Hallo Claus!
Es freut mich, dass du geschrieben hast! Ich glaube, ich verstehe jetzt ein Stück weit, was du meinst. Du hast sicher Recht, der "Übungs- Effekt" ist deutlich größer, wenn derjenige mehr alleine macht. Das mit den Überweisungen kam diesen Monat so zustande, dass Andi am Ersten sein ganzes Geld verzockt, dann seinen Chef angepumpt und das Geld in bar bekommen hat. Weil er nicht mit so viel Kohle in der Hand rumlaufen wollte, hat er das alles mir gegeben und, wo er schon mal dabei war, auch noch seine ec- Karte. Ich habe das Geld teilweise auf meinem Konto eingezahlt und für ihn Rechnungen überwiesen, teilweise habe ich es einfach aufgehoben.
Alleine könnte ich von seinem Konto aus ja eh nichts überweisen, weil ich keine Vollmacht habe. Das war eher so gedacht, dass wir Anfang des Monats zusammen die Überweisungen schreiben und dann wegbringen.
Mittlerweile ist alles sowieso nochmal anders, weil Andi gestern meinte, er wolle das doch lieber alleine versuchen. Gut, dass ich euch damit beschäftigt habe!
Ich kann ihn halt richtig gut verstehen, das muss ein saublödes Gefühl sein; war es für mich ja auch.
Aber mir hilft das alles trotzdem auf jeden Fall weiter. Vielen Dank für die Links, da werde ich nachschauen!
Dumm ist nur, dass ich jetzt eigentlich nicht wirklich hilfreich war, und so ein bisschen geholfen hätte ich ihm ja schon gerne. Aber Geld verwalten, wenn keins da ist, und damit aufhören, bevor neues kommt ist nicht wirklich nützlich.
Was mich noch interessieren würde: Findest du, es wäre trotzdem eine gute Idee, wenn er Buch führt und das mit jemandem bespricht? Ich fand das mit dem Aufschreiben, was du erwähnt hast, nämlich gut. Ich hatte mir sowas schon mal überlegt, weil ich denke, er hat so gar kein Gefühl für Geld oder was auch immer. Wenn er zum Beispiel 25€ für die Woche hat, seine Freundin besuchen fährt und mir die ganze Zeit erzählt, wie traurig er ist, dass er den Kindern nichts zu Ostern mitbringen kann, lädt er trotzdem für 15€ sein Handy auf- und dann reicht das Geld echt nicht mal mehr für einen ganz kleinen Osterhasen. Oder er hat gerade seinen Chef angehauen und das Geld rettet ihn höchstens gaaanz knapp über den Monat, weil nach Bezahlen der Rechnungen noch nicht mal mehr 50€ übrig sein werden. Er weiß das, hat es selbst ausgerechnet, aber wenn er das Geld dann hat, geht er erst mal in die Tanke und kauft Zigaretten (eigentlich dreht er selbst, weil´s billiger ist) und ´ne neue Handykarte. Das leuchtet mir nicht so ganz ein. Ich dachte eben, aufschreiben wäre vielleicht gut, weil man dann mal sieht, wofür man eigentlich wie viel Geld ausgibt. (Immer, wenn ich das eine Zeit lang gemacht habe, habe ich mich ziemlich erschreckt.
Denkst du, ich sollte ihm das mal vorschlagen? Und findest du das Besprechen mit jemandem wichtig, oder bringt es genauso viel, wenn man das nur für sich macht?
Eins will ich noch kurz sagen: An dem, was du über dich geschrieben hast, ist mir so richtig krass aufgefallen, was das heißt wenn man sagt, dass die Sucht das ganze Leben lang bleibt. Gewusst habe ich das schon, aber ich habe das nie so klar vor mir gesehen: Du spielst schon seit 21 Jahren nicht mehr, und trotzdem beschäftigt dich das Thema immer noch! Das ist echt hart. - Außerdem natürlich: Respekt, das ist mal wirklich eine Leistung! Bald kannst du dein erstes Vierteljahrhundert ohne Spielen feiern! Wirklich klasse.
Ich wünsche dir jedenfalls einen ganz schönen Abend! Und danke sehr für deine Mühe!
Viele Grüße, Christina
Hallo Martin!
Dir auch vielen Dank; wie gesagt, auch wenn ich als Finanzminister abgesetzt bin, hilft mir das trotzdem weiter. (Sehr präzise formuliert und gegliedert übrigens! Das gibt noch den Zusatzpunkt für wissenschaftliches Arbeiten!
Mich würde auch interessieren, was du zu dem Ausgaben Aufschreiben meinst. Und ob du (oder jemand anderes) vielleicht eine Idee hat, ob ich auch als Nichtmehrgeldverwalter etwas Nützliches tun kann.
Also vielen Dank! Dir auch einen extra schönen Abend, viele Grüße, Christina