Unterscheidung von "Charakter" und "Persönlichkeit" hinweisen:
Persönlichkeit entsteht durch Eigenschaften, wie der eignen Stimme, die individuelle Fähigkeit, sich auszudrücken und anderen zuzuwenden, z.B. Herzlichkeit oder Lebensmut auszustrahlen, kurz: alles, was den Umgang eines Menschen und seine Beziehungen bestimmt.
Charakter wird durch Charakterzüge, Charaktereigenschaften und -eigenheiten eines Menschen bestimmt, die wiederum sein individuelles Verhalten, seine ganze Persönlichkeit und seine moralischen Werte erst ausprägen.
Nach dieser Unterscheidung können wir leicht feststellen, daß Persönlichkeit nur einen Teil des Charakters ausmacht. Wir wollen dies im Sinn behalten, wenn wir mit der moralischen Bestandsaufnahme unseres ganzen Charakters beginnen, so ehrlich und gewissenhaft, wie es uns möglich ist.
Es gibt also demnach drei Anteile, die Ausdruck unseres Charakters sind:
1. Unser Verhalten (die Art, wie wir handeln)
2. unsere Persönlichkeit (individuelle Eigenschaften, durch die wir uns von anderen Menschen unterscheiden.
3. unsere Moral (der Maßstab, nach dem wir handeln, was wir für gut und richtig halten, was unsere Lebensführung bestimmt)
Im folgenden haben wir eine Reihe von Charakterstärken aufgeführt.
Lies sie gewissenhaft und aufmerksam durch:
Toleranz - Nachsicht und Geduld zu üben bei der Beurteilung von Meinungen, Gewohnheiten oder Handlungen anderer Menschen, ohne unbedingt mit ihnen übereinzustimmen oder Sympathie für sie zu hegen
Bereitschaft - die Eigenschaft, das zu tun, was gerade jetzt zu tun ist, ohne unnötige Verzögerung oder Entschuldigung
Ehrlichkeit - Redlichkeit und Aufrichtigkeit im Umgang und im Gespräch mit anderen Menschen, offen und echt zu sein
Kommunikation - die Fähigkeit und Bereitschaft, Informationen, Gefühle und Verständnis mittels Sprache, Gestik oder Schrift mitzuteilen und von anderen Menschen aufzunehmen
Güte - freimütig den Menschen, die in Not sind, mit Hilfeleistungen, Verständnis und Mitgefühl gegenüberzutreten, in aller Offenheit und Freundlichkeit
Würde - im Auftreten und im verhalten Ehrgefühl, Respekt und Selbstachtung auszustrahlen
Demut - die Haltung, nicht besser oder schlechter als irgendein anderer Mensch zu sein, unabhängig davon, welche Fähigkeiten, welchen Ruhm und welches Vermögen man auch immer habe
Fleiß - die Eigenschaft, an alle Vorhaben beständig und ohne Aufschub heranzugehen, beharrlich meinen Teil zu tun
Optimismus -. die Haltung, mit der stets hoffnungsvollste Sicht auf die Dinge genommen und jeweils das beste Ergebnis erwartet wird, unter welch widrigen Umständen auch immer, stets auf die Sonnenseite des Lebens zu schauen
Verzeihen - die Eigenschaft, vergeben zu können, d.h. den Wunsch aufzugeben, Gleiches mit Gleichem zu vergelten, andere Menschen (und sich selbst) zu strafen, Nachsicht zu üben und aufrichtige Entschuldigung zu akzeptieren
Verantwortung - für die Verpflichtungen einzustehen, die selbst übernommen wurden oder von einem erwartet werden (die Fähigkeit, zu unterscheiden, was richtig und was falsch ist)
Rücksicht -.auf andere Menschen und deren Gefühle stets bedacht zu sein, Verletzungen zu vermeiden
Freundlichkeit - die Eigenschaft, stets gute, nicht feindschaftliche Beziehungen zu pflegen, geprägt von Wohlwollen und Respekt
Im folgenden haben wir eine Reihe von Charakterschwächen aufgeführt. Lies sie gewissenhaft und aufmerksam durch:
Ich - Bezogenheit - die Angewohnheit, eigene Interessen und den eigenen Vorteil in einer Weise in den Mittelpunkt zu stellen, daß das Glück und das Wohlergehen anderer Menschen davon in Mitleidenschaft gezogen wird oder auch nur weniger Achtung und Aufmerksamkeit erfährt, als es gerechtfertigt wäre
Rechtfertigung - die Angewohnheit, - was die eigene Person betrifft - Fehler, Mängel oder falsche Verhalten herunterzuspielen, sie gänzlich zu übersehen oder zu entschuldigen, als ob sie unwichtig wären
Stolz (Hochmut) - ein übermäßiger und ungerechtfertigter Glaube an die eigene Bedeutung, an die Verdienste, die man erlangt hat, ein Gefühl von Überlegenheit
Falschheit - die Neigung, sich selbst als jemanden darzustellen, der man nicht ist, und dies mit Worten und Taten zu untermauern, ein Schauspieler, ein Schwindler oder ein Aufschneider zu sein
Zaudern - die Neigung, Angelegenheiten und Dinge zu verzögern, die längst hätten gesagt oder getan werden müssen, alles auf die lange Bank zu schieben und zu spät zu erledigen
Faulheit - die Angewohnheit, nur das Minimum zu leisten, von dem, was gefordert ist, um gerade so über die Runde zu kommen, keinen eigenen Willen zu entwickeln, sich mehr anzustrengen und besser zu arbeiten
Grobheit - die Angewohnheit, im Benehmen, in der Sprache, im Ausdruck und in Geschmacksfragen ungehobelt und rauh aufzutreten, grobschlächtig und unsensibel gegenüber den Mitmenschen (Hintergrund ist ein mangelhaft entwickeltes Gefühlsleben)
Selbsttäuschung - die Neigung, sich durch Wort und Taten (und auch in Gedanken) selbst zu betrügen und zu täuschen, in einem Wahn zu leben
Abwerten - die Neigung, sich selbst und andere Menschen in einem fort zu kritisieren und zu verurteilen, sich als Richter aufspielen
Unehrlichkeit - Unaufrichtigkeit und Falschheit im Umgang und im Gespräch mit anderen Menschen zu pflegen
Ungeduld - die mangelnde Bereitschaft, jegliche Verzögerung oder widrige Umstände, auch konträre Meinungen hinzunehmen, Schmerzen oder Sorgen zu ertragen
Weitere Charakterschwächen sind:
• die mangelnde Bereitschaft, sich mitzuteilen
• Selbstmitleid
• Unnachsichtigkeit
• Pessimismus
• Blindgläubigkeit (Bigotterie)