damals fest im Griff gehabt - meinen Allerwertesten zu bewegen war gar nicht möglich.

"Dinge tun, von denen man weiß, dass sie gut für einen sind"
Woher willst Du das im Vorfeld wissen?
Das Leben besteht doch nicht nur aus "Gutem" - oder nur aus "Glück".
Ohne den Gegenpol dringen sie doch gar nicht ins Bewusstsein.

Aus diesem Grunde zitiere ich Dir einen SHG-Freund, der einst sagte:
Ich bin froh ein süchtiger Spieler auf dem Weg der Genesung zu sein.
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
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Re: WARUM ???
« Antwort #7 am: 03 März 2011, 20:23:37 »
Hallo Olaf,

ich habe im Leben Erfahrungen emacht, wie sie jeder andere Mensch auch gemacht hat. Es gab gute Erfahrungen (Erfahrungen die mir gut getan haben, die mich wachsen lassen haben etc.) und es gab schlechte Erfahrungen (Erfahrungen die mir nicht gut getan haben, die ich aber dennoch wiederholt habe). Ich kann Dir sagen, dass ich Leid wesentlich intensiver erlebe als Freude. Das macht mir Angst !!! Da ich ein Mensch bin, der nicht unbedingt einen "leichten" Weg zu seinen Emotionen findet, ist gerade das Leiden ein Gefühl, welches leider einen intensiven Weg zu meinem Bewußtsein findet. Wenn ich dann dieses Gefühl des Leidens überwunden habe, fühle ich mich stärker, größer, reifer...leider ist es jedoch so, dass die neuen "Leidenserfahrungen" nicht auf sich warten lassen, nur um meinen Triumph darüber hinterher wieder feiern zu können. DAS IST KRANK. ICH BIN KRANK. Ich weiß es, aber vielleicht sollte ich es auch so sehen wie Du es geschrieben hast. ICH BIN SO! Aber, will ich mein Lebtag so sein?
Ich bin kreativ, ich kann malen, zeichnen, ich komponiere Musik. Die "Kunst" die ich mache trägt unterm Strich eine Handschrift. Eine Mischung aus Leid, Schmerz und Hoffnung. Es tut mir gut, meine Kunst auszuleben. Dieses ist nun aufgrund meines Spielens leider wieder mehr in Vergessenheit geraten, da das Spielen immer mehr Zeit und Raum in meinem Leben einnimmt und es mich dazu gebracht hat (ICH MICH DAZU GEBRACHT HABE) die Prioritäten in meinem Leben anders zu setzen. Ich weiß, was ich zu tun habe, doch ich tue es nicht. Vielleiucht einzig und allein aus dem Grund LEIDEN zu können.
Wie dem auch sei, mir ist klar gworden, dass ich intensivere Hilfe brauche. Zumindest habe ich es geschafft gestern und heute den Notruf anzurufen und war heute nicht in der Spielothek. Ich habe auch Nummern erhalten von entsprechenden Einrichtungen...aber ich habe noch nicht angerufen. Ich hoffe ich werde es tun. ICH WERDE ES TUN !!! Ich will nicht sehenden Auges in mein Unglück stürzen. Oder will ich es doch ? Ich habe keine klare Antwort für mich...




Re: WARUM ???
« Antwort #8 am: 03 März 2011, 20:37:36 »
Hi Olaf,

ich wollte Dich mal fragen, ob man in meinen Mitgliederdaten meine E-Mail Addy sehen kann? Ich hoffe nicht.

Gru Marcel

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Offline Olli

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Re: WARUM ???
« Antwort #9 am: 04 März 2011, 09:41:48 »
Hi Marcel!

Deine Email-Adresse ist versteckt ...

Dein Beitrag erinnert mich an Situationen, wo ich wusste, dass ich mich offenbaren musste.
Angst - fast schon Panik - durchströmte mich.
Und ich habe es hinausgezögert - bis zur letzten Minute - ich habe diese Zeit GENOSSEN!
Irgendwie erschreckend ...

Ich weiss heute, dass das Gefühl Leid erfahren zu müssen, die Möglichkeit für mich war, mich zu spüren.
Diese Gefühle habe ich mir erlaubt - Lob, Anerkennung - habe ich an Seite gewischt.
Die Freude darüber wollte ich gar nicht spüren - habe mich dagegen gesträubt.

Vielleicht, weil mir von klein auf Erwartungen eingetrichtert worden sind, bei denen mir unterbewusst klar war, dass ich sie NIEMALS erreichen konnte ...
Also habe ich mich betraft ...

"ICH WERDE ES TUN !!! "
Dem ist nichts hinzuzufügen ;)

"ICH BIN SO! Aber, will ich mein Lebtag so sein?"
Ich sehe die Akzeptanz meiner selbst nicht als Faden an, der sich bei Erreichen schnurstracks durch mein Leben zieht.
Es ist so eine Art Neuanfang - ich trauere Nichts mer hinterher, höre auf mich zu bemitleiden - ich "spare" Energien.
DIE kann ich dann investieren in Dinge, die ich ändern KANN.
Kleine Dinge - ein Fis, ein gis, eine Pause in der Gesamtkomposition.
Nach dem Motto: Das Stück ist schon gut - es könnte vielleicht noch ein wenig harmonischer sein ...

Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: WARUM ???
« Antwort #10 am: 05 März 2011, 21:49:36 »
Hallo Olli,

"Vielleicht, weil mir von klein auf Erwartungen eingetrichtert worden sind, bei denen mir unterbewusst klar war, dass ich sie NIEMALS erreichen konnte ..."

Das hätte von mir sein können ;). Dieses Gefühl NICHT bzw. NIE GENUG zu sein, als der, der man ist, kenne ich selbst zu gut. Und die ganzen Schuldgefühle, welche damit zusammenhängen, ebenso. Ich habe selbst schon oft drüber nachgedacht und vermutet, dass ich diese Schuldgefühle, welche ich aus meine Kindheit und Jugend kenne, nun durch mein eigenes Verhalten aufrechthalte. Es gibt Zeiten, da fühle ich mich voller Kraft, Energie und Lebensfreude...aber sei Dir sicher - Dieser Zustand hält nicht lange an, denn irgendetwas werde ich schon finden. Es ist aber zum Glück nicht mehr so, dass ich in eine monatelange Starre verfalle. Und das ist auch eins der Ergebnisse meiner Erfahrungen...aber manche Erfahrungen habe ich wohl noch nicht oft genug gemacht. Ich habe noch nicht oft genug gelitten um mir sagen zu können : JETZT BIST DU FREI, MARCEL !
DU BIST ERLÖST VON DEINER SCHULD ! DU MUSST DICH NICHT MEHR SCHULDIG FÜHLEN !...bis dahin werde ich vermutlich noch einen weiten Weg zurücklegen...

 

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