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Das Spielen findet nicht nur in der Halle statt sonder im Kopf !!

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Hallo,ich bin Spielsüchtiger Automatenspieler seit ich 16 bin.Mal stärkere Phasen mal schwächere. Ich habe vor ca.2 Jahren eine ambulante Therapie angefangen die seit 2 Monaten beendet ist mit Einzelgesprächen und auch Gruppengesprächen.Ich für mich möchte sagen das ich viel über mich und mein denken (Verhalten)verstanden habe,ich aber Probleme mit der Umsetzung habe.Mittlerweile bin ich 38 Jahre bin verheiratet und habe 2 tolle Kinder im alter von 5 und knapp 2 Jahren. Desweiteren bin ich berufstätig und habe Schulden die noch überschaubar sind.Ich habe mich vor knapp 3 Wochen mit meiner Frau sehr gestritten über Kleinigkeiten die normalerweise unwichtig sind.Diese Phase geht nun schon fast 3 Jahre und wird immer extremer.Beim letzten Streit fühlte ich mich sehr verletzt und habe eine räumliche Trennung geschaffen.Nun zu meiner aktuellen Lage:Ich habe mich zu einer Arbeitskollegin zurückgezogen und bin seit 2 Wochen exessiv am Spielen.Für einen Spieler ganz toll!!! Keine Fragen, keine Kontrolle, kein schlechtes Gewissen.(Ich hasse mich schon selber wenn ich das schreibe).Ich war gestern für 3 Stunden bei meiner Frau und den Kindern und war der Meinung das ich dabei bin mich zu entscheiden ob das nochmal was wird  und ob ich noch Gefühle für meine Frau habe oder nicht. Gestern mußte ich mit erschrecken feststellen das dies ein trugschluß ist und ich in meiner momentanen Phase gar nichts entscheiden kann,da ich mich in der Gefühlswelt des Spielers befinde.Ich habe nähmlich gestern nichts Gefühlt als ich bei meiner Familie war,das  war sehr traurig für mich,hat aber zumindest dafür gesorgt das ich nachgedacht habe warum das so ist.Seit heute Morgen habe ich keinen Spieldruck mehr weil ich in meine echte Gefühlswelt zurück möchte um zu spüren was ich wirklich empfinde.Ich habe heute Morgen mit meiner Frau telefoniert und Ihr gesagt was meiner Meinung nach mit mir los ist. Es war ein sehr offenes und tolles Gespräch und es geht mir momentan gut.Wenn ich an die Vergangenheit zurückdenke ist es sehr traurig was man seinem Partner und seinen eigenen Kindern angetan hat weil man oftmals als Spieler denkt.Meine frage ist die,ob ich mit meinen Gedanken auf dem richtigen Weg bin mir bei dieser Entscheidung noch Zeit zu lassen und erst einmal als Ziel habe die nächsten Tage Spielfrei und wäre toll auch ohne Spieldruck auszukommen. Ich wäre für eine schnelle Antwort dankbar.
LG
two faces

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Offline Olli

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Re: Das Spielen findet nicht nur in der Halle statt sonder im Kopf !!
« Antwort #1 am: 13 Dezember 2010, 09:26:47 »
Hallöchen!

ICH kann Dir keine Antwort liefern, dies einmal vorweg.

Dein Beitrag erinnert mich aber an einen SHG-Freund.

Er hat irgendwann geheiratet. Er hat "schon immer" gespielt.
Dann kam der Tag, an dem er die Kündigung bekam, weil er unterschlagen hatte.
Er begab sich in Therapie - wurde fester Bestandteil der SHG.
Eines Tages merkte er, dass er seine Frau NIEMALS geliebt hatte ...

... und verliebte sich in sie.

Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

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Offline Sunny

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Re: Das Spielen findet nicht nur in der Halle statt sonder im Kopf !!
« Antwort #2 am: 27 Januar 2011, 21:07:19 »
Huhu,

ich spiele seit ca. 2007. Bei mir ist es auch mal stärker mal schwächer. Ich möchte davon loskommen, weil es mir eigentlich keinen Spaß macht. Die Spiele dienen nur dazu, dass ich dem Stress mit meinem Freund vergesse oder wenn das ganze Leben mir zu viel wird, möchte ich nur abschalten. Ein Hobby habe ich leider nicht.

Warum bekommt man diesen Gedanken nicht aus dem Kopf. Ich muss sagen mein Freund spielt sehr viel sein Browsergame. Wenn er mal rausgeht kann man sich glücklich schätzen. Wie hast du es geschafft davon loszukommen. Es wäre auch toll, wenn mich jemand mit unterstützt. Hast du irgendwelche Vorschläge, wie ich es schaffen kann?

Das wäre echt schön, weil dieses Leben mit diesen Gedanken zu führen, ist für mich nicht sehr schön, da ich auch 2 Kinder habe.
Lg Sunny :-\

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Offline Olli

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Re: Das Spielen findet nicht nur in der Halle statt sonder im Kopf !!
« Antwort #3 am: 28 Januar 2011, 09:34:17 »
Hi Sunny!

"Die Spiele dienen nur dazu, dass ich dem Stress mit meinem Freund vergesse oder wenn das ganze Leben mir zu viel wird, möchte ich nur abschalten."

Aus meinen paar Jährchen in SHG und SHF hat sich eine immer gleichbleibende Erfahrung als Überzeugung in mir eingenistet.
Dazu brauche ich lediglich Deinen Satz zu kürzen:
Die Spiele dienen nur dazu abschalten.
Oder aber: Ich habe gespielt, weil ich spielen wollte.

Schlicht - nicht wahr?
Keine Begründung weil da Stress mit dem Freund war - dem Vater, der Mutter, dem Chef.
Kein - weil die Ampel grün wurde - weil in Afrika ein Schmetterling einen Orkan in Europa auslöste.

Ich spielte, weil ich spielen wollte.
Ich wollte in eine andere Welt entfliehen - wollte mich nicht in dieser mit allen möglichen Gegebenheiten auseinandersetzen - vor allen Dingen nicht mit mir.

Wenn ich Deine Zeilen also lese, dann denke ich, Du siehst dies genauso bei Dir.
Und weisst Du was - mit Deiner Anmeldung hier und Deinem Beitrag hast Du den Gedanken, den Du bestimmt schon länger mit Dir rumträgst, endlich einmal in Worte gefasst.
Das ist prima - ich kenne es von mir - es ist aber auch "nur" ein Anfang.

"Ich möchte davon loskommen, weil es mir eigentlich keinen Spaß macht."
Gut, ich zerpflücke ein wenig Deine Worte - sehe es mir bitte nach - wieso "eigentlich"?

Macht es nicht doch "irgendwie" Spaß? Ist das nicht der Grund, wieso Dich die Gedanken ans Spielen permanent begleiten?
Spielen soll Spaß machen - es soll Erfolgs- und Niederlagengefühle in hoher Frequenz auslösen. Es soll Endorphine ausschütten.
Doch je häufiger Du spielst, desdo mehr gewöhnst Du Dich an die E. - und Du willst mehr, mehr, mehr - ein Teufelskreis.
Nun, hinzu kommt vielleicht noch, dass Dich finanzielle Probleme belasten - Du merkst, dass Du Deine Kinder vernachlässigst.
Ihhhhh - der letzte Nebensatz hört sich grausam und brutal an - nicht wahr?
Aber mal Hand aufs Herz - ist es nicht letztendlich so?
Du stielst Deinen Kindern gemeinsame Zeit wenn Du spielst - oder?
Wegen des Spielens bist Du sicher auch niedergeschlagen - kann es sein, dass Du es hier und da an den Kindern auslässt?
Was ist mit Klassenfahrten, für die kein Geld da ist? Eine Jacke, ein Buch, ein Ausflug - Urlaub?
Vielleicht sind es nur klitzekleine Dinge - aber unterm Strich?

Du hast kein Hobby. Wieso nicht? Hast Du keine Interessen?
Ein Hobby schafft Dir die Auszeiten - richtig angepackt - die Du einfach mal für Dich brauchst um zu entspannen. Ja - um dem Stress des Alltags einfach mal zu entfliehen.
Ein Hobby kann Dir Ausgeglichenheit - Zufriedenheit verschaffen.

"Warum bekommt man diesen Gedanken nicht aus dem Kopf."

Hmmm - weil wir suchtkrank sind?
Ich habe lernen dürfen, dass ich diese Gedanken ruhig ausleben darf.
Sie gehören zu mir - sind fester Bestandteil meiner zugegeben kranken Persönlichkeit.
Ich darf sie haben - ich darf sie spüren - aber - ich erlaube mir, ihnen nicht nachzugeben.
Momentan bist Du der Meinung, dass diese Gedanken Abnorm sind - sind sie ja auch ;).
Aber sie gehören zu Dir - es gibt in Deinem Oberstübchen zwischen den Nervenenden keinen Spamfilter.
Was Dir bleibt, ist das Hinnehmen der Gegebenheiten - die Akzeptanz Deiner Sucht - die Kapitulation vor Deiner Sucht. Demut!
Tja, und so paradox sich das erst einmal anhört - DADURCH werden diese Gedanken weniger.
Doch ganz weg gehen sie nie mehr.

"... da ich auch zwei Kinder habe."
Sunny - Du spürst eine Verantwortung für Deine Kinder - prima - Du liebst sie über alles - super - Du möchtest alles für sie tun - sie behüten, sie beschützen - Du möchtest eine "gute" Mutter sein.
Hast Du gestern den Anfang vom "Frauentausch" gesehen?
Die Eine sagte: erst kommen die Kinder, dann mein Mann, dann ich.
Die Zweite sagte: erst komme ich, dann die Kinder, dann mein Mann.
Soll ich Dir was sagen - in meinen Augen hatte die Zweite recht.
Sich selbst an erster Stelle zu sehen ist hier absolut nicht egoistisch.
Die Gute hat dafür gesorgt, dass sie zufrieden ist - und hat diese Zufriedenheit an die Kinder weitergegeben.
Sie hat sich Auszeiten genommen, um abzuschalten, zu entspannen - und hat sich anschließend voller Tatendrang mit ihren Kindern beschäftigt.
Genauso funktioniert für mich ein Genesungsweg.
Wenn Du wirklich spielfrei werden willst, dann mache es für DICH!
Deine Kinder werden dann von Deinem Erfolg profitieren.
Hier rede ich nicht von Geld, welches bald sicherlich wieder vermehrt zur Verfügung steht - ich rede von Gefühlen.

Es ist wichtig, dass Du Deinen Gefühlen Ausdruck verleihst - ruhig noch einen Ticken mehr, als in Deinem Beitrag ;)
Dich stört, dass Dein Freund zu viel am Browsergame hängt - fasse es in Worte - sage es ihm, was Du Dir wünschst.

Wie exzessiv spielt er? Siehst Du ihn als süchtig an?
Vernachlässigt er nicht nur Dich, sondern auch seine Arbeit?
Geht er überhaupt arbeiten?

Ich frage deshalb, weil Du Dir Unterstützung bei Deinen Finanzen organisieren solltest.
Du solltest Dir den Weg zu Deinem Suchtmittel Geld verbauen.
Kann Dein Freund Dich finanziell "kontrollieren"?

Bist Du bereit, eine Selbsthilfegruppe aufzusuchen? Eine Suchtberatungsstelle? Einen Therapeuten?

Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

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Offline Sunny

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Re: Das Spielen findet nicht nur in der Halle statt sonder im Kopf !!
« Antwort #4 am: 30 Januar 2011, 19:56:31 »
Hallöchen,

also ich wollte dir nur schreiben, dass ich nur spiele wenn die Jungs in der Schule sind und ich keine Termine habe. Die Freizeit schenke ich meinen Kindern. Geld für Essen und Kleidung ist auch da.
Mein Freund hat keine Arbeit, er möchte nicht in einer Zeitarbeit arbeiten. Er spielt über 14 Stunden. Ich würde sagen, ja das er es ist. Mein Freund gibt mir auch kein Geld. ICh habe mein Eigenes. Schulden durch die Spielsucht habe ich nicht und ich borge mir auch kein Geld um spielen zu können. Wenn ich keinen Bock zum Spielen habe, dann gehe ich auch nicht.
Ich werde jetzt anfangen mal so 2 mal in der Woche schwimmen zu gehen. Da ich mittags in erst in die Schule zum arbeiten muss, habe ich so fast 3 Stunden für mich Zeit.
Diese Woche gehe ich zu einer kostenlosen Beratung, wegen der Therapie.
Ich bin es halt gewöhnt, erst die Kinder zu verpflegen, dann den Mann und ich bin am Ende.
Die 2. Frau hat sehr recht, weil wenn es der Mutter schlecht geht, dann kann sie sich nicht um das Wohl der Kinder und um den Mann sich kümmern.
Ich danke dir sehr für deine Meinung :) zu meinem Beitrag, weil es mir sehr wichtig ist auch von außenstehende mal eine direkte Meinung  zu hören, egal ob positiv oder negativ.
Lg Sanny
« Letzte Änderung: 30 Januar 2011, 21:11:20 von Sunny »

 

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